
Momente, die alles verändern
Wir Menschen sind unterschiedlich. Manche von uns hätten am liebsten, dass alles möglichst so bleibt, wie es ist: Vertraute Abläufe, bekannte Gesichter, wissen, was morgen kommt. Diese Menschen schätzen Ruhe und Beständigkeit. Andere lieben Überraschungen, lassen sich von Ungeplantem inspirieren und möchten immer gern Neues entdecken und erleben. Und dann gibt es Situationen, in denen wir uns alle danach sehnen, dass endlich etwas neu wird: Wenn Krankheit belastet, wenn Berufungen ins Leere laufen, wenn das Geld kaum reicht oder wenn Einsamkeit zum ständigen Begleiter wird, dann wird das Leben schwer und wir alle bitten um Veränderung.
Neues ist geworden
In der Bibel sehen wir: Wer Jesus begegnete, ging selten so nach Hause, wie er gekommen war. Ein einziger Moment mit ihm konnte genügen, und das Leben eines Menschen war auf den Kopf gestellt. Das Besondere bei Jesus: Jeder durfte so kommen, wie er war: mit seinen Sorgen, mit seiner Schuld, mit allen Fragen. Jesus nahm jede Person ernst, schenkte ihr tiefe Liebe und Wertschätzung. Aber weil seine Liebe so echt und stark war, blieb niemand derselbe. Jesus hat Menschen zu sehr geliebt, um sie in ihren alten Bahnen festzuhalten. Er brachte Neues in ihr Leben: Hoffnung, Freiheit, Heilung, eine Zukunft, die größer war als das, was sie bisher kannten.
»Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.«
– 2. Korinther 5,17
Auch heute noch verändert Jesus Menschen – genauso wie in der Bibel beschrieben. In 2. Korinther 5,17 lesen wir Gottes Zusage: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ Wer zu Jesus kommt, darf erleben, dass er Neues schafft. Ein Moment mit Jesus kann Heilung und Freiheit bringen und einen echten Neuanfang ermöglichen. Gottes Zusagen gelten: Jesus wirkt, damals wie heute, und lässt niemanden unverändert. Das gilt für ganz unterschiedliche Situationen. In welcher findest du dich wieder?
1. Ein Moment der Berufung
Petrus am See (Lukas 5)
Vielleicht kennst du das Gefühl leerer Netze – du hast dich angestrengt, aber der Erfolg bleibt aus. Genau das erlebte Simon Petrus, als er die ganze Nacht gefischt und nichts gefangen hatte. Doch dann stieg Jesus in sein Boot und bat ihn, noch einmal hinauszufahren. Petrus gehorchte – und erlebte den Fang seines Lebens. Dieser eine Moment veränderte Petrus. Aus einem Fischer wurde ein Menschenfischer. Wenn du müde und desillusioniert ist, darfst du um eine Neuausrichtung beten. Er möchte mit in dein Boot steigen. Auch dein Alltag kann der Ort sein, an dem Gottes Berufung für dich Wirklichkeit wird.
2. Ein Moment der Vergebung
Die Ehebrecherin (Johannes 8)
Stell dir vor, du stehst beschämt vor einer Menge, die dich verurteilen will. So erging es der Frau, die zu Jesus geschleppt wurde, weil sie beim Ehebruch ertappt worden war. Doch Jesus stellte die Ankläger bloß: „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“ Einer nach dem anderen ging. Am Ende stand nur noch Jesus bei ihr. Und er sagte: „Auch ich verurteile dich nicht. Geh hin und sündige nicht mehr.“ In einem einzigen Moment erlebte sie Vergebung, Annahme und die Chance auf ein neues Leben. In der Nähe von Jesus gibt es keine Verdammnis. Er sieht deine Vergangenheit – aber er definiert dich nach deiner Zukunft.
3. Ein Moment der Hoffnung
Lazarus im Grab (Johannes 11)
Kennst du das Gefühl, dass ein Traum in dir gestorben ist? Dass etwas, wofür du gebrannt hast, scheinbar endgültig vorbei ist? Bei Lazarus war es nicht nur ein Traum. Er verlor sein Leben. Vier Tage lag er im Grab. Alles schien vorbei. Doch Jesus sah mehr. Mit einem einzigen Satz rief er ihn ins Leben zurück: „Lazarus, komm heraus!“ – und der Tote stand auf. Das ist ein Bild für dich. Vielleicht liegen deine Träume wie unter einem Grabstein begraben – zugeschüttet von Enttäuschungen, Rückschlägen oder harten Worten. Vielleicht hast du innerlich längst aufgegeben. Aber Jesus spricht hinein: „Komm heraus!“Er ruft deine Träume zurück ins Leben. Was du für endgültig begraben hältst, hat er noch nicht aufgegeben. In der Nähe Jesu ist selbst der Tod nicht das Ende. Deine begrabenen Hoffnungen können neu erweckt werden – heute – jetzt!
»Was du für endgültig begraben hältst, hat er noch nicht aufgegeben.«
4. Ein Moment des Vertrauens
Die Jünger im Sturm (Matthäus 14)
Wenn das Leben um dich herum tobt, kennst du das Gefühl von Angst und Kontrollverlust. Genau so ging es den Jüngern im Sturm, als sie auf ihrem Boot mit den hohen Wellen kämpften. Doch dann kam Jesus – auf dem Wasser. Als Petrus ihm vertraute, erlebte er einen Moment des Staunens, in dem Unmögliches plötzlich möglich wurde – und die Wellen trugen ihn ebenfalls. Solange er auf Jesus sah, konnte ihn nichts unterkriegen. Nur wer sein Vertrauen auf Jesus setzt, kann erleben, wie er von den Wellen getragen wird, statt von ihnen erdrückt zu werden.
5. Ein Moment der Begegnung
Paulus vor Damaskus (Apostelgeschichte 9)
Vielleicht denkst du: „Für mich ist es zu spät. Ich habe zu viel falsch gemacht.“ Doch schau dir Paulus an: Voller Hass gegen Christen war er unterwegs in die Stadt Damaskus, um sie zu einzusperren und mundtot zu machen. Doch ein Licht vom Himmel stoppte ihn. Eine Stimme sprach: „Ich bin Jesus.“Von diesem kurzen Moment an war alles anders. Aus dem Verfolger wurde ein Apostel. Wir sind begeistert, was Paulus in Griechenland und im gesamten Mittelmeerraum verändert hat, sodass die Auswirkungen bis heute sichtbar sind! In der Nähe von Jesus ist kein Herz zu hart und keine Vergangenheit zu dunkel. Auch deine Geschichte kann er neu schreiben.
6. Ein Moment der Offenbarung
Die Jünger in Emmaus (Lukas 24)
Manchmal gehst du enttäuscht deinen Weg, weil du glaubst, alles sei vorbei. So erging es zwei Jüngern auf dem Weg nach Emmaus. Doch Jesus ging mit ihnen, sprach zu ihren Herzen – und plötzlich brannte neues Feuer in ihnen. In der Nähe von Jesus kommt Licht in deine Zweifel und Ungewissheit. Wenn wir Jesus einladen, mit uns zu gehen, kann er unsere Herzen berühren, neue Hoffnung entfachen und uns Mut für den nächsten Schritt schenken. Oft genügt ein kurzer Moment – ein Gebet, ein Gespräch oder ein Augenblick der Stille. Und wir spüren, wie Jesus uns wieder auf den Weg bringt.
7. Ein Moment der Heilung
Die blutflüssige Frau (Markus 5)
Vielleicht trägst du seit Jahren eine Last mit dir herum – vielleicht Schmerzen, vielleicht Mangel, vielleicht die Sehnsucht nach einem Partner, vielleicht eine Krankheit. Die Frau, die zwölf Jahre litt, glaubte: „Wenn ich nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt.“ Sie berührte Jesus – und in einem Moment der Veränderung ging Heilung von Jesus zu ihr über. In seiner Nähe ist keine Krankheit größer als seine Kraft. Komm zu ihm, leg deine Sorgen und Schmerzen in seine Hände und lass dich von seiner Kraft berühren.
In seiner Nähe ist alles möglich!Momente mit Jesus sind mehr als schöne Geschichten aus der Bibel – sie sind Möglichkeiten für dich, Unmögliches zu erleben. Ob du gerade vor leeren Netzen sitzt, Heilung brauchst, eine Schuld trägst, im Sturm stehst oder deine Träume gestorben sind: In seiner Nähe ist alles möglich! „Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich“(Lukas 1,37). Suche seine Nähe. Öffne ihm dein Herz im Gebet, mit allen Narben und Fragen. Erinnere dich an die Zusagen aus seinem Wort und halte an ihnen fest. Rechne mit seiner Gegenwart. Setz dein Vertrauen auf ihn und erlebe, dass ein einziger Moment mit Jesus ausreichen kann, um deine ganze Geschichte für die Zukunft neu zu schreiben.
Daniel Müller, Leiter des Missionswerk Karlsruhe
Die Predigt kannst du dir auch online ansehen!