Auf der Suche nachdem wahren Licht
Was heute unsere Situation beschreibt, traf so ähnlich auch auf die Lage zu, die Paulus in Athen wahrnahm. Während seiner Missionsreise kam er in diese Stadt, die das Zentrum für Philosophie und intellektuellen Austausch der damaligen Welt war. Dort entdeckte er einen Altar, der „dem unbekannten Gott“ gewidmet war (Apostelgeschichte 17,23). Diese Entdeckung nutzte er, um den Menschen in Athen das Licht Jesus Christus vorzustellen. Ich möchte dir zeigen, wie Paulus’ Botschaft von damals auch heute noch lebendig ist – und wie du sie in deinem Alltag leben kannst.
Den unbekannten Gott vorstellen
Paulus fand in Athen Menschen, die nach etwas Höherem Ausschau hielten, ohne zu wissen, was genau sie
eigentlich suchten. Genau das erleben wir heute auch bei vielen Menschen. Sie sprechen von „Schwingungen“, „Schicksal“ oder dem „Universum“, und was sie damit meinen, ist nicht richtig greifbar. Vielleicht kennst du auch jemanden – einen Freund, Kollegen oder Verwandten – mit einer tiefen Sehnsucht nach Sinn und Geborgenheit, der nicht genau zu wissen scheint, wonach er wirklich sucht. Auch heute sehnen sich viele Menschen nach dem „unbekannten Gott“, den sie nicht erkennen. Nach seiner Entdeckung wandte sich Paulus auf dem Areopag, einem Hügel in Athen, in einer heute ganz berühmten Predigt an die Menschen und sagte:
„Was ihr nun unwissend verehrt, das verkündige ich euch.“ – Apostelgeschichte 17,23
Auch du hast die Möglichkeit, den Menschen diesen unbekannten Gott vorzustellen. Vielleicht hast du einen Nachbarn, der immer von „positiver Energie“ oder „spiritueller Kraft“ spricht. Das könnte ein perfekter Moment sein, um ihm zu sagen: „Weißt du, ich glaube, das ist jemand, den ich kenne. Er hat einen Namen und er ist uns ganz nahegekommen – in Jesus.“ Wie Paulus aus dem Altar des unbekannten Gottes eine Gelegenheit machte, das Evangelium zu verkünden, kannst auch du Menschen helfen, den Gott zu entdecken, den sie unbewusst suchen.
Gottes Nähe im Alltag spüren
Paulus predigte nicht von einem fernen, unnahbaren Gott. Ganz im Gegenteil, Paulus sagte: „Er ist nicht fern von einem jeden von uns, denn in ihm leben, weben und sind wir“ (Apostelgeschichte 17,27-28). Was für eine wunderbare Zusage! Gott ist immer bei dir, in jedem Moment deines Lebens, auch wenn es manchmal chaotisch und herausfordernd ist. In deinem stressigen Alltag, bei der Arbeit oder in den Herausforderungen des Lebens – Gott ist da. Du kannst Gottes Nähe im Alltag spüren. Vielleicht während einer kurzen Gebetspause auf dem Weg zur Arbeit oder in einem Moment der Dankbarkeit mitten im Trubel. Du bist nie allein! Die „Götzen“ unserer Zeit erkennen Zur Zeit von Paulus hatten die Menschen Götzenbilder, Altäre und Statuen, die sie durch Opfergaben und Rituale verehrten. Heute haben wir vielleicht
keine greifbaren Götzen mehr, aber wir verehren oft Dinge, die uns genauso beherrschen können: Erfolg, Geld, Ruhm oder Perfektionismus. Paulus erinnerte die Athener daran, dass diese Götzen keine positive Macht haben:
„Es ist doch unsinnig zu glauben, dass wir Gott in Statuen aus Gold, Silber oder behauenen Steinen darstellen könnten. Diese sind doch nur Gebilde unserer Kunst und unserer Vorstellungen.“ – Apostelgeschichte 17,29
Welche Dinge nehmen in deinem Leben den Platz ein, der eigentlich Gott gehören sollte? Vielleicht die ständige Suche nach Anerkennung in den sozialen Medien oder die Jagd nach beruflichem Erfolg. Du weißt, dass diese Dinge vergänglich sind und dir auf Dauer keine wirkliche Erfüllung geben können. Gott allein gibt deinem Leben Sinn und Beständigkeit. Wenn du ihn in den Mittelpunkt stellst, wirst du wahre Freude und Frieden finden.
Gottes Einladung an dich
Statt an unsinnigen Götzenbildern festzuhalten, forderte Paulus seine Zuhörer auf, umzukehren, und sagte: „Gott ... gebietet allen Menschen, dass sie Buße tun“ (Apostelgeschichte 17,30). Das klingt in unseren Ohren vielleicht hart, aber in Wahrheit ist es eine wunderschöne Einladung: Gott ruft dich dazu auf, dich von den Dingen abzuwenden, die dir nicht guttun, und dich ihm zuzuwenden. Er schenkt dir Vergebung. Wir alle haben Momente, in denen wir erkennen, dass wir nicht auf dem richtigen Weg sind. Vielleicht hast du dich zu sehr auf materielle Dinge verlassen oder auf deine eigene Kraft vertraut. Aber Gott gibt dir jederzeit die Möglichkeit, umzukehren und neu zu beginnen. Seine Gnade ist unendlich und sie gibt dir die Kraft, dein Leben zu verändern.
Auferstehung als Hoffnungsquelle
Paulus beendete seine Predigt mit dem Hinweis auf die Auferstehung und erklärte, dass Gott Jesus bestätigt hat, „indem er ihn von den Toten auferweckte“ (Apostelgeschichte 17,31). Als die Menschen ihn von der Auferstehung reden hörten, begannen sie zu spotten. Auch heute stehen Menschen dieser zentralen Botschaft oft skeptisch gegenüber. Doch in der Auferstehung liegen unsere Hoffnung und Kraft! Sie zeigt uns, dass der Tod nicht das Ende ist und dass Gottes Liebe stärker ist als alles, was uns bedrücken kann.
Mutig in der Adventszeit
Paulus war mutig. Er trat in Athen vor die intellektuelle Elite seiner Zeit und verkündete das Evangelium, auch wenn er auf Widerstand stieß. In unserer pluralistischen Welt sind wir genauso berufen, die gute Nachricht von Jesus zu verkünden – nicht aus Zwang, sondern aus Liebe. Paulus’ Predigt auf dem Areopag zeigt dir, dass Gott nicht fern ist. Er ist dir nahe, in jedem Moment deines Lebens, und er lädt dich ein, ihm ganz zu vertrauen. In dieser Welt, in der viele Menschen nach Sinn suchen, dürfen wir mit Freude bezeugen, dass der „unbekannte Gott“ kein Unbekannter bleiben muss. Er hat einen Namen: Jesus! Und er liebt dich.
In der Adventszeit erinnern wir uns daran, dass Gott nicht „unbekannt“ blieb. In Jesus Christus ist er uns nahegekommen, als das Licht der Welt, das in die Dunkelheit leuchtet. Der „unbekannte Gott“ wurde in einem Stall in Bethlehem sichtbar – als Kind, das die Welt veränderte. Dieses Kind bringt dir Frieden, Hoffnung und die Gewissheit, dass Gott dich unendlich liebt. Lass uns in dieser Adventszeit den wahren Gott in unserem Leben willkommen heißen, so wie die Hirten und Weisen es damals taten – und sein Licht durch unser Leben strahlen lassen!
Daniel Müller, Missionswerk Karlsruhe
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