Unser 57. Kindergarten
Wenn mit dem Sommer und der Urlaubszeit auch in Israel das allgemeine Leben herunterfährt, geht es in unserem neuen Kindergarten zur Sache. Denn die Planungs- und Genehmigungsphase für die Kernsanierung ist jetzt abgeschlossen und nun rücken die Handwerker an. Alles kommt raus! Nur die Wände bleiben stehen. Sonst wird in dem maroden Gebäude alles neu.
Unser 57. Kindergarten liegt im Stadtviertel Pisgat Ze’ev, nördlich vom Jerusalemer Stadtzentrum. 50.000 Einwohner leben hier – viele sind hierhergezogen, um erschwinglicheren Wohnraum zu finden, darunter viele Familien. Und die Bevölkerung ist jung: Fast die Hälfte der Einwohner sind Kinder und Jugendliche! Deshalb ist der Bedarf an Kindergärten gerade hier riesig.
Wir sind froh und dankbar, dass kein Kindergarten in Jerusalem während des Krieges Schäden erlitten hat. Für die Zukunft Israels nach dem Krieg sind gute Bildung und ein Blick für die Kinder ganz entscheidend, damit eine neue Generation mit Hoffnung und Tatkraft aufwächst.
Zum Schulbeginn in etwa zweieinhalb Monaten – Mitte September – wird der Kindergarten fertiggestellt und einzugsbereit für Kinder und Erzieher sein. Wie er aussehen soll, zeigen die 3D-Grafiken der Architekten.
Die Jerusalem Foundation, die die Sanierung verantwortet, hat uns gebeten, noch im Juli die letzten 50.000 Euro zu überweisen. Danke an alle, die mitgeholfen haben und mithelfen, diese Kindergärten zu finanzieren!
Normalerweise weihen wir immer im Herbst mit unserer Reisegruppe und dem Bürgermeister die Kindergärten ein. Dieses Jahr mussten wir die Israelreise wegen der aktuellen Lage leider absagen. Aber der Kindergarten wird eingeweiht! Ohne Reisegruppe – ganz sicher aber mit staunenden Kindern, die ihre neuen Räume in fröhlichen Farben erobern werden.
Daniel Müller, Missionswerk Karlsruhe
Jahresbericht der Jerusalem Foundation
Die Jerusalem Foundation ist eine Stiftung, die von dem berühmten, früheren Bürgermeister von Jerusalem Teddy Kollek gegründet wurde. Diese Stiftung fördert nun seit über 50 Jahren das Wohlergehen in Jerusalem. Dabei wird Teddy Kolleks Wunsch umgesetzt, dass sich die Einwohner verschiedener Kulturen und Religionen besser verstehen und miteinander leben. Das hat nun schon sehr viele Jahre zum inneren Frieden in Jerusalem beigetragen – einer Stadt, in der Juden, Christen und Muslime verschiedenster Richtungen und Ausprägungen, aber auch ganz unterschiedlicher Herkunft zusammenleben.
Wir haben uns durch die Jerusalem Foundation seit 1983 der Kinder in Jerusalem angenommen. Neben vielen Einzelprojekten und der Israel-Nothilfe stellen wir der Stadt Jerusalem dieses Jahr den 57. Kindergarten zur Verfügung. In Israel ist Mission per Gesetz verboten. Daher ist das Wort „Missionswerk“ ungünstig. Die Stadtverwaltung umschreibt uns deshalb so: „Die Organisation ‚Hoffnung geben – Zukunft leben‘, die Freunde von Daniel und Isolde Müller aus Karlsruhe.“ Wir sind in der Stadtverwaltung fast so etwas wie eine Marke wie Coca-Cola. Wenn die Rede ist von den „Müller-Kindergärten“ wissen alle: Weil die Müllers ein Herz für Jerusalem haben, konnten sie ihre Freunde aktivieren, das Geld für die Kindergärten zu spenden. In ihrem Jahresbericht, der gerade erschienen ist, wird ein großes Bild von der Einweihung unseres 56. Kindergartens gezeigt.