Beeinflusst uns die unsichtbare Welt?
Wo sitzt du gerade? In einem Sessel? Am Küchentisch? Im Bus? Was kannst du sehen, wenn du aufblickst? Deinen Schrank? Ein Fenster? Andere Menschen? All das, was wir sehen und fühlen und schmecken, ist die sichtbare Welt. Doch viele Menschen ahnen, dass da noch mehr sein muss. Dass es Dinge gibt, die wir mit unseren Sinnen nicht wahrnehmen können.
Wer die Bibel liest, weiß: Hinter dieser sichtbaren Welt liegt eine geistliche Realität, die ebenso real ist wie die sichtbare. Wir lesen von Engeln und Dämonen, von himmlischen Wesen und Mächten, deren Auswirkungen und Konsequenzen in die sichtbare Welt hineinreichen. So sehr wir uns Gottes Gegenwart und Führung wünschen, so können auch die Mächte des Gegenspielers Einfluss entfalten in unserem Leben. Entscheidend ist, welchen geistlichen Mächten wir unsere Lebenstür öffnen.
Wir können unser Herz füllen mit der Macht von Jesus, indem wir uns auf sein Wort, seine Gegenwart und seinen Willen ausrichten. Doch wir können auch den negativen Mächten Platz gewähren in unserem Herzen, in unseren Gedanken und Gefühlen. Wenn ihre Lügen Raum einnehmen, haben negative Mächte zerstörerische Wirkung in unserem Leben. Sie können Angstzustände auslösen, uns seelisch belasten und niederdrücken. Deshalb ist es wichtig, nicht ihren Lügen zu glauben, sondern sie auf der Grundlage von Gottes Wort zu prüfen. In Sprüche 4,23 lesen wir: „Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere: Achte auf deine Gedanken und Gefühle, denn sie beeinflussen dein ganzes Leben!“
Frieden statt Sorgen
Kennst du die Kämpfe im Kopf, wenn dich Sorgen nicht schlafen lassen? Oder diese Stimme, die dir einreden will, dass es keine Lösung gibt und alles immer schlimmer wird? Solche Kämpfe gehören auch zur geistlichen Realität. Die Frage ist: Wer oder was behält die Oberhand in deinem Leben?
Jesus selbst sagt uns zu, dass Sorgen überflüssig sind:
„Macht euch keine Sorgen um euren Lebensunterhalt, um Nahrung und Kleidung! … Nur Menschen, die Gott nicht kennen, lassen sich von solchen Dingen bestimmen. Euer Vater im Himmel weiß doch genau, dass ihr dies alles braucht.“
Matthäus 6,25.34
„Macht euch keine Sorgen“, sagt Jesus – aber deine Gedanken und Gefühle sagen dir etwas anderes? Was ist die Wahrheit? Wir müssen lernen, das zu unterscheiden. Stelle dich auf folgende Aussage: Ich weigere mich, mir Sorgen zu machen! Glaube nicht den Lügen. Es ist eine Entscheidung, ob du dir Sorgen machst oder nicht. Ich sage nicht, dass es einfach ist. Sorgen sind manchmal schon ganz schön große Bollwerke. Aber die Mächte des Gegenspielers wollen genau das: diese Bollwerke so groß erscheinen lassen, dass sie dich in tiefe Krisen oder sogar Depressionen stürzen.
In Philipper 4,7 steht:
„Und Gottes Friede, der all unser Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahren.“
Wenn Gottes Friede dein Herz erfüllt, machst du dir keine Sorgen mehr. Er wird deine Gedanken und Emotionen bewahren. Dann fahren deine Gefühle und deine Gedanken nicht mehr Achterbahn mit dir, sondern die Realität von Gottes unsichtbarer Welt breitet sich in dir aus.
Vertrauen gegen Unglück
Auch David erlebte Situationen, in denen er sich mit der unsichtbaren negativen Welt auseinandersetzen musste:
„Jetzt aber ist das Unglück über mich hereingebrochen, und voll Schadenfreude laufen sie zusammen. Auch Leute, die ich nicht kenne, hergelaufenes Gesindel, ziehen pausenlos über mich her. Zynische Spötter sind es, wie Hunde fletschen sie ihre Zähne gegen mich.“
Psalm 35,15-16
Was macht so etwas mit einem? Man fällt in ein Loch! Wenn du in einem Loch sitzt, dann bedenke, dass Gottes Macht stärker ist als das, was dich in dein Loch drückt! Wir wissen von David, dass er sich immer wieder besonnen hat auf Gottes Wort. Er setzte immer sein Vertrauen auf Gott, und Gottes Hand holte ihn immer wieder heraus aus seinen schwierigen Situationen.
Heiliger Geist statt Angst
Elia begegnete der negativen geistlichen Macht in Form von Isebel, der Frau von König Ahab. Sie hatte die Götter Baal und Aschera ins Land gebracht und brachte das Volk dazu, sich von Gott abzuwenden. Sie war Handlangerin der negativen unsichtbaren Welt. Isebel sprach einen Fluch über Elia aus: „Morgen um diese Zeit bist auch du ein toter Mann, das schwöre ich!“ sagte sie zu ihm. Elia überkam eine fürchterliche Angst und er lief, soweit er konnte:
„Er rannte um sein Leben und floh bis nach Beerscheba ganz im Süden Judas. Dort ließ er seinen Diener, der ihn bis dahin begleitete hatte, zurück. Allein wanderte er einen Tag lang weiter bis tief in die Wüste hinein. Zuletzt ließ er sich unter einen Ginsterstrauch fallen und wünschte, tot zu sein. ‚Herr, ich kann nicht mehr!‘, stöhnte er. ‚Lass mich sterben! Irgendwann wird es mich sowieso treffen, wie meine Vorfahren. Warum nicht jetzt?‘“ (1. Könige 19,3-4).
Er war so erschöpft, dass er in einen tiefen Schlaf fiel. Er schlief nur noch und wir würden heute sagen, er fiel in eine tiefe Depression. Man musste ihn wachrütteln – mehrmals. Ein Engel war da und schüttelte ihn und forderte ihn auf zu essen. Es war Brot und Wasser da und dann schlief Elia gleich wieder ein. Und erneut kam der Engel:
„Steh auf Elia und iss!“ Und danach hatte dieser so viel Kraft, dass er 40 Tage und Nächte wandern konnte. Geistliche Realität ist wirksam! Unsichtbar – aber wirksam. Wenn du in einem dunklen Loch der Angst bist und auch sagst wie Elia: „Herr, ich kann nicht mehr!“, dann besinne dich auf das Brot, das Gott dir gegeben hat. Es ist da! Sein Wort ist das Brot und das Wasser des Heiligen Geistes in dir. Sie geben dir Kraft so wie Elia – und du kannst deinen Weg fortsetzen!
Störeinflüsse verbannen
Mit negativen geistlichen Realitäten ist nicht zu spaßen: „Der Dieb kommt, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten“, sagt Jesus in Johannes 10,10. Doch zugleich verspricht er in diesem Vers: „Ich aber bringe Leben – und dies im Überfluss“ (Johannes 10,10). Dieser Vers beschreibt ein Entweder-Oder: Vernichtung oder Leben. Diebstahl oder Überfluss. Die Frage ist, wofür wir uns entscheiden. Geben wir dem Dieb Raum? Oder strecken wir uns aus nach dem Leben im Überfluss?
Isebel baute dem Dieb einen Altar und schleppte fremde Götter ins Land. Auch das gibt es heute. Viele stellen Buddhafiguren in ihren Garten oder ins Wohnzimmer. Es mag harmlos aussehen, aber machen wir uns nichts vor: Dahinter steckt nicht Gott, sondern eine andere Macht der unsichtbaren Welt. Selbst wenn wir sie nicht anbeten, ist die geistliche Realität da. Manche spüren die Auswirkungen ganz konkret – kommen nicht weiter, haben seelische Verstimmungen, spüren eine diffuse Dunkelheit. Auch hinter Horoskopen steht eine andere geistliche Realität als Gott. Vielleicht sagst du: „Ich lese sie ja nur, ist nicht schlimm.“
Vielleicht bewahrst du auch das Hufeisen, den Talisman oder Glücksbringer auf zu deinem Schutz. Doch wir müssen uns klar sein: Dahinter stehen geistliche Realitäten, denen wir einen Türspalt in unser Lebenshaus öffnen. Es sind Störeinflüsse, die ihre Auswirkungen haben. Sie können Türen öffnen für Krankheiten oder seelische Belastungen. Die Mächte mögen verborgen sein, aber sie sind real und etwa auch in okkulten Praktiken wie Tarotkarten, Kristallheilung oder Kontakt zu Verstorbenen wirksam. Wer sich daran beteiligt, lädt falsche Mächte ein, sich im Leben festzusetzen.
Die Bibel meditieren
Als Josua nach Moses Tod die Führung des Volkes übernimmt, steht Israel vor der Herausforderung, das versprochene Land einzunehmen. In dieser Situation sagt Gott zu Josua:
„Sei mutig und entschlossen! Bemühe dich darum, das ganze Gesetz zu befolgen, das dir mein Diener Mose gegeben hat. Weiche nicht davon ab! Dann wirst du bei allem, was du tust, Erfolg haben. Sag dir die Gebote immer wieder auf! Denke Tag und Nacht über sie nach, damit du dein Leben ganz nach ihnen ausrichtest. Dann wird dir alles gelingen, was du dir vornimmst.“
Josua 1,7-8
Eine super Verheißung! Übertragen auf heute heißt das: Wir sollen über Gottes Wort nachsinnen, es immer wieder im Herzen zu bewegen. Das ist geistliche biblische Meditation.
Heute sind andere Formen von Meditation viel stärker verbreitet. Sie setzen auf die eigene menschliche Kraft – anstatt auf Gottes Kraft. Oder es gibt Angebote von Meditation oder Yoga aus hinduistischen oder buddhistischen Traditionen – anderen geistlichen Dimensionen. Es ist nichts einzuwenden gegen sportliche Dehnübungen – aber ohne geistlichen Hintergrund, einfach der Gesundheit wegen.
In der Meditation kann es darum gehen, einen Zustand innerer Leere zu erreichen. Die Gefahr dabei ist, ungeschützt zu sein und negativen Mächten Raum zu lassen, die Leere zu besetzen. Jesus spricht in Matthäus 12,43-45 davon, wie eine leere, saubere Herzenswohnung von bösen Mächten besetzt wird.
In der biblischen Meditation geht es darum, sich auf Gottes Wort, seine Gegenwart und seinen Willen auszurichten. Sinne nach über Bibeltexte, bete ihn an, bitte ihn um seinen Frieden und frage ihn danach, wie du ihm ähnlicher werden kannst.
Erkenne die geistlichen Dimensionen! Gottes Wort ist das Original – alles andere ist Nachahmung.
Isolde Müller, Missionswerk Karlsruhe
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