Reserven in der Wüste

Wer sich nicht um den eigenen Tankstand kümmert, hat viel Zeit und keine Ziele! Ein Impuls von Daniel Müller, Gottes Quelle anzuzapfen.

Einer der Höhepunkte unserer Israelreisen ist der Ritt auf einem Kamel. Ich sage immer, wer die Möglichkeit dazu hat, sollte das einmal im Leben gemacht haben. Besonders fasziniert mich, dass Kamele Überlebenskünstler sind: 30 Tage lang können sie ohne Nahrung und 14 Tage ohne Wasser überleben. Wir Menschen schaffen zwar 40 Tage ohne Nahrung, aber gerade einmal drei Tage ohne Wasser. Danach versagen Nieren und Herz.

Wunder vom leeren Tank

Mit all den Krisen um uns herum leben wir in einer herausfordernden Zeit für unser Leben – allzuoft erinnert sie an die Extrembedingungen in der Wüste. 

Wie sieht es mit deinen Reserven aus? Mit Reserven in deinem Geist und deiner Seele? In deiner Gesundheit, deiner Beziehungen, deiner Ehe? Im Beruf, in der Vergebung, in der Liebe? Wann hast du das letzte Mal getankt? 

Auch Christen fahren oft auf dem letzten Tropfen. Schon vor der Pandemie waren viele von uns nur mit ihren Reserven unterwegs. Aber jetzt sind etliche dieser Kanister leer. Bei einer Befragung sagten Menschen, dass sie nur noch etwa 30 Prozent der Kraft haben, die sie vor drei Jahren – vor der Pandemie – hatten. 

Mich beschäftigt die Veränderung, die man in diesen Tagen bei Menschen beobachten kann. In der Generation meines Großvaters erlebte ich noch einen siegessicheren Glauben, der überzeugt war: Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen! Nach dem Krieg wurde mein Großvater eingeladen, in einer Gemeinde die Predigt zu halten. Er sagte zu, obwohl nur noch wenig Benzin im Tank war und er kein Geld hatte, welches nachzufüllen. Mit seiner Frau und dem Sohn (meinem Vater) fuhr er los. Wenn es bergauf ging, betete er kräftig, und wenn es bergab ging, dankte er Gott.

So kamen sie am Ziel an – schon das war ein Wunder! Die Heimfahrt nach dem Gottesdienst war mit jedem Kilometer eine Glaubensprüfung. Und das Wunder geschah: Das Auto fuhr bis nach Hause. Der Sohn konnte nicht glauben, dass so etwas funktioniert. Er lief in die Garage und schaute in den Tank – der vollkommen trocken war! Mit Begeisterung erzählte er es seinem Vater. Was für ein Glaube!

Was geht dir jetzt durch den Kopf? „Die haben nicht richtig nachgeschaut“ oder „Vielleicht hat ja jemand heimlich aufgetankt ...“? Sind wir heute noch bereit, an Wunder zu glauben, oder müssen wir alles erklären können? 

Viele Enttäuschungen, viel Uneinigkeit aus der Corona-Zeit, aber auch die Ungewissheit bei all den Krisen haben unseren Tank geleert. Die letzten Jahre haben uns viel Lebensenergie gekostet. Und bei vielen Christen scheint selbst der Reservetank mittlerweile leer zu sein. Manche sind ganz auf der Strecke geblieben und haben ihren Glauben verloren, manche versuchen, den Reservetank zu füllen mit allem, was sie bekommen können. 

Das richtige Wasser finden

Wenn Kamele durstig sind, können sie nicht nur 200 Liter Wasser innerhalb weniger Minuten trinken – auch Salzwasser vertragen sie problemlos! Wir Menschen dagegen können mit Salzwasser nicht unseren Durst stillen, wir brauchen Süßwasser wie die meisten Tiere auch. Das richtige Wasser zu finden, ist Leben! 

Was ist das richtige Wasser für dein geistliches Leben? Deine Seele verlangt nach Freiheit! Die gute Nachricht ist: Diese Freiheit für deine Seele wurde nicht eingeschränkt. Diese Tankstelle war nie geschlossen. 

Wir finden in der Bibel ein gutes Beispiel für die größte Überlebensaktion in der Wüste. Die Israeliten waren Sklaven und wurden befreit. Doch ihre Sklavenmentalität haben sie mitgenommen und wollten schließlich zu den Fleischtöpfen der Sklavenhalter zurück. Vor derselben Frage stehen wir auch: Sind wir Sklaven in einem gottlosen System – oder sind wir Erlöste und reflektieren Gottes Größe? Eine gute Tankanzeige dafür ist der Vers, der zum geflügelten Wort wurde: „Wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund“ (Matthäus 12,37). Was aus unserem Mund kommt, zeigt, was unser Herz erfüllt. Wie sieht es mit deiner Tankfüllung aus? Wie gesund ist dein geistliches Leben?

Erlebst du eine Krise deines Herzens, weil Gott nicht so hilft, wie du dir Leben vorstellst? Ist dein Tank leer, weil du ein christliches Leben nach deiner Vorstellung suchst und nicht findest? Viele erleben heute leider, dass Enttäuschungen sie verletzt haben und nun ihre Seele lähmen.

Der Fluss schenkt Leben

Wir brauchen frisches Wasser zum Auftanken. Wenn wir nur aus den Reserven der alten Tage agieren, werden wir nicht viel ausrichten können. Doch der Fluss des Lebens fließt schon immer für dich und hat Möglichkeiten, in die du noch nie getreten bist. Er ist unbeschreiblich, mächtig, erneuernd und kraftvoll! 

Auf unseren Israelreisen besichtigen wir in der Nähe des Toten Meeres die Erfüllung einer Prophetie aus Hesekiel 47. Süßwasser ermöglicht dort Leben, wo früher nur Salzwasser war, so wie es dem Propheten Hesekiel angekündigt worden war: „Überall wohin der Fluss kommt, da schenkt er Leben“ (Vers 9). Das gilt auch heute für dich: Gott will dir sein Leben schenken. Während ich diese Zeilen schreibe, habe ich ein Bild vor Augen: Kinder spielen am Strand und graben mit ihrer Schaufel einen Kanal, der sich sofort mit Wasser füllt. Deine Schaufel ist dein Glaube! 

Von diesem Wasser des Lebens lesen wir auch in Offenbarung 22,1-2:

„Nun zeigte mir der Engel den Fluss, in dem das Wasser des Lebens fließt. Er entspringt am Thron Gottes und des Lammes, und sein Wasser ist so klar wie Kristall. An beiden Ufern des Flusses, der neben der Hauptstraße der Stadt fließt, wachsen Bäume des Lebens. Sie tragen zwölfmal im Jahr Früchte, jeden Monat aufs Neue.“

Dieser Fluss fließt nicht erst in der Zukunft, sondern schon jetzt bietet Gott dir sein erfrischendes Wasser an! Damit kannst du nicht nur die Reservekanister auffüllen, sondern dein ganzes Leben. Und mit der erfrischenden Bibelstelle Johannes 7, 37-38 möchte ich dich ermutigen, an der richtigen Quelle deinen Energietank zu füllen: „Wer Durst hat, der soll zu mir kommen und trinken! Wer an mich glaubt, wird erfahren, was die Heilige Schrift sagt: Von seinem Inneren Leben wird spendendes Wasser ausgehen wie ein starker Strom.“

Gott ist die Quelle für dein Leben. Er möchte mit seinem Geist in dir und durch dich fließen. Trink das erfrischende Wasser vom Fluss des Lebens – durch Gebet! Trinke mit Durst und Sehnsucht von diesem Wasser. Entscheide dich bewusst, zu Gott zurückzukommen, von allem anderem, dem du im Leben nachjagst. Bitte Gott, dich mit dem Fluss des Lebens zu füllen. 

Daniel Müller, Missionswerk Karlsruhe

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Ein Gebet

Jesus, ich habe Durst und Verlangen – mein Leben muss wieder gut werden!

Ich weihe dir mein ganzes Leben, ich gebe dir meine Fähigkeiten.

Fließe durch mich, heile mich.

Ich öffne mein Herz und meine Seele,  reinige mich.

Herr, du bist das Leben, das ich suche.

Ich heiße deinen Fluss willkommen 

in meinem Herzen und meiner Seele.

Amen

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