Bleib auf Kurs
Wenn wir eine Reise machen, schaue ich mir gern schon vorher die Reiseroute im Internet an. Ich sehe nach, welcher der ideale Weg ist, um ans Ziel zu kommen, und wo wir einen Stopp einlegen könnten. Heute hat man Navigationsgeräte im Auto, aber ich liebe es trotzdem, den Weg vor der Abfahrt zu kennen. Denn mein Navi hat mich auch schon an einen falschen Ort geführt – dann kam die Ansage: „Wenn möglich, bitte wenden!“ Ich glaube, dass diese Ansage bei vielen Menschen ertönen würde, wenn sie ihr Lebensnavi einschalten würden.
Was ist dein Ziel?
Viele Christen unternehmen mit ihrem Leben eine Fahrt ins Blaue. Die meisten kennen das Ziel für ihr eigenes Leben gar nicht. Was ist dein Ziel von jetzt an, bis du das Ende auf dieser Erde erreicht hast? Das Leben auf der Erde ist kein Wartesaal für die Erlösten, bis sie abberufen werden. Viele Christen sagen: Mein Ziel ist die Ewigkeit mit Gott. Und meinen, weil sie Christen sind, gehe das ganz automatisch. Doch Vorsicht: Es ist gut, Gott vieles im Leben zu überlassen, doch er hat die Verantwortung in unsere Hände gelegt. Wir haben freie Entscheidung über unser Leben. Er hat uns eine Berufung und auch ein Ziel für unser Leben gegeben, nicht nur für unser Ende auf der Erde! Menschen, die ihr nächstes Ziel nicht kennen, leben in den Tag und sind oft so lustlos. Du kannst dein Ziel nur erreichen, wenn du es kennst.
Was ist dein Kompass?
Früher hatte man Straßenkarten, beim Schiff ist es die Seekarte. Gott hat uns eine Karte für unser Leben an die Hand gegeben – die Bibel! Darin steht unser Kurs – und sie ist zugleich Kompass, Verpflegung, Reiseapotheke und Anleitung, wie wir Schwierigkeiten meistern. Diese Anweisungen können wir ernst nehmen oder das Buch als historisches Buch in das Regal neben andere Ratgeber unseres Lebens stellen.
Im Frühjahr war ich mit einigen Männern auf einem Seminar auf einem Segelschiff. Nach unserer Rückkehr stellte ich unserem Coach und Skipper Dirk eine Frage bezüglich einer Entscheidung, die wir für das Missionswerk treffen mussten. Er antwortete: „Daniel, richte dich immer nach dem biblischen ‚Norden’ aus!“ Das hat bei mir eingeschlagen. Eine Seekarte muss der Skipper oder Kapitän einnorden. Er nimmt die Karte, legt einen Kompass auf die Karte und dreht die Karte so lange, bis der Norden der Karte identisch ist mit dem Norden auf dem Kompass. Jetzt stimmt die Karte mit der geographischen Realität. Jetzt kann ich ganz klar sagen, wozu die Häuser da vorne gehören und in welche Richtung ich fahren muss, um mein Ziel zu erreichen.
Es hilft nicht, nur eine Karte zu haben. Ich war auch schon mit Leuten unterwegs, die die Karte falsch herum hielten und mir trotzdem sagen wollten, wo ich abbiegen musste. Als wir das letzte Mal als Missionswerk mit dem Bus von Kiel nach Hannover gefahren sind, hat das Navi versagt. Ich sah aus dem Fenster und sagte: „Leute da stimmt was nicht, die Sonne ist auf der falschen Seite!“ Man konnte am Sonnenstand sehen, dass wir nicht gen Süden fuhren, sondern in die falsche Richtung.
Was ist dein Orientierungspunkt?
Egal, wo du in deinem Leben gerade stehst, nimm deinen Kompass, die Bibel, und norde dein Leben ein. Gottes Norden ist das Kreuz von Golgatha. Egal, wo wir sind, es bleibt der unveränderliche Orientierungspunkt. Jesus hat dir auf dein Lebensmeer dieses Kreuz gestellt. Ohne das, was er am Kreuz getan hat, hätten wir kein Ziel, das sich zu erreichen lohnt! Egal wo du bist, du kannst am Kompass immer die Abweichung vom „Norden“ ablesen. Die Bibel ist dein „Norden“ für alles.
Unser Skipper erinnerte mich daran: „Dein Norden muss Gottes Norden sein! Wenn sich das nicht deckt, kommst du nicht an. Dann bist in Gefahr und verschwendest kostbare Zeit.“ Wenn mein Norden auch Gottes Norden ist, dann stimmt die Richtung, auch wenn ich gerade nicht den Durchblick habe oder mir der Sturm ins Gesicht bläst.
Das Leben möchte uns viele „Norden“ zeigen, es gibt die Esoterik, die Vernunft, manche Ratgeber und anderes. Beachte: Auch so mancher religiöse „Norden“ ist nicht der Norden der Bibel! Du hast für dein eigenes Leben die Autorität und die Verantwortung, dich für den einzigen „Norden“, das Kreuz, zu entscheiden. Die anderen Wege erscheinen oft als Abkürzung, viel öfter aber sind sie „Bermudadreiecke“, in denen Dinge geschehen, die keiner will und braucht.
Ich weiß, es ist nicht leicht, sich an den biblischen Norden zu halten, wenn du gerade in deinem Leben im Eismeer segelst und eine Ansichtskarte aus der Karibik bekommst. Sei überzeugt, dass Gottes Norden, Gottes Wege, gesund sind! „Folgt immer dem Weg, den der Herr, euer Gott, euch gewiesen hat! Dann werdet ihr am Leben bleiben. Es wird euch gut gehen“ (5. Mose 5,33).
Gestalte dein Leben nach Gottes Vorgaben. Die Bibel sagt zum Beispiel: „Ich bin der Herr, der dich heilt!“ (2. Mose 15,26). Halte daran fest und vertraue darauf. Das ist die Richtung, die der Kompass anzeigt. Genauso lesen wir in der Bibel: „Für Menschen ist es unmöglich, aber nicht für Gott“ (Lukas 18,27). Solche Orientierungspunkte wollen uns den Weg weisen. Oder wir lesen in Psalm 23: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Vertraust du darauf? Geh den Weg, den Gottes Kompass zeigt, mit Freude und Überzeugung. Nur dieser Weg bringt die meiste Frucht!
Jesus sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Ohne mich kann niemand zum Vater kommen“ (Johannes 14,6). Deine klare Linie überzeugt andere, die ihr Leben noch nicht „eingenordet“ haben. Ein lauer und verwässerter Lebensstil interessiert niemand. Wenn du den „Norden“ kennst, kommst du an alle Ziele, die für dein Leben vorgesehen sind. Und es macht dir Freude, weil du fühlst, dass du im Willen Gottes unterwegs bist.
Nimm dein Kursbuch, schlage es auf und der Heilige Geist wird dir die Reiseroute zeigen. Er zeigt dir auch die Leuchttürme, die dich auf Gefahren aufmerksam machen. Merke dir: Der Kurs in der Bibel ist keine Variable, sondern eine für alle Zeiten für dich festgeschriebene Realität um dein Ziel zu erreichen, für das du geschaffen bist. Ich sage dir nicht: Bleib Christ – denn viele Christen sind nicht auf Kurs. Ich sage dir: Bleib auf Kurs! Das Ziel lohnt sich!
Daniel Müller, Leiter des Missionswerks