Denke nicht irdisch – denke himmlisch!

Was humorvoll klingt, passt insgeheim für viele von uns. Wir wünschen uns Veränderung, aber sie darf nichts kosten und muss so aussehen, wie wir sie uns vorstellen. Daniel Müller fordert dich heraus nicht irdisch zu denken, sondern himmlisch.

Wenn ich in meinem Leben zurückblicke, waren die größten Veränderungen nicht bequem und ich habe mich dabei einsam gefühlt, weil kaum jemand sie gleichzeitig durchgemacht hat. Und nach so mancher Veränderung habe ich Neider erlebt: Die Auswirkungen hätten sie gern bei sich gesehen, scheuten aber den Aufwand und die Schmerzen, die nötig waren, um sie zu erreichen.

Schmetterling

Veränderung ist keine Renovierung, bei der man etwas übertüncht, und sie ist auch keine Strategie für ein tolles Erlebnis. Veränderung bedeutet, den jetzigen Platz zu verlassen, um die nächste Stufe zum Ziel zu erreichen. Verwandlung und Umgestaltung sind Begriffe, die diese Erfahrung umschreiben, das gilt auch für den Fachbegriff Metamorphose, der zum Beispiel den Werdegang eines Schmetterlings bezeichnet: Aus einem Ei entwickelt sich eine flugunfähige Raupe, die sich mehrfach häutet, bevor sie einen unansehnlichen Kokon um sich spinnt. Darin bildet sie Flügel aus und schlüpft schließlich als Schmetterling, der von Blüte zu Blüte fliegt und dessen einzigartige Farbenpracht wir bewundern.

Viele Christen verharren in ihrer Raupen- und Kokonzeit. Auf andere wirken sie wenig einladend und sie selbst sind deprimiert, weil sie nur die begrenzte irdische Perspektive haben. Sie fühlen sich wertlos. Doch wir dürfen unseren Kokon verlassen und etwas ganz Neues sehen! Paulus schreibt in Römer 12,2:

„Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an, sondern lasst euch von Gott verändern, damit euer ganzes Denken neu ausgerichtet wird. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt.“ 

Kokon verlassen

Es gilt, die Entscheidung zu treffen, das Raupendasein und die Enge des Kokons zu verlassen und uns wie ein Schmetterling aufzuschwingen, der Gottes Perspektive einnimmt:

„Er hat uns mit seinem Geist reich beschenkt und uns durch Christus Zugang zu seiner himmlischen Welt gewährt.“

Epheser 1,3

Die Raupe ist mit der Erde verbunden, der Schmetterling aber mit dem Himmel. Wir haben den „Log-in“ – den Zugang – zur himmlischen Welt! Auf sie und auf unseren Retter sollen wir unseren Blick richten:

„Wenn ihr nun mit Christus zu einem neuen Leben auferweckt worden seid, dann richtet euch ganz auf Gottes himmlische Welt aus. Seht dahin, wo Christus ist, auf dem Ehrenplatz an Gottes rechter Seite.“

Kolosser 3, 1-4

Richte deine Gedanken auf Gottes himmlische Welt – und nicht auf das, was die irdische Welt ausmacht. Du wirst sehen, dass du Anteil an seiner Herrlichkeit haben wirst. Ändere dein Denken! Höre auf, dir mit Erlebnissen der Vergangenheit deine Zukunft vorzustellen. Stelle dir stattdessen mit der in der Bibel versprochenen Zukunft, deine Gegenwart vor. Erinnere dich: Es heißt im Vaterunser nicht „Wie auf Erden so im Himmel“ sondern „Wie im Himmel so auf Erden“.

Betrachte dein Leben nicht aus dem Blickwinkel der weltlichen Medien, sondern aus Gottes Sicht. Paulus schreibt an die Gemeinde in Korinth:

„Daher beurteilen wir auch niemanden mehr nach rein menschlichen Maßstäben. Selbst wenn wir Christus früher danach beurteilt haben, so tun wir das heute nicht mehr. Gehört also jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen.“

2. Korinther 5, 16-17

Sprich von den Möglichkeiten deiner Zukunft statt über die Größe deiner Probleme!

Raketenstufen

Die erste Mondlandung habe ich als zehnjähriger Junge im Radio verfolgt. Die Rakete „Apollo 11“ startete am 16. Juli 1969 und brachte drei Astronauten zum Mond, wo sie vier Tage später landeten. Ihre Expedition ist eine super Illustration für die Veränderung im Leben eines Christen: Damals brauchte es viele Treibstofftanks, damit man die Energie erzeugen konnte, um die Erdanziehungskraft zu verlassen. Erst auf einer Höhe von etwa 500 Kilometern beginnt die Schwerelosigkeit. Es wurden Raketenstufen entwickelt, die übereinander montiert und dann nacheinander gezündet wurden. Leere Tanks und nicht mehr gebrauchte Triebwerke wurden unterwegs abgestoßen, um Ballast loszuwerden und höhere Geschwindigkeiten erreichen zu können. Was zum Starten absolut notwendig war, wurde dann zum Ballast, der entsorgt werden musste. 

Ich treffe immer wieder Christen, die der alten Zeit nachjammern und zu mir sagen: „Wie viel besser war doch dieses und jenes“ oder: „Wie sehr ich die alten Gottesdienstformen vermisse“ usw. Es ist wie bei der Mondlandung: Das alles war zum Starten sehr wichtig, aber so manche Traditionen und manche Regeln wurden auch zur Last beim Weiterkommen. Dafür stellen sich für Raumfahrer später andere Annehmlichkeiten ein wie beispielsweise die Schwerelosigkeit. Und wenn die Rakete schließlich eine Erdumlaufbahn erreicht, gibt es andere Herausforderungen. Es müssen zum Beispiel die Bremsraketen gezündet werden, damit das Raumschiff in eine Mondbahn einschwenken kann. Dafür ist es wichtig, das Ziel zu kennen, sonst ist man schnell um Lichtjahre vom Ziel entfernt. 

Himmlisch denken

Wo liegt dein Mond? Was ist dein Ziel? Welche Last muss bei dir wegfallen? Was hindert dich daran, dein Ziel zu erreichen oder erschwert deinen Flug? Kann es sein, dass du etwas, das du zum Start gebraucht hast, nun abstoßen musst? 

In Hebräer 12,1 lesen wir dazu eine gute Ermutigung:

„Da wir nun so viele Zeugen des Glaubens um uns haben, lasst uns alles ablegen, was uns in dem Wettkampf behindert, den wir begonnen haben – auch die Sünde, die uns immer wieder fesseln will. Mit Ausdauer wollen wir auch noch das letzte Stück bis zum Ziel durchhalten.“ 

So wie Apollo 11 auf dem Weg zum Ziel alles abgestoßen hat, was zum Start notwendig war, so hilft es uns auch zu überlegen, was wir an verbrauchtem Ballast abwerfen müssen, um verändert zu werden „in sein Bild“, wie es in 2. Korinther 3,18 heißt. 

Es kann leicht passieren, dass wir Gewohnheiten und Gedanken aus unserer Startzeit an Bord haben, in denen keine Energie mehr steckt. Lasst uns die leeren Triebwerk-Tanks abwerfen! Hole dir nicht deine Triebkraft aus der Vergangenheit, sondern aus der von Gott verheißenen Zukunft. 

Richte deinen Blick auf das himmlische Leben. Suche die Schmetterlingsperspektive und verlasse den Blickwinkel einer Raupe. In der Metamorphose schlüpft aus dem unansehnlichen Kokon eine Schönheit. 

Denke nicht irdisch – denke himmlisch!

Daniel Müller, Missionswerk Karlsruhe

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