Ein prägender Moment
Welches war der prägendste Moment in deinem Leben? Gab es Momente, in der dein Leben eine Wendung genommen hat?
Der prägendste Moment in meinem Leben war, als ich Jesus mein Leben gegeben habe. Das war vor genau 40 Jahren und hat mein Leben total verändert. Hätte ich diesen Moment nicht ergriffen, weiß ich nicht, wie mein Leben verlaufen wäre.
Immer wieder schenkt der Heilige Geist solche Momente in unserem Leben – und wir können sie annehmen oder verstreichen lassen. Jesus klopft an – und wir können ihm öffnen, ihm vertrauen oder zur Tagesordnung übergehen. Gott berührt unser Herz – und wir können eine völlige Kehrtwende erleben, plötzlich vieles anders sehen, eine neue Dimension im Leben erfahren. Oder uns dem verschließen.
Alles wirkt zum Guten
Einen der ermutigendsten Verse der Bibel finden wir in Römer 8,28:
„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind.“
Was für ein Versprechen: Wer Gott liebt, bei dem wird alles zum Guten zusammenwirken. Alles. Nicht nur das Positive wird zum Guten führen, auch die negativen Dinge werden zum Guten mitwirken. Manchmal innerhalb von einem prägenden Moment. Deshalb tausche deine Angst gegen Vertrauen. Jesus hat so viele Möglichkeiten, dir zu helfen. Er kann aus deiner Asche Schönheit erschaffen! Er hebt dich heraus aus deinen Niederlagen und aus deinem Frust. Alles wird am Ende zum Guten zusammenwirken. Wenn auch manchmal vielleicht nicht so, wie du denkst.
Vielleicht sagst du jetzt: Nichts ist so geworden, wie ich es wollte – wo soll ich da Gutes finden? In der Bibel lesen wir von einem Mann, der ein Lied davon singen kann. Alles war schiefgelaufen! Obwohl er der Liebling seines Vaters gewesen war, obwohl Gott ihm Verheißungen durch Träume gegeben hatte, fand er sich eines Tages in einem fernen Land im Gefängnis wieder. Das ist die Geschichte von Josef. Sein Leben ist ein Spiegelbild für viele Menschen. Gott gibt eine Verheißung, einen Traum, eine Prophetie – und dann folgt eine Niederlage nach der anderen.
Josef wurden von seinen Brüdern verraten, wurde als Sklave in ein fremdes Land verkauft, musste unter Ungläubigen wohnen. Manchmal stellt Gott uns dahin, wo wir gar nicht hinwollen. Vielleicht sagst du auch: Um mich herum sind nur Menschen, die von Jesus nichts wissen wollen. Ich bin alleine und werde immer abfällig behandelt. Dann richte deinen Blick fest auf Gott. So wie Josef. Er hatte in seinen Niederlagen immer Gott vor Augen. Es wird Gutes entstehen, wenn du nicht aufgibst!
Josef landete im Gefängnis, weil die Frau eines königlichen Hofbeamten Lügen über ihn verbreitete und anklagte. Doch Josef machte im Gefängnis Karriere, weil Gott mit ihm war: Gott schenkte einen prägenden Moment, als der Verwalter ihn zum Aufseher ernannte – und Josef willigte ein. Ich glaube, er war mit Freude und Zuversicht an der Arbeit, dort im Gefängnis. Er war nicht verbittert gegenüber Gott, sondern er hat sein Herz bewahrt.
Ergreife die Verheißung
Schließlich gab Gott ihm die Weisheit, im Gefängnis Träume zu deuten, sodass ihn der Pharao ebenfalls um Rat fragte, als er selbst eindrucksvoll träumte. Dass Gott damit eine Möglichkeit schaffte, um aus all dem Gutes zu wirken und Josef aus dem Gefängnis zu holen, wusste Josef da noch nicht. Gott zeigte ihm, was die Träume des Pharaos bedeuteten: Es würde eine siebenjährige Hungersnot kommen, für die Ägypten in den ertragreichen sieben Jahren vorher vorsorgen sollte. Und wieder folgte ein prägender Moment für Josef:
Der Pharao beschloss, dass er der richtige Mann für die Aufgabe war und ernannte ihn sogar zu seinem Stellvertreter. Und Josef vertraute auf Gott, stellte sich der Aufgabe und rettete unzählige Menschen in den schlechten Jahren vor dem Hungertod – einschließlich seiner Familie, die nach Ägypten kam.
Das Gute, das aus einer schwierigen Situation entstehen wird, sehen wir oft nicht. Gott hat Wege, die wir nicht erkennen können. Josef wäre nie in diese Stellung gekommen, wenn ihn seine Brüder nicht verkauft hätten, wenn nicht Lügen über ihn verbreitet worden wären und wenn er nicht im Gefängnis gelandet wäre. Gott hat ihn gebraucht, um ein ganzes Volk und seine Familie zu retten!
Gott hat auch mit dir etwas vor. Auch dein Leben hat eine Bestimmung. Vielleicht nicht so spektakulär wie bei Josef, aber vertraue Gott. Ergreife das, was Gott dir verheißen hat, und das, was in seinem Wort geschrieben steht, auch wenn dein Leben ein Auf und Ab ist. Wende dein Herz nicht von ihm ab, wenn du in Schwierigkeiten steckst, sondern wende dich ihm voller Vertrauen zu. Diese Entscheidung ist immer wieder ein Moment, der dein Leben weiter prägt.
Viele Menschen schreiben uns und bestätigen in vielen Zeugnissen, dass Gott wirklich zu seinem Wort steht! Er ist und bleibt immer derselbe. Ergreife den Moment des Vertrauens, der dein Leben verändert
Isolde Müller, Missionswerk Karlsruhe