Berührt vom Himmel

Momente der Begegnung und Heilung

 

»Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.«

– Johannes 14,23

Es gibt Momente im Leben, die alles verändern. Manchmal durch ein Wort, einen Blick, ein Gebet oder eine unerwartete Begegnung. Und manchmal ist es der Himmel selbst, der unser Leben berührt – durch die Gegenwart Gottes, die Heilung bringt, wo menschliche Möglichkeiten enden. Die Bibel ist voll von Geschichten, die uns zeigen, dass Gott Menschen nicht nur anschaut, sondern ihnen in ihrer Not ganz persönlich begegnet. Solche Erfahrungen sind auch heute noch möglich.

Wie begegnet Gott uns Menschen?

Der Gott der Bibel ist kein ferner Gott, der nur beobachtet. Er ist der Gott, der Menschen nahekommt. Der Gott, der mit Adam im Garten wandelte, der Mose im Dornbusch begegnete, der Elia auf dem Berg in einem sanften Säuseln ansprach. Jesus selbst sagt in Johannes 14,23: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.“Gemeinsamkommen Vater und Sohn zu denen, die sie lieben, um für immer bei ihnen zu sein – ja sogar bei ihnen zu wohnen. Begegnung ist das Herz Gottes. Und wo Gott begegnet, geschieht Heilung – äußerlich oder innerlich, sichtbar oder unsichtbar.

Wie begegnet Jesus Menschen in ihrer Not?

Die Evangelien sind voll von Geschichten, in denen Jesus Menschen nicht ignorierte, die in verzweifelten Situationen steckten, sondern denen er sich ihnen in Liebe zuwandte:
• Die blutflüssige Frau berührte nur den Saum seines Kleides – und Gottes Kraft floss in ihr Leben. Jesus ließ sie nicht anonym davonkommen, sondern sprach ihr Identität, Frieden und Heilung zu (Markus 5,25–34).
• Der blinde Bartimäus rief laut nach Jesus, obwohl ihn die Menge zum Schweigen bringen wollte. Jesus blieb stehen, rief ihn zu sich und fragte: „Was soll ich für dich tun?“ Bartimäus antwortete: „Rabbi, ich möchte sehen können!“Und im selben Moment gingen ihm die Augen auf und er konnte sehen (Markus 10,46–52).
• Die gekrümmte Frau wurde seit 18 Jahren von einem Geist geplagt und konnte sich nicht aufrichten. Jesus rief sie zu sich, legte ihr die Hände auf und sagte: „Du bist erlöst von deiner Krankheit.“Sofort richtete sie sich auf – und pries Gott (Lukas 13,10–13).
Jesus heilte nicht nach einem festen Schema, sondern er ging individuell auf Menschen ein. Mal stellte er eine Frage, mal wirkte er allein durch Worte, mal war die Heilung begleitet durch eine Berührung. Aber immer war die Begegnung persönlich.

Was bedeutet Heilung?

Heilung im biblischen Sinn führt zum „Shalom“ – ein Friede, der alle Bereiche umfasst: Körper, Seele, Geist, Beziehungen und sogar die Verbindung zu Gott. David betet in Psalm 147,3: „Er heilt, die innerlich zerbrochen sind, und verbindet ihre Wunden.“Gott sieht nicht nur körperliche Krankheiten, sondern auch innere Verletzungen der Vergangenheit. In Jesaja 61,1–2 sagt der Messias über sich: „Er hat mich gesandt, den Armen die frohe Botschaft zu bringen und die Verzweifelten zu trösten. Ich rufe Freiheit aus für die Gefangenen, ihre Fesseln werden nun gelöst und die Kerkertüren geöffnet.“ Jesus ist gekommen, um eine ganzheitliche Heilung zu ermöglichen – und sie steht auch dir offen.

Wann begann Gott, Menschen zu heilen?

Schon lange vor Jesus offenbarte Gott sich als derjenige, der heilt.

• In Jesaja 38 lesen wir von König Hiskia, der todkrank war und sich unter Tränen an Gott wandte. Daraufhin schenkte Gott ihm noch 15 Jahre Leben.

• Der syrische Feldherr Naaman war an Aussatz erkrankt und wurde zum Gott Israels geschickt. Durch einen Boten ließ der Prophet Elisa ihm ausrichten, er solle siebenmal im Jordan untertauchen. Naaman war aufgebracht, dass Elisa ihn nicht selbst empfing und eine komplizierte Zeremonie abhielt. Doch seine Diener überredeten ihn, seine stolzen Erwartungen abzulegen. Er steig in den Jordan – und wurde gesund (2. Könige 5).

• Als das Volk Israel in der Wüste unterwegs ist, findet es drei Tage lang kein Wasser. Schließlich finden sie eine Quelle mit bitterem Wasser, die Gott durch ein Wunder genießbar macht. An diesem Ort gibt Gott ihnen die Zusage: „Ich bin der Herr, der euch heilt!“ (2. Mose 15,26).

Heilung war immer ein Teil von Gottes Bund mit seinem Volk.

»Bibelverse sind wie Samen, die Hoffnung in dir keimen lassen.«

Warum passieren Wunder nicht immer schnell?

Nicht jede Heilung geschieht sofort. Paulus selbst betete dreimal, dass ein „Pfahl im Fleisch“ – ein Leiden, das er nicht genauer beschreibt – weichen möge. Doch Gott antwortete: „Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“(2. Korinther 12,9). Das zeigt: Manchmal nimmt Gott nicht die Herausforderung weg, sondern er schenkt dir seine Kraft mitten in der Situation. Gerade da, wo du dich schwach fühlst, will Gott dir zeigen, dass seine Stärke größer ist. Und oft ist diese Erfahrung von Gnade eine tiefere Heilung als die äußere Veränderung.

»Jesus ist gekommen, um eine ganzheitliche Heilung zu ermöglichen.«

Wie kann dein Glaube die Tür für Wunder öffnen?

Viermal sagte Jesus zu Menschen, die er geheilt hatte: „Dein Glaube hat dir geholfen“ (Markus 5,34; 10,52; Lukas 7,50; 17,19). Glaube meint keinen Leistungsdruck, sondern das Vertrauen, dass Gott größer ist als deine Situation. Denk an Petrus auf dem Wasser (Matthäus 14,22–33): Solange er auf Jesus sah, trug ihn der Glaube. Als er auf die Wellen blickte, überflutete ihn die Angst und er begann zu sinken. Doch Jesus streckte ihm sofort die Hand entgegen. Glaube bedeutet: auf Jesus blicken, nicht auf das Problem.

Heilt Jesus auch noch heute?

Hebräer 13,8 macht unmissverständlich klar: „Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.“ Das, was er damals tat, ist heute genauso real. Wir bekommen im Missionswerk viele Zuschriften von Menschen, die Heilung erlebt haben. Auf unserer Internetseite kannst du viele davon nachlesen: www.missonswerk.de/gebet. Manche erleben Befreiung von Schmerzen und Krankheiten, andere erfahren innere Heilung von Depressionen oder Angst. Manchmal geschieht die Heilung in einem Gottesdienst, manchmal in einem stillen Moment im Gebet.

Was geschieht, wenn Jesus dein Herz berührt?

Das größte Wunder ist nicht eine geheilte Krankheit, sondern ein geheiltes Herz. Wenn du erfährst, dass Gott dich sieht, liebt und ruft, verändert das alles.

• In der Geschichte vom verlorenen Sohn, die Jesus erzählte (Lukas 15), kam der Sohn zerbrochen in sein Elternhaus zurück – und wurde vom Vater in die Arme geschlossen. Hier zeigt sich, wie ein zerbrochenes Herz bei Gott Heilung und neue Hoffnung findet.

• Petrus hatte vor der Kreuzigung mehrfach abgestritten, Jesus zu kennen. Nach der Auferstehung begegnete er Jesus am See Genezareth. Jesus fragte ihn dreimal, ob er ihn liebe, und Petrus bestätigt es. In diesem dreifachen Nachfragen geschah Vergebung und Wiederherstellung (Johannes 21). Jesus fragte nicht nach seiner Schuld, sondern nach seiner Liebe.

Eine Begegnung mit Jesus stellt wieder her, was zerbrochen ist.

Wie öffnest du dein Herz für Gottes Wirken?

Jesus lädt uns ein: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ (Matthäus 11,28). Wenn du müde bist und schwere Lasten trägst, will er dir Ruhe schenken. Hier sind praktische Schritte, wie du dich für Gottes Berührung öffnen kannst:

• Öffne dein Herz im Gebet. Sprich ehrlich mit Gott über deine Not.

• Lies seine Verheißungen. Bibelverse sind wie Samen, die Hoffnung in dir keimen lassen.

• Suche Gemeinschaft. Manchmal geschieht Heilung durch das Gebet anderer (vgl. Jakobus 5,14–15). • Sei offen für seinen Weg. Wunder geschehen oft anders, als wir erwarten.

Welche Bedeutung hat Heilung für dein Leben?

Heilung ist ein Vorgriff auf das Reich Gottes, wo es keine Tränen, keinen Tod, kein Leid mehr geben wird (Offenbarung 21,4). Wenn du heute ein Stück davon erlebst, ist das ein lebendiger Beweis dafür, dass Gottes Reich schon jetzt beginnt. Heilung ist ein konkretes Zeugnis von Gottes Macht und Nähe in deiner Situation. Und noch mehr: Wenn du Heilung erlebst, wirst du selbst zum Zeugen. So wie die Samariterin am Brunnen, die nach ihrer Begegnung mit Jesus in die Stadt lief und allen erzählte: „Kommt mit! Ich habe einen Mann getroffen, der alles von mir weiß! Vielleicht ist er der Messias!“(Johannes 4). Heilung ist nicht nur für dich – sie wird zu einer Einladung, die andere ermutigt, selbst Heilung und Begegnung zu suchen.

Willst du die Berührung des Himmels erleben?

Begegnung und Heilung sind Gottes Liebe in Aktion. Sie sind kein Mythos, keine Legende aus der Vergangenheit, sondern Realität des Reiches Gottes. Er sieht dich, er kennt dich, er ruft dich. Und er sagt zu dir dasselbe wie damals: „Steh auf und geh! Dein Glaube hat dich geheilt.“ Wenn du dich nach dieser Berührung sehnst, dann erwarte sie von Gott. Setze den Glauben um, probiere das Unmögliche. Möge dein Leben von dieser himmlischen Berührung geprägt sein – heute, morgen und bis in Ewigkeit.

Daniel Müller, Leiter des Missionswerk Karlsruhe

Die Predigt wurde beim Gebetserlebnis-Tag im September 2025 gehalten. Auf unserem YouTube-Kanal kannst du dir die Aufzeichnung des Livestreams ansehen:

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