Du bist nicht vergessen

Der König lädt dich ein an seinen Tisch: Lass dich von Jesus finden und beschenken.

»Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind,
und verbindet ihre Wunden.«

Psalm 147,3

Vor ein paar Jahren las man in der Zeitung die Geschichte von einem Studenten: Er hatte in der Bibliothek für seine Prüfungen gelernt und verbrachte viele Stunden dort. Als er schließlich das Gebäude verlassen wollte, hatte er nicht bemerkt, wie spät es war – und konnte den Ausgang nicht öffnen. Das Bibliothekspersonal hatte ihn einfach vergessen und eingeschlossen.

Bist auch du schon einmal vergessen worden? Jemand sollte dich abholen und kam nicht. Oder jemand wollte anrufen, aber hat sich nicht gemeldet. Einfach vergessen. Es ist nicht schön, wenn wir irgendwo stehen und warten oder vor einem Telefon sitzen, das nicht klingelt. Wir erleben Enttäuschung und Frust.

Wie eine Mutter

Wenn wir uns so einsam und verlassen fühlen, wollen unsere negativen Emotionen uns gern einreden: Gott hat dich auch vergessen. Unsere Gefühle manipulieren uns oft in einen Zustand, in dem wir die Wahrheit nicht mehr sehen. Doch die Wahrheit bleibt bestehen: Jesus vergisst uns niemals! Gott vergleicht das in Jesaja 49,15 mit einer Mutter, die Erbarmen hat mit ihrem Säugling und sagt Folgendes: „Sollten selbst diese vergessen, ich werde dich niemals vergessen. Siehe, in meine beiden Handflächen habe ich dich eingezeichnet.“ Mehr als eine Mutter für ihr Kind sorgt sich Gott um dich! Wie könnte man es noch deutlicher sagen, dass wir Jesus nicht egal sind? Sollten dich auch Menschen vergessen, Jesus vergisst dich nicht!

Eine wunderbare Geschichte finden wir dazu in der Bibel: Es geht um einen kleinen Jungen. Er war fünf Jahre alt und er war von einem Sturz an beiden Beinen gelähmt. In der damaligen Zeit gab es keine Krankenversicherung, keine Hilfsmittel wie Rollstühle oder Prothesen. Lahme Menschen waren dazu bestimmt, betteln zu gehen. Doch diese Geschichte verlief anders. 

Der Name dieses kleinen Jungen war Mefi-Boschet. Er war Jonatans Sohn, der Enkel von Saul. Im Verlauf der Geschichte erwähnt die Bibel ihn nur einmal kurz – und schweigt dann viele Kapitel über sein Leben. Lange dachte niemand an ihn. Er lebte im Haus von Verwandten und war von den Menschen vergessen. Doch Gott hatte ihn nicht vergessen! David war inzwischen König über Israel und Juda geworden. Und plötzlich kam ihm in den Sinn: „Gibt es vielleicht noch jemand, der vom Haus Sauls übriggeblieben ist, damit ich Gnade an ihm erweise um Jonatans willen?“ (2. Samuel 9,1). David erinnerte sich, dass sein Freund Jonatan noch mehr Familienangehörige gehabt hatte. Mefi-Boschet war inzwischen erwachsen. Seit dem Tod seines Vaters hatte er fernab und unbeachtet sein Dasein gefristet, als er hörte, dass der König nach ihm fragte.

Wunderbare Wende

So wie Gott diesen gelähmten Jungen nie vergessen hat, kennt er dich und weiß von der ausweglosen Situation, in der du vielleicht steckst. Vielleicht hast du auch schon gedacht: Jetzt ist alles zu Ende, niemand kann mir noch helfen! Oder vielleicht bist du verzweifelt, wie es dieser Junge bestimmt auch war, als er merke, dass er nicht mehr laufen konnte. Ich möchte dir sagen: Gott hat dich nicht vergessen!

Als David von ihm erfährt, handelt er sofort: „Da sandte der König David hin und ließ ihn aus dem Haus Machirs, des Sohnes Ammiels, aus Lo-Dabar holen. Da kam Mefi-Boschet, der Sohn Jonatans, des Sohnes Sauls, zu David und fiel auf sein Angesicht und warf sich nieder. Und David sagte: Mefi-Boschet! Er sagte: Siehe, dein Knecht. Und David sagte zu ihm: Fürchte dich nicht! Denn ich will nur Gnade an dir erweisen um deines Vaters Jonatan willen, und ich will dir alle Felder deines Vaters Saul zurückgeben; du aber sollst ständig an meinem Tisch das Brot essen“ (2.Samuel 9,6-7). Mefi-Boschet bekommt den Landbesitz zurück, der einst seinem Großvater gehört hatten und darf fortan beim König speisen. 

»Egal, wie du dich fühlst oder was du von dir denkst: Jesus hat gute Absichten mit deinem Leben.«

Diese Geschichte erinnert wunderbar an Jesus, der uns ruft in unseren dunkelsten Stunden, wenn wir uns vergraben in unserem Schmerz und uns vergessen fühlen. Genau dann gilt uns die Einladung zum Tisch des Königs, nah in seiner Gegenwart! An diesem Platz ist alles möglich. Was für eine wunderbare Wende in Mefi-Boschets Leben! Der König hatte ihn gesehen. Wenn der König dich sieht, gibt das auch deinem Leben eine Wende. Wenn du dich Jesus zuwendest, bist auch du geladen zum Tisch des Königs.

Balsam für die Seele

Hier sehen wir eine wunderbare Parallele: König David rief ihn mit Namen, Mefi-Boschet antwortete – und David sagte: „Fürchte dich nicht! Denn ich will nur Gnade an dir erweisen.“ Jesus ruft auch dich beim Namen, denn er kennt deinen Namen. Er hat ihn ins Buch des Lebens geschrieben, wenn du ihm dein Leben gegeben hast. 

Wenn wir zu unserem König Jesus Christus kommen, verändert sich auch unser Leben radikal. Gnade heißt die Wendung und alle Furcht weicht. Du bist aufgenommen in die Familie Gottes und nicht mehr draußen, weit weg wie Mefi-Boschet. Beim König finden wir Versorgung – und sogar Überfluss. Mefi-Boschet hat alles zurückbekommen und war nicht mehr der Außenseiter und Ausgestoßene. David sagte zu ihm: „Fürchte dich nicht!“ Das war sicher Balsam für die Seele von Mefi-Boschet, der so viel Schmerz und Verletzung erlebt hatte.

»Vorher war er ein Bettler gewesen – jetzt ein Königssohn!«

Vielleicht hast auch du so eine verwundete Seele, hast viel durchgemacht und fühlst dich verlassen und alleine. In Psalm 147,3 lesen wir: „Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.“ Bring deine Verletzungen ans Licht, damit sie heilen können – die Verwundungen deiner Seele, all das, was du vielleicht schon lange mit dir herumschleppst. Erkenne die Wahrheit und komm in die Freiheit: Du hast einen Platz am Tisch des Königs!

Mefi-Boschet lässt uns in sein Herz schauen. Es ist ein gebrochenes Herz voller Angst: „Da warf er sich nieder und sagte: Was ist dein Knecht, dass du dich einem toten Hund zugewandt hast, wie ich einer bin?“ (2. Samuel 9,8). Man kann hier den Schmerz herauslesen, die Hoffnungslosigkeit, die sein Leben im Griff hatte. Er hatte sich selbst aufgegeben. Vielleicht geht es dir genauso. Vielleicht bist du enttäuscht von Menschen und dein Herz ist zerbrochen. Doch noch viel freundlicher, als David sich Mefi-Boschet zuwendet, wendet sich Jesus dir zu. Er fängt dich auf und lässt dich nicht fallen. Egal, wie du dich fühlst oder was du von dir denkst: Jesus hat gute Absichten mit deinem Leben.

Die Einladung ablehnen?

Mefi-Boschet nahm die Einladung an. Er verließ sein Dorf in der Ferne, kam nach Jerusalem und speiste jeden Tag mit David am Königshof. Er hätte in seinem Zuhause bleiben können. Aber warum hätte er dieses großzügige Angebot ausschlagen sollen?

Bleib nicht an deinem abgelegenen Ort. Vergrabe dich nicht in deiner Enttäuschung oder in deinen Ohnmachtsgefühlen. Jesus ruft dich. So wie David, der fragte: „Gibt es vielleicht noch jemand, der…. übriggeblieben ist, damit ich Gnade an ihm erweise…?“ Um Jesu Willen bist du begnadigt und darfst zum Tisch des Königs kommen, denn du bist eingeladen. Dort, am Tisch des Königs, sitzen alle, die zur Familie gehören, Söhne und Töchter.

Als Mefi-Boschet an den Königshof kam und am Tisch Platz nahm, war alles anders. Seine Würde war wieder hergestellt. Jetzt war er wieder am richtigen Platz. Seine Angst war verschwunden. Vergessen waren die vielen Jahre der Hoffnungslosigkeit und er fasste wieder neu Vertrauen. Vorher war er ein Bettler gewesen – jetzt ein Königssohn!

Auch für dich gibt es einen Platz am Tisch des Königs. Du darfst Versorgung empfangen und brauchst nicht zu betteln. Du bist gerufen und eingeladen. Egal, wie du dich fühlst, wie krank du bist oder wie groß deine Not oder Sorge ist. Am Tisch des Königs ist alles anders. Da ist Gnade und Wiederherstellung. Schöpfe Hoffnung und Mut. 

Isolde Müller
Leiterin des Missionswerk Karlsruhe

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