Die Söhne des Allmächtigen

Macht – welch ein starkes Wort! Doch wie mächtig bin ich wirklich? Wie gestalte ich den Umgang mit Macht und Machtlosigkeit? Dirk Schröder ermutigt dich deine Stärke in dir zu finden.

Bin ich der allmächtige Chef oder der ohnmächtige Angestellte, Vater, Ehemann? Wenn wir „Macht“ mit „Einfluss“ übersetzen, dann stellt sich die Frage, wie wir unsere Macht einsetzen. Es gibt gute und die böse Machthaber, die ihren Einfluss zum Guten oder eben zum Schlechten geltend machen. Dieser Gedanke bezieht sich auf mein eigenes Leben und Umfeld genauso wie auf Menschen, die Macht über mein Leben haben, bzw. denen ich die Macht gebe, mich zu beherrschen. 

Das Umfeld der Macht und auch der Machtlosigkeit ist mir als Männer-Coach sehr vertraut. Zu mir kommen Geschäftsführer mit vielen Angestellten, die mir sagen: „Ich habe nach außen die Rolle des Chefs, aber tief in mir drinnen sieht es ganz anders aus. Hoffentlich entdeckt nie einer meiner Mitarbeiter, wie es wirklich in meinem Herzen aussieht“.

„Du Opfer!“

Meine Kinder brachten aus der Schule einen ihnen geläufigen Ausdruck mit, der mich sehr zum Nachdenken brachte: Jemand, der (unnötig) herumjammert, bekommt ein lässiges „Du Opfer!“ zu hören. Soll heißen: „Selber schuld, wenn du dich zum Opfer machen lässt.“ Nur wenige Menschen sind immer und ausschließlich Opfer. Die meisten von uns haben durchaus die Macht, ihr Umfeld zu gestalten und zu formen. Doch oft fühlen sich Klienten in Lebenskrisen oder beruflichen Herausforderungen an die Wand gedrückt, ohnmächtig und ohne Handlungs- oder Entscheidungsspielraum. Sie fühlen sich nur noch als Opfer, und der Tunnelblick verhindert, dass sie über Lösungen nachdenken. 

Meine Rolle als Coach ist daher oft, Geschäftsführern, Ehemännern oder Vätern den Rücken zu stärken und sie an ihre Berufung, Identität und Autorität zu erinnern. Beispiel: Eine Kündigung flattert ins Haus. Bin ich nun Opfer oder nicht? Bin ich nur noch angewiesen auf die Gunst neuer Arbeitgeber, muss ich meine Werte oder gar mich als Person total verdrehen, dass ich ja wieder irgendwo unterkomme? Oder ist Gott auch in meiner Arbeitslosigkeit immer noch souverän? 

„Sieh doch die Krise als Chance“, das sagt sich so leicht. Fast so leicht wie: „Denen, die Gott lieben wird alles zum Besten dienen.“ Doch wenn ich in der Krise stecke – wer hilft mir dann, den Überblick zu behalten und die richtigen Fragen zu stellen? Wer hilft mir dabei, nicht zu fragen: „Gott, warum lässt du das zu?“, sondern vielmehr: „Wozu lässt du das zu?“ Und auch: „Was kann ich hier lernen? Was willst du mir in dieser Situation sagen, und wie kann ich mich durch diese Herausforderung weiterentwickeln?“

»Frage dich nicht, was die Welt braucht. Frage dich lieber, was dich lebendig macht und dann geh hin und tu das Entsprechende. Die Welt braucht nichts so sehr wie Menschen, die lebendig geworden sind.«

Gil Baillie

Neuer Handlungsspielraum

Ich glaube, dass Männer in Verantwortung immer einen Handlungsspielraum haben. Ob es der Abteilungsleiter in der Verwaltung ist, der das Pensum einer doppelten Stelle bewältigen muss und schon fast im Burnout steckt, oder der Mitarbeiter, der einen riesen Konflikt mit einem anderen Mitarbeiter im Betrieb hat. Oder ob es der Ehemann ist, der kurz vor der Scheidung steht, oder der 50-Jährige, dem gerade gekündigt wurde.

Als Christ darf ich mutig sagen: „Ohnmacht – nein danke!“ Denn Gott ist immer wachstums- und lösungsorientiert, wie schwer die Situation auch sein mag. Mit dieser Überzeugung und diesem Wissen im Hinterkopf arbeite ich auch als Coach: Nach den Werten des liebenden himmlischen Vaters. Wenn es stimmt, dass ich mit meinem Gott über Mauern springen kann (Psalm 18,30), dann habe ich auch in der Krise immer noch die Möglichkeit, durch die richtigen Fragen zu den richtigen Entscheidungen zu kommen, die mir dann wieder Hoffnung, Perspektive und Handlungsspielraum verschaffen. Wer hilft mir dabei? Ein guter Freund, der Ehepartner – oder „Der Männer-Coach“.

Letztens sagte mir ein Geschäftsmann, der viele Verbindlichkeiten und ein hohes berufliches Risiko mitbrachte: „Ich bin schließlich ein Unternehmer und kein Unterlasser.“ Tolle Einstellung! In diesem Sinne sind auch wir nicht Opfer, sondern Gestalter, denn wir sind mit dem Schöpfer des Universums im Bunde!

Falsche Tröster

Woher aber kommt dann diese häufig anzutreffende Opfermentalität? Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass fast alle Männern während der Kindheit oder Jugend durch den Vater oder andere Autoritätspersonen tiefe Wunden in das männliche Herz geschlagen wurden. Satan, der aller Menschen – Männer wie Frauen – Feind ist, liebt es, immer wieder genau in diese Wunden zu stechen und sie tiefer und tiefer werden zu lassen. Und weil er der „Vater der Lüge“ ist (Johannes 8,44) redet er uns dazu noch ein, dass ein Gott, der das ja zulässt, uns gar nicht liebhaben könne! 

Gott hingegen fährt einen anderen Ansatz: Wenn er es zulässt, dass wir dort, wo wir eine Wunde tragen, erneut verletzt werden, dann nur deshalb, weil er will, dass wir diese Wunde nicht länger leugnen. Er will, dass wir uns nicht länger falsche Tröster suchen, sondern endlich damit beginnen, die Wunde als das anzusehen, was sie ist und dann die richtige Frage stellen: „Vater, wie willst du mich in diesem wunden Bereich meines Lebens heilen?“ 

John Eldredge beschreibt das in seinem Buch „Der ungezähmte Mann“ so: Jeder Junge trägt in Herzen zwei Fragen: „Bin ich der geliebte Sohn?“ Und: „Habe ich es drauf?“ Wenn diese Fragen nicht während seiner Kindheit beantwortet wurden, wird der erwachsene Mann sein Leben lang diesen Fragen hinterherlaufen und versuchen, die richtigen Antworten zu finden. Doch weder die Antworten, die uns Beruf und Karriere oder auch die Traumfrau anbieten, können diese beiden Fragen wirklich befriedigend beantworten. Das kann nur der Vater tun! Und wenn es der irdische Vater nicht getan hat – wie gut ist es da, dass wir den himmlischen Vater haben, der uns ganz sicher diese Fragen beantworten möchte. Er ist es, der uns sagt: „Du musst nie wieder Opfer sein – denn du bist mein geliebter Sohn!“

Voller Vision

Konkret erlebt wird die von vielen Männern während eines Berufungs-Coachings. Wenn ich meine Klienten vor dem Coaching bitte, mir ihre Motivationsfähigkeiten, Persönlichkeitsstärken und ideales Umfeld zu benennen, ernte ich sehr oft nur betretenes Schweigen, bis hin zu der Aussage: „Ich habe gar keine Persönlichkeitsstärken.“ Nach dem Berufungsworkshop sieht es dann zum Glück ganz anders aus. Mit fester Stimme und Überzeugung tragen mir die Teilnehmer diese Dinge vor und sie spüren, was es mit ihnen macht, diese Dinge so konkret benennen zu können. Und dann geht es voller Vision (= ein Blick auf die Zukunft, der Emotionen auslöst) in die Zukunft. Konkrete Schritte werden geplant, die motivierend, machbar und messbar sein müssen. Nur dann haben wir sauber miteinander gearbeitet.

Macht beginnt dort, wo ich wieder beginne, in meinem Leben gemeinsam mit Gott zu „herrschen“ (siehe 1. Mose 1,28), statt mich beherrschen zu lassen. Rund um die Uhr werden wir beraubt und merken es meist nicht einmal. Unsere Vision, Motivation, Stärke, Gesundheit, Beziehungen werden geraubt. Wenn ich das erkenne und zu verstehen beginne, wer oder was dahintersteht und welche Ziele damit verfolgt werden, dass mein Leben und meine Berufung zerstört wird, dann habe ich die Zeit umzukehren und eine Linie zu ziehen, die sagt: „Halt! Stopp!“ Von diesem Moment an beginne ich, gemeinsam mit Gott die einzelnen Bereiche wieder zurückzuerobern – ganz langsam und Schritt für Schritt. 

Es ist ähnlich wie bei der Landgewinnung an der Nordsee. Wir würden uns nur wenig beeindruckt von einem Mann zeigen, der bei Ebbe ganz weit ins Meer hinausläuft, seine Fahne einschlägt und schreit: „Seht her, wie viel Land ich gewonnen habe – alles meins!“ Denn wenn die Flut kommt, muss er Schritt für Schritt wieder zurück Richtung Land, bis er wieder an seinem Ausgangspunkt angekommen ist. Der weise Mann hingegen gewinnt dem Meer nur ein ganz kleines Stück Land ab und sichert es sehr gründlich. Wenn dann die Flut kommt, wird er das neue Land auch halten können.

Um diese Themen geht es unter anderem bei meinen Segeltörns im Mittelmeer unter dem Motto „Männer in Verantwortung“: Wie gewinne ich einzelne Lebensbereiche zurück? Wie schaffe ich es, dass mein Umfeld, meine Frau, meine Kinder, meine Firma wirklich gesund werden, dass sie aufblühen und gute Frucht bringen? All das hat sehr viel mit unserer Berufung als Mann zu tun. 

„Ohnmacht – nein, danke!“ Die Lüge der Ohnmacht vergiftet uns und bringt uns immer weiter weg von unserer Berufung, „ungezähmte“ Männer nach dem Herzen Gottes zu sein. Deshalb suche ich mir Gefährten, mit denen ich mich gemeinsam daran mache, das Land und mein mir von Gott gegebenes Leben in Fülle zurückzuerobern. Darum möchte ich in Zukunft nach dem Modell von John Eldredge Männer-Camps in Deutschland anbieten. Als „Der Männer-Coach“ ist es meine Leidenschaft, Männer auf dem Weg zurück in ihre Berufung – in das Leben in Fülle an Gottes Seite – zu begleiten.

Dirk Schröder

Die Söhne des Allmächtigen

MÄNNERTAG ONLINE ALS WEBINAR

Volle Inspiration und Leben pur. Gibt es noch Abenteuer, dürfen wir unsere Sehnsucht leben? Was macht einen ech- ten Mann nach Gottes Herzen aus? Wie können wir Männer eine breite Spur des Segens hinterlassen? Wir waren selbst überrascht über den großen Erfolg unseres Ehe-Webinars im März, es waren über 200 Paare aus 7 Ländern dabei. Können wir Männer das toppen? Klar können wir das! Warum nur Fußball auf Großleinwand zusammen sehen, warum nicht diesen Männertag gemeinsam als Event erleben und feiern? Wir sehen uns und ich freue mich sehr auf dich. 

Dirk Schröder | „Der Männer-Coach“

20. November 2021 · 10 – 18 Uhr

Preis: 60,– € p.P. inkl. Webinar-Paket

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