
Du genügst Gott mehr, als du denkst!
Kennst du das? Du hast den Eindruck: Was ich tue, ist einfach nicht gut genug. Ich müsste noch viel mehr, viel Besseres, ganz anderes machen. Diese Fehler, die mir passieren, dürften nicht sein. Ich kann dem Maßstab einfach nicht genügen! Und dann sagt dir das womöglich auch noch jemand direkt ins Gesicht! Wie ein Versager fühlt man sich da. Man zieht sich zurück und traut sich gar nichts mehr zu. Manche haben solche Erfahrungen in der Kindheit oder Jugend gemacht und schleppen sie ein ganzes Leben mit sich herum.
Gott wartet
Wie gut zu wissen, dass unser Gott ganz andere Maßstäbe hat! Jesus ist gekommen und für uns gestorben, als wir schwach waren – nicht stark (Römer 5,6). Bei Gott zählt nicht, dass du alles richtig machst oder fehlerfrei funktionierst – sondern dass du bereit bist, dich ihm anzuvertrauen. Es ist ein großer Unterschied, ob du dich ständig abmühst, um irgendwie zu genügen – oder ob du einfach sagst: „Ich schaffe es nicht allein. Ich brauche dich, Gott.“ Jesus drängt sich dir nicht auf. Er wartet nicht auf Leistung, sondern auf dein offenes Herz. Du musst keinen bestimmten Maßstab erfüllen, damit er dich hört oder ernst nimmt. Jesus will mit dir leben – gerade da, wo du dich schwach fühlst. Ganz egal, was hinter dir liegt.
Gott liebt
Auch, wenn du Fehler gemacht hast, liebt dich Gott, und auch, wenn der Teufel dir Schuldgefühle einreden will, liebt dich Gott. Das ist der Unterschied zu anderen Göttern oder Religionen. Andere Götter oder Religionen sind besitzergreifend. Sie bringen dich in Abhängigkeit und Bindungen, üben oft Druck aus und verlangen bestimmte Rituale oder Vorschriften. Sie haben Forderungen an dich – und Strafe, wenn du sie nicht einhältst. Es lohnt sich nicht, einem anderen Gott zu folgen. Jeder andere Gott ist tot, es gibt nur einen, der lebt, und das ist Jesus, der Auferstandene. Deshalb kann er seine Liebe in dein Leben strömen lassen.
»Jesus drängt sich dir nicht auf. Er wartet auf dein offenes Herz.«
Gott spricht
Es begeistert mich immer wieder, wie wir Gott im Alltag erleben können. Er versteht uns und hat immer ein offenes Ohr für uns. Er bietet uns seine Hilfe an und er spricht zu uns. In der Bibel finden wir wunderbare Beispiele, wie Gott in Menschenleben hineingesprochen und sie verändert hat – und zwar nicht nur zu den höhergestellten, sondern zu ganz normalen Menschen, mitten im Alltag. So begegnet Gott zum Beispiel der Magd Hagar, als sie allein und verzweifelt in der Wüste sitzt. Sie ist weggelaufen, wird nicht gesehen, nicht gehört – doch Gott redet mit ihr, tröstet sie und gibt ihr eine neue Perspektive. Hagar ist die Erste in der Bibel, die Gott mit einem Namen anspricht: „Du bist ein Gott, der mich sieht“ (1. Mose 16,13).
Gott befähigt
Gott hat einen guten Plan für dein Leben – und er befähigt dich für das, was er mit dir vorhat. Du musst nicht erst eine bestimmte Voraussetzung erfüllen oder auf den perfekten Moment warten. Jeder Mensch ist von Gott begabt – für genau den Platz, an den er ihn stellt. Vielleicht erscheint dir deine Situation gewöhnlich, vielleicht sogar unbedeutend. Doch Gott handelt oft gerade in unspektakulären Momenten – mitten im Alltag. Wenn du immer nur auf den „richtigen Zeitpunkt“ wartest, kann es passieren, dass du den eigentlichen Fokus verlierst. Dann sagst du unbewusst: „Gott, jetzt musst du handeln – jetzt passt es für mich.“ Aber vielleicht hat Gott längst seinen eigenen Zeitpunkt gewählt. Er kann dir alles geben, was du brauchst – ohne großes Aufsehen, ohne dass es die Welt bemerkt. Und doch spürst du es plötzlich tief in deinem Herzen: Jetzt hat Gott gesprochen. Jetzt hat er eingegriffen.
Im Buch Samuel im Alten Testament lesen wir davon, dass Gott einen Mann namens Saul dazu ausgewählt hatte, König über Israel zu werden. Saul war ein Mann aus gutem Hause, er war groß und gut aussehend – aber er hatte keinerlei Ausbildung dafür, als König über ein Volk zu herrschen. Es wäre verständlich gewesen, wenn er gesagt hätte: „Wie soll ich denn ein Volk führen? Ich weiß doch gar nicht, wie man das macht!“ Doch nachdem Samuel ihn mit Öl gesalbt hat, gab er ihm klare Anweisungen, wohin er gehen und was er tun sollte. Saul ließ sich darauf ein – und wurde überrascht: „Und es geschah, als er sich umwandte, um von Samuel wegzugehen, da gab ihm Gott ein anderes Herz“ (1. Samuel 10,9). Saul war plötzlich ein anderer Mensch. Gerade als er sich aufmachte, um Gottes Plan zu folgen, berührte ihn Gott. Er veränderte Saul durch und durch und machte ihn fähig, dieses Königtum anzutreten. Saul hat später leider nicht das Beste daraus gemacht, aber erst einmal hat Gott ihn dazu befähigt, die Aufgabe zu tun.
Genauso wird er dich befähigen, deine Aufgabe auszuführen, an dem Platz, an den er dich gestellt hat – für den Auftrag, den er dir gibt! Vielleicht bist du gerade in einer Situation, in der du denkst: Das ist unmöglich – ich weiß ja gar nicht, wie das geht! Wenn du Gott dein Vertrauen schenkst, sind alle Dinge möglich. Zu Abraham hat Gott gesagt: „Sollte mir etwas unmöglich sein?“ Dasselbe sagt er heute noch. „Sollte mir etwas unmöglich sein?“ Wenn du Gott begegnet bist, hast du ein anderes Herz bekommen – eine andere Gesinnung, eine andere Einstellung, egal wie du es nennen willst. Gott befähigt dich, das zu tun, was er dir aufträgt, egal, was es ist. Du bist gut genug für Gottes Pläne. Sei mutig und lass dich auf Gottes Pläne ein!
»Aus Gnade seid ihr gerettet – durch Glauben. Dazu habt ihr selbst nichts getan, es ist Gottes Geschenk.« – Epheser 2,8
Gott verändert
Einen ähnlichen Wandel sehen wir bei Saulus im Neuen Testament, dem fanatischen Christenverfolger, der viele Gläubige auf dem Gewissen hatte. Er war ein gradliniger Mann, er wusste, was er wollte und was er tat, das tat er richtig und mit ganzem Herzen – nur eben für die falsche Sache. Doch das hinderte Gott nicht, ihn zu berufen und zu ihm zu reden. Nach einer tiefgreifenden Begegnung mit Jesus, auf der Straße nach Damaskus, war er vollkommen verändert. Gott offenbarte sich ihm und er gab ihm, wie Saul, ein neues Herz – eine neue Gesinnung. Sogar körperlich war er verändert: Er war eine Zeitlang blind. Du kannst der größte Gegner Gottes sein und er kann trotzdem etwas mit dir anfangen und dein Leben verändern. Eine Begegnung mit Jesus verändert dich durch und durch. Erwarte Gottes Begegnung.
»Gott möchte auch aus deinem Leben etwas zu seiner Ehre machen.«
Du bist genug!
Gott hat auch bei Paulus nicht auf die Umstände geschaut und er schaut auch bei dir nicht danach. Paulus‘ Begegnung fand im Staub und Dreck der Straße statt. Und was für ein Werkzeug wurde er für Jesus! Gott kann auf vielerlei Weise zu dir reden. Durch sein Wort, indem du es liest, durch die Predigt, durch Träume und Visionen oder durch die hörbare Stimme Gottes. Du bist sein Kind, und das genügt, um in Gottes Gegenwart zu kommen. Du bist genug, so wie du bist. Er nimmt dich mit offenen Armen auf. Er kann aus jedem Leben etwas machen. Ich kenne Menschen, bei denen Gott das Leben auf den Kopf gestellt hat. Frei gemacht von Bindungen, Süchten und Selbstmordgedanken – und er hat diese Menschen für sein Reich und seine Pläne eingesetzt. Du brauchst dich nicht zu verstecken und nicht zu denken, du wärst nicht gut genug! Gott möchte auch aus deinem Leben etwas zu seiner Ehre machen. Stell dich ihm zur Verfügung!
Isolde Müller, Leiterin des Missionswerk Karlsruhe