Gott kümmert sich um dich

Oft blicken wir besorgt in die Zukunft. Doch wir dürfen vertrauen: Gott sieht uns und hilft uns. Isolde Müller ermutigt - Gott kümmert sich um dich!

In unserer heutigen Gesellschaft gibt es viele Menschen, um die sich keiner kümmert. Die Würde des Menschen ist ein Fundament unserer Gesellschaft, doch man hat manchmal den Eindruck, als ob ein Menschenleben nichts mehr wert wäre. Viele Menschen fühlen sich einsam, auch Christen. Sie denken nicht, dass sie von Gott geliebt sind. Sie denken, Gott kümmere sich um alles Mögliche, aber nicht um sie, und meinen, er hätte keine Zeit für sie. Sie fühlen sich verloren in dieser Welt. Doch für Gott ist jeder Einzelne wichtig und er will sich um jeden kümmern.

Kennst du das Gleichnis vom verlorenen Schaf? Dem einen Schaf, geht der Hirte nach, weil es Hilfe braucht. Die anderen 99 lässt er stehen. Der Dienst von Jesus zeigt, dass er Liebe für jeden Menschen hat, und wir sehen, dass er sogar oft Menschenmassen stehen ließ, um sich um einzelne Menschen zu kümmern. 

In Hebräer 13,5-6 lesen wir:

„… denn er hat gesagt: Ich will dich nicht versäumen noch verlassen, so dass wir zuversichtlich sagen können: Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten.“

Es ist eine wunderbare Perspektive, dass du dich nicht fürchten musst vor der Zukunft – weil Gott dir hilft. Auf diese Verheißung kannst du dich stellen. Jesus weiß genau, wo du bist und was du für eine Not hast. Er kümmert sich um dich ganz persönlich. Er kennt die Anzahl deiner Haare und jede Zelle deines Leibes hat er geschaffen. Wie könntest du ihm da egal sein?

„Hilf mir!“

In Markus 5,21-24 lesen wir Folgendes:

„Und als Jesus in dem Schiff wieder an das jenseitige Ufer hinübergefahren war, versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm; und er war am See. Und es kommt einer der Synagogenvorsteher, mit Namen Jaïrus, und als er ihn sieht, fällt er ihm zu Füßen und bat ihn sehr und sprach: Mein Töchterchen liegt in den letzten Zügen; komm, und lege ihr die Hände auf, damit sie gerettet wird und lebt. Und er ging mit ihm, und eine große Volksmenge folgte ihm, und sie drängten ihn.“ 

Jesus ist am Seeufer und es kommen mehr und mehr Menschen zu ihm, eine große Volksmenge. Da erscheint ein Mann mit Namen Jaïrus und spricht ihn persönlich an und sagt: „Hilf mir!“

Erstaunliches passiert nun: Jesus lässt Tausende Menschen stehen und hilft diesem einen Mann. Sei dir gewiss: Jesus sieht auch dich persönlich in der Menge und er hilft auch dir persönlich. In diesem Moment, in dem du dringend seine Hilfe brauchst, lässt er alles stehen und liegen, um dir zu helfen! Du bist nicht vergessen! So wie Jaïrus verzweifelt war, so hört und sieht Jesus dich in deiner Verzweiflung. Egal, wie viele Menschen um dich herum sind, er ist bei dir und mit dir, so wie er mit Jaïrus gegangen ist. Selbst die große Volksmenge konnte ihn nicht abhalten zu gehen. Sie folgten ihm, heißt es hier, und sie drängten ihn sogar. 

Kleider angerührt

Wenn wir diese Geschichte weiterverfolgen, lesen wir von noch so einem verzweifelten Menschenkind: von der Frau, die unter Blutfluss litt. Sie kommt mitten in diese Situation hinein, als Jesus sich aufmachte, mit Jaïrus zu gehen. Wir lesen in Markus 5,25-34 von ihr:

„Und es war eine Frau, die zwölf Jahre mit einem Blutfluss behaftet war und vieles erlitten hatte von vielen Ärzten und alle ihre Habe aufgewendet und keinen Nutzen davon gehabt hatte; es war vielmehr schlimmer mit ihr geworden. Als sie von Jesus gehört hatte, kam sie in der Volksmenge von hinten und rührte sein Kleid an; denn sie sagte: Wenn ich nur seine Kleider anrühre, werde ich geheilt werden.

Und sogleich vertrocknete die Quelle ihres Blutes, und sie merkte am Leib, dass sie von der Plage geheilt war. Und sogleich erkannte Jesus in sich selbst die Kraft, die von ihm ausgegangen war, wandte sich um in der Volksmenge und sprach: Wer hat meine Kleider angerührt? Und seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst, dass die Volksmenge dich drängt, und du sprichst:

Wer hat mich angerührt? Und er blickte umher, um die zu sehen, die dies getan hatte. Die Frau aber, voll Furcht und Zittern, da sie wusste, was ihr geschehen war, kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber spracht zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich geheilt; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage.“

Jesus wendet sich dieser einen Frau zu. Er könnte sie auch übergehen und denken: Ich muss jetzt Jaïrus begleiten. Jesus müsste sich nicht aufhalten lassen. Die Jünger verstehen ihn sowieso nicht und sagen: „Die schubsen dich doch alle, wie soll da ein Einzelner dich angerührt haben?“ Doch Jesus ist die Frau wichtig! Sie ist mit Verzweiflung zu ihm gekommen. Es ist völlig egal, wie du zu Jesus kommst. Ob du kommst wie Jaïrus und sagst: „Herr, hilf mir!“ Oder wie die Frau, indem du einfach zupackst im Glauben. Jesus sieht und hört dich. 

Ist es zu spät?

Wie mag sich wohl Jaïrus gefühlt haben in dieser Situation? Er hatte es ja besonders eilig, denn seine Tochter lag im Sterben. Und nun diese Unterbrechung! Ich könnte mir vorstellen, dass er von einem Fuß auf den anderen getreten ist vor Ungeduld und gedacht hat: Jetzt komm doch endlich, Jesus, bevor es zu spät ist! 

Hast du auch schon einmal gedacht, dass Jesus aufgehalten wurde, dir zu helfen? Hast du dich gefragt: Warum ändert sich nichts? Warum greift Jesus nicht ein? Warum dauert das denn so lange? Warum hilft er jetzt dem anderen und mir nicht? Jesus wendet sich auch dir zu, genau wie der blutflüssigen Frau. Er spricht nicht einfach zur Menschenmenge, sondern genau zu dir und sagt: „Sei gerettet von deiner Plage: Geh hin in Frieden!“ Jesus lässt alles stehen und liegen und kümmert sich auch um dich. 

In 2. Chronik 16,9 steht ein wunderbarer Vers:

„Denn des Herrn Augen durchlaufen die ganze Erde, um denen treu beizustehen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist.“

Seine Augen suchen dich. Sie durchlaufen „die ganze Erde“, steht hier. Und wenn da noch so viele Menschen sind – Abertausende –, er steht dir ganz persönlich bei, wenn du von ganzem Herzen zu ihm kommst. Er möchte deiner Not begegnen. Er möchte dich aus Schwierigkeiten befreien und dich heilen. Jesus kümmert sich um dich. Du bist ihm wichtig!

Zukunftsperspektive

Jesus hat der blutflüssigen Frau geholfen. Aber wie geht es nun mit Jaïrus weiter? Er ist bestimmt noch verzweifelter, besonders als die Nachricht kommt, dass seine Tochter nun gestorben ist. Wie schrecklich! Jesus ist schon auf dem Weg und nun ist doch alles aus. Diese Frau hat Jesus aufgehalten. Wie kann das nur sein? Jesus reagiert überhaupt nicht auf das Gejammer der Menschen. Er sagt zu Jaïrus:

„Fürchte dich nicht; glaube nur!“ Jesus hat alles im Griff, auch wenn wir gar nichts davon bemerken und denken: Jetzt ist alles aus! Er sagt auch zu dir: „Fürchte dich nicht; glaube nur!“ Gerade wenn du verzweifelt bist oder wenn du denkst, es gibt keine Hoffnung mehr oder Jesus kommt zu spät – gerade dann hat er schon alles in die Wege geleitet, um deine Situation zum Guten zu wenden. So wie bei Jaïrus: Als sie ankommen, ist das Kind lebendig. Der Tod hatte keine Macht! Sei dir gewiss: Jesus lässt sich nicht aufhalten, dir zu helfen, wenn es auch manchmal so aussieht. Er kümmert sich um all deine Belange und kennt deine persönlichen Bedürfnisse ganz genau. 

Oft denken wir, dass Gott all unsere Arbeit, unsere Gebete, unsere Anstrengungen übersieht. Wir fragen uns: Sieht Gott wirklich die Herausforderungen, die ich habe, oder die Schwierigkeiten, in denen ich stecke?

Mach dir keine Sorgen: Gott kennt deine Herausforderungen. Gott ist ein Gott, der sieht. Ist das nicht der größte Trost, den es überhaupt gibt? Der allmächtige Gott sieht dich! Er sieht dein Elend und Gott kümmert sich um dich. Ihm liegt immer das Wohl des Einzelnen am Herzen. Vertrau ihm und gib dein ganzes Leben in seine Hand. Unsere Beziehung zu Jesus wird auch in Zukunft immer wichtiger werden: zu wissen, dass wir nicht alleine sind. Zu wissen, er sorgt sich um uns. Er lässt uns keinen Augenblick aus den Augen. Das ist unsere Perspektive für die Zukunft. 

Isolde Müller, Missionswerk Karlsruhe

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