Gott macht etwas Neues

Daniel Müller ruft dazu auf, in Gottes neuen Dimensionen zu denken, zu sprechen und zu handeln. Erfahre hier, wie das geht.

Schaut nach vorne, denn ich will etwas Neues tun! Es hat schon begonnen, habt ihr es noch nicht gemerkt? – Jesaja 43,19

Meine Mutter besaß einen alten Mixer und eine alte Nähmaschine. Beide funktionierten nicht mehr, aber meine Mutter wollte sich nicht von ihnen trennen. Also versuchte ich als Teenager, diese Maschinen zu reparieren. Ich zerlegte den Mixer, sah die vielen abgenutzten Teile und säuberte sie. Nachdem ich ihn wieder zusammengebaut hatte, sah er schöner aus, aber ich hatte einige Teile übrig, von denen ich nicht wusste, wo sie hingehörten. Ein paar Minuten lang lief der Mixer gut – dann war er völlig dahin.
Die Nähmaschine hatte einen kaputten Zahnriemen. Wochenlang habe versucht, über eine Spezialfirma einen passenden Riemen zu besorgen. Schließlich hatte ich einen neuen Riemen, wusste aber nicht, wie die Synchronisation von Nadel, Halteschuh und Faden zu verlaufen hat. Daher funktionierte die Maschine zwar, hat aber nie wieder etwas zusammengenäht. Das Ende vom Lied war, dass meine Mutter schließlich doch einen neuen Mixer und eine neue Nähmaschine bekam.
Ganz ähnlich ergeht es uns oft in unserem christlichen Leben: Wir versuchen, Altes am Leben zu erhalten, weil es in der Vergangenheit so gut und gesegnet war. Statt neues Land zu betreten, richten wir uns irgendwie weiter im alten ein. Wir reparieren, flicken und kleben, aber es macht keine Freude.

Mit Jesus wird alles neu

Dabei hat Jesus nicht alte Traditionen belebt, sondern mit ihm hat etwas völlig Neues begonnen. Der Sieg von Jesus am Kreuz brachte eine Kehrtwende: von alt zu neu, von Tod zum Leben, von der Dunkelheit zum Licht, von der Religion zur lebendigen Beziehung mit Jesus. Das Kreuz hat nicht einiges besser, anders, schöner oder einfacher gemacht. Nein – es geschah etwas völlig Neues, das noch nie da war.
Mit am Kreuz gestorben ist auch das Pharisäertum, religiöses Denken, die Erfüllung von Regeln und Pflichten, das Bedürfnis gesehen zu werden oder Traditionen und leere Gewohnheiten fortzuführen. Wir Menschen vereinen gerne unsere Traditionen irgendwie mit dem Neuen. Auch wenn Traditionen langweilig werden, oft mühsam und eine Last sind, geben sie uns Sicherheit. Wir sind Weltmeister in der Wiederherstellung der Vergangenheit geworden. Alte Bauwerke werden neu errichtet. Man gibt Millionen für Restaurierungen aus. Auf der anderen Seite sind wir ratlos geworden im Hinblick auf die Gegenwart und Zukunft, auf Politik, Wirtschaft und Finanzen. Gott möchte Neues schaffen, das noch nie da war. Und als Christen sind wir aufgefordert, es anzunehmen und zu leben.
Das Neue, das Jesus bringt, ist aber nicht neu, wenn wir es mit dem alten vermischen – so wie es kein totes Leben gibt. Das Neue anzunehmen, bedeutet, sich auf Veränderung einzulassen, ohne zu wissen, wie sie aussehen wird. Wo sieht die Welt das Neue von Jesus in uns? Wo ist das Neue erkennbar, das begehrenswert ist? Sind wir nur Richter über die Fehler der Welt geworden? Oder haben wir den Mut, das Neue mit Jesus zu erleben?
In 2. Korinther 5,17 lesen wir: „Gehört jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas Neues hat begonnen“ (meine Hervorhebung). Verehrst und bejammerst du den toten Jesus am Kreuz oder lebst du aus der Kraft der Auferstehung? Vermische nicht Altes mit Neuem! Vor dem Sieg am Kreuz war der Mensch durch die Sünde von Gott getrennt. Für den, der dieses Geschenk annimmt, ist das für immer vorbei. Bei der Auferstehung geschah etwas noch nie Dagewesenes.

Wenn Altes stirbt, wächst Neues

Schau dir einmal das Foto an, auf dem die neue Pflanze aus dem toten Baumstumpf sprießt. Das sind zwei ganz verschiedene Gewächse. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Die Baumwurzel ist tot, die grüne Pflanze wird etwas ganz Neues hervorbringen.
Wir waren als Familie einmal in Südafrika eingeladen. Der Leiter dort führte uns in ein Gebiet, in dem ein Buschbrand gerade alles vernichtet hatte. Plötzlich rief unsre Tochter Rahel: „Schaut mal, hier gibt es wunderschöne neue Pflanzen!“ Und wirklich: In der verkohlten Erde leuchteten sie geradezu. Das waren keine halbverbrannten Pflanzen mit neuen Zweigen. Nein – es waren neue Pflanzen. Erst wenn etwas Altes sterben darf, kommt Neues hervor. Gibt es in deinem Leben Dinge, die du nicht sterben lässt, und verhinderst damit etwas Neues? Bist du bereit, Altes aufzugeben, um das Neue zu erleben, das Gott wachsen lassen will?
Wie du das Neue erlebst, kannst du in keinem Ratgeber lesen, du findest höchstens Beispiele in der Bibel. Vor dir liegen Dinge, die noch niemand erlebt hat, Situationen, in denen du der Erste bist, der sie erlebt. Richte deinen Blick auf das Neue und habe den Mut, ihm als Erster zu begegnen! Wer das Neue annimmt, der brennt und zündet andere mit an. Das Neue bedeutet, eine lebendige Beziehung mit Jesus zu führen. Das Neue führt in die Freiheit mit Jesus und zu grenzenloser Freude, denn nichts ist mehr unmöglich. Das Neue zu leben, bedeutet göttliche Autorität: Wenn ich Gottes Willen ausspreche, passiert er.

Wie Gott dich sieht

Fragst du dich: „Warum funktionieren Gottes Verheißungen nicht bei mir?“ Das kann an einer unsichtbaren Weste liegen, die du trägst. Auf dieser Weste kann stehen: „Ich bin nichts wert“ oder „ich habe Angst“ oder „keiner liebt mich“ oder „was kann ich schon?!“ Wenn wir uns solche Sätze anziehen, werden sie zu einem Schild, das Neues abwehrt.
Unsere Tochter Debora, die schon sehr viele prophetische Bilder gemalt hat, hat für mich zwei weiße Westen beschrieben. Diese Westen sehen aus der Ferne so aus, als wäre ein Muster aufgedruckt. Sieht man jedoch näher hin, erkennt man ähnliche Sätze darauf: „Ich bin ein Versager“ steht dort und „ich habe noch nie etwas zustande gebracht“ und „niemand kann mich leiden“.
Solche Sätze haben Macht und können das Neue davon abhalten, in der ganzen Wucht in dir lebendig zu werden. All das Negative, das du oder andere über deinem Leben ausgesprochen haben, hält Gottes Fülle von dir fern. Brich diese Aussagen, die du über dich sagst oder die andere über dich gesprochen haben. Achte darauf, nur noch das zu sagen, was Gottes Wille für dein Leben ist:

  • „Ich habe keine Angst, denn Gott ist mit mir!“
  • „Auch wenn es unmöglich aussieht – mit Gott wird es gelingen.“
  • „Ich bin geliebt!“
  • „Ich trage Gottes Frieden in mir.“

Übe dich darin, im täglichen Sprachgebrauch so zu reden, wie dich Gott sieht! Lege deine negative Weste ab und zieh dir bildlich so eine weiße Proklamationsweste an, auf der Gottes Wille über deinem Leben steht. Dein gesprochenes Wort und dein reelles Denken und Handeln schaffen Veränderung! Mach dir bewusst, dass in jedem gesprochen Wort KRAFT liegt – entweder negativ oder positiv. Welcher Seite verleihst du Kraft? Hänge deine Weste der negativen Aussagen ans Kreuz. Im Neuen zu leben bedeutet auch, im Neuen zu denken, zu sprechen und zu handeln!
Daniel Müller, Leiter des Missionswerk Karlsruhe

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