Kaffee zu Gottes Ehre?

Rahel Selg nimmt uns mit in den Gedanken: "Wenn wir uns im Alltag von Gottes Reden packen lassen."

Jeden Morgen, wenn ich aufstehe und meine Söhne für die Schule und den Kindergarten fertig mache, höre ich zu einer bestimmten Zeit ein lautes „Bing!“ Es zeigt mir an, dass mir meine Bibel-App den Vers des Tages aufs Handy geschickt hat. Letzte Woche fand ich dort einen Vers, der mich seither nicht mehr losgelassen hat. Immer wieder musste ich über ihn nachdenken. Er steht in 1. Korinther 10,31:

Ob ihr esst oder trinkt oder was immer ihr sonst tut – alles soll zur Ehre Gottes geschehen.“

Mir hat dieser Vers an diesem Tag eine neue Tür geöffnet. Er hat mir einen Weg gezeigt, wie ich Gott und seinen Willen noch besser kennenlernen kann.

Gottes Wort belebt 

Ich las den Vers und er grub sich sofort in meine Gedanken. Ich begann, das ganze Kapitel zu lesen und wollte alles ganz genau wissen. Je mehr ich darüber nachdachte, wie ich diesen Vers umsetzen kann, desto mehr kam ich auch mit verschiedenen Menschen aus meinem Umfeld darüber ins Gespräch. 

Kennst du das auch? Dich packt etwas und du willst dem unbedingt auf den Grund gehen? Ich glaube, genau das möchte Gott von uns – dass sein Wort uns im Alltag trifft und wir darüber nachsinnen und es mit uns herumtragen und uns damit beschäftigen. 

Vielleicht denkst du: Na ja, ausgerechnet dieser Vers haut mich jetzt nicht vom Hocker. Klar, jeden beschäftigt etwas anderes und manches trifft uns zu einem bestimmten Zeitpunkt besonders. Sonntags im Gottesdienst hören wir alle gleichzeitig dieselben Worte. Aber wenn wir den Saal durch die Tür verlassen, nimmt oft jeder aus den vielen Worten und Sätzen, die gesagt wurden, etwas anderes mit nach Hause. Wir sind alle verschieden und stehen an einem anderen Punkt in unserem Leben und unserem Glauben. Genau das finde ich so faszinierend! Denn Gott ist genauso vielfältig und kann uns auch deshalb so wunderbar in unserer Vielfalt begegnen. 

Ebenso zum Staunen bringt mich, wenn mir bei einer Bibelstelle, die ich eigentlich schon ewig kenne, vielleicht sogar auswendig, plötzlich etwas aufgeht, das ich vorher noch nie so gelesen habe. Solche Momente liebe ich. Für sie danke ich dem Heiligen Geist immer wieder. Das Wort wird lebendig. Es ist nicht tot. Gerade für unseren Alltag sind diese Momente so wichtig. Wenn Gottes Wort lebendig wird, gibt uns das Kraft weiterzumachen, es belebt unseren Glauben und vertieft unsere Beziehung zu Gott. 

Beim Kochen, Putzen, Autofahren

So war es, als ich diesen Vers aus dem ersten Korintherbrief las: „Ob ihr esst oder trinkt oder was immer ihr sonst tut – alles soll zur Ehre Gottes geschehen.“ Alles, was ich tue?, dachte ich und überlegte, was ich denn so alles tue. Ich bereite ja nicht nur Predigten vor oder leite Lobpreis, sondern ich schlafe, atme, bügle, koche, wasche, arbeite im Garten, backe, putze, gehe einkaufen. Und dann habe ich überlegt: Wie kann ich das alles zu Gottes Ehre tun? 

Im Vers ist von Essen und Trinken die Rede. Von ganz alltäglichen Tätigkeiten. Hast du dich schon mal gefragt, wie du zum Beispiel deinen Kaffee zu Gottes Ehre trinken kannst? Ich seit letzter Woche schon. ☺ Mir ließ es keine Ruhe, diesem Vers und seiner Bedeutung auf den Grund zu gehen. Ich wollte wissen, ob er tatsächlich so wörtlich zu nehmen ist. 

Für mich ist es selbstverständlich, dass ich im Gottesdienst zu Gottes Ehre singe oder meine Aufgaben im Missionswerk zu Gottes Ehre erledige. Aber das Kaffeetrinken am Montagmorgen? Oder wie ist es für den Bauern mit seinen Kühen? Kann er den Kuhstall zu Gottes Ehre ausmisten? Dazu habe ich einen tollen Ausspruch gehört: „Wer Gott beim Stallausmisten nicht hat, der hat ihn auch nicht beim Lobpreisen am Sonntag.“ Das gab mir zu denken. Man könnte den Satz natürlich auch anders anfangen: „Wer Gott beim Kochen, Putzen oder Auto fahren nicht hat …“ 

Nichts von unseren alltäglichen Aufgaben könnte zu klein oder zu unbedeutend sein, um zu Gottes Verherrlichung getan zu werden. Das hat mein Denken wirklich verändert. Natürlich rede ich hier nicht von kriminellen Dingen oder wenn wir mutwillig gegen Gottes Gebote handeln. Das ehrt Gott gewiss nicht. Sondern ich rede von unseren alltäglichen Aufgaben. Ich glaube, es macht einen großen Unterschied, ob wir sie tun, damit sie getan sind oder ob wir sie zu Gottes Ehre tun. Und seien es die banalsten Dinge. 

Lebensstil des Lobpreises

Kann ich meinen Kaffee also aus Liebe zu Gott trinken? Oder meine Wäsche bügeln und ihn damit verherrlichen? Ja! Ja, das geht. Unser Glaube fängt doch nicht sonntagmorgens in der Gemeinde an und hört zu Hause wieder auf. Nein – er geht weiter, wenn du mittags etwas kochst oder in der Woche deinen Beruf ausübst – oder eben deinen Kaffee trinkst. Entscheide dich bewusst, ALLES, was du tust, zu Gottes Ehre zu tun!

Wenn wir diesen Vers verinnerlichen und umsetzten, dann wird unser ganzes Leben zu einem Danken und Loben. Dann führen wir einen Lebensstil des Lobpreises. Unser ganzes Leben wird ein Leben, das ihn ehrt. Und ein solches Leben macht doch erst richtig Sinn! 

Ich wünsche dir, dass dich dieser Vers genauso packt wie mich und dazu bewegt, aktiv zu werden, und ich wünsche dir viele solcher „Bing!“-Momente, in denen du auch unter der Woche ermutigt wirst, über Gottes Wort nachzusinnen. Das geht übrigens auch auf dem Weg zur Arbeit oder beim Kochen, wenn man wartet, bis der Kartoffelauflauf endlich aus dem Ofen kommt. 

Gott kennt deinen Tagesablauf und er möchte ein Teil davon sein! Er liebt es, Gemeinschaft mit dir zu haben. Das muss nicht förmlich und kompliziert sein. Sondern alles, was du tust, kannst du mit Gott zusammen und zu seiner Ehre tun.

Rahel Selg, Missionswerk Karlsruhe

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