Wecke das Feuer in dir
Zu viele Menschen haben ihre Leidenschaft für das Leben verloren und sind nicht mehr brennend für das, was sie einmal begeisterte. Eine Aufforderung von Paulus an die Christen in Rom darf auch uns inspirieren: „Seid brennend im Geist“ (Römer 12,11). Diese vier Worte machen den entscheidenden Unterschied und fordern uns heraus, das Feuer in uns zu entfachen und das Leben mit Begeisterung und Dankbarkeit zu leben. Paulus motiviert dazu, dass unser ganzes Leben durch den Glauben inspiriert und belebt wird und von intensiver Dynamik geprägt ist.
Seine Aufforderung erinnert uns daran, dass ein erfülltes Leben aus einer tiefen Verbindung mit Gottes Geist entspringt. „Sei brennend im Geist“ bedeutet, die innere Dynamik zu berücksichtigen und zu pflegen. Es geht darum, jeden Tag mit einer erneuerten Einstellung und einem brennenden Eifer anzugehen, sowohl in unseren persönlichen Bestrebungen als auch in unseren vielfältigen Begegnungen.
Ein brennender Geist zeigt sich in der Art und Weise, wie wir unsere Aufgaben angehen, wie wir mit Herausforderungen umgehen und wie wir Beziehungen pflegen. Es bedeutet, nicht nur den Pflichten des Alltags nachzukommen, sondern alles mit einem Herzen voller Begeisterung und Liebe zu tun. Es ist ein brennender Geist, der uns motiviert, über uns hinauszuwachsen und unser volles Potenzial zur Entfaltung zu bringen.
Routinierter Alltag
Das Leben besteht oft aus Routinen. Egal, ob es sich um den Job, die Familie oder tägliche Verpflichtungen handelt – alles kann irgendwann zur Gewohnheit werden. Selbst die spannendsten Dinge des Lebens können ihren Reiz verlieren, wenn wir ihnen nicht die nötige Aufmerksamkeit und Begeisterung schenken. Genauso wie Feuer Sauerstoff benötigt, um leuchtend zu brennen, so müssen auch wir unsere Begeisterung ständig neu entfachen. Wir müssen das Feuer in uns wecken und brennend im Geist sein, um die Möglichkeiten, die Gott uns schenkt, zu erkennen und zu ergreifen. Es ist eine Aufforderung, sich nicht von alltäglichen Herausforderungen entmutigen zu lassen, sondern den Alltag stattdessen mit der Dynamik eines brennenden Geistes zu gestalten.
Die Glut nutzen
Das Feuer in uns zu wecken, bedeutet auch, unsere Talente und Fähigkeiten zu entfachen und sie aktiv zu nutzen, um positive Veränderungen in unserem Leben und dem unserer Mitmenschen zu bewirken. Paulus forderte Timotheus auf, die Flamme seiner Gabe neu zu entzünden:
„Deshalb erinnere ich dich daran, die Gabe Gottes, die in dir ist, durch die Auflegung meiner Hände anzufachen.“ – 2. Timotheus 1,6
Unsere Talente und Gaben anzufachen ist ein starkes Bild dafür, die eigene Komfortzone zu verlassen, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und neue Ziele zu setzen. Wie genau können wir uns das vorstellen? Wenn ich mich an die Zeit zurückerinnere, als meine Oma noch auf einem Holzofen gekocht hat, dann gab es immer wieder die Situation, dass aus einer kleinen Glut mit Feingefühl und Geschick wieder ein loderndes Feuer entfacht wurde, damit sich die nötige Hitze zum Kochen entwickelte. Manchmal hatten wir einfach unsere Freude daran, Popcorn in einem großen Topf zum Platzen und Knallen zu bringen. Es sind die kleinen Schritte in die richtige Richtung und unscheinbaren Praktiken gesunder Gewohnheiten, die das persönliche Wachstum entfalten und das innere Feuer immer wieder neu entfachen. Menschen, in denen ein Feuer brennt, wirken ansteckend, attraktiv und leben voller Freude.
Begeisterung wiederfinden
Es ist leicht, unsere Begeisterung zu verlieren, wenn wir uns auf die negativen Aspekte des Lebens konzentrieren. Wir verlieren unsere Energie, wenn wir uns von Enttäuschungen und Sorgen überwältigen lassen. Es sind nicht die Herausforderungen, die unsere Energie aufreiben, sondern banale Verunreinigungen können sich zu einem ernsten Problem entwickeln. Jeder Fahrradfahrer weiß, dass Schmutz auf der Kette und in der Schaltung zu Problemen führt. Im schlimmsten Fall werden die Gelenke fest, das Rad quietscht nervig und eine starke Abnutzung stellt sich ein. Dann macht es einfach keine Freude mehr, das Fahrrad zu gebrauchen. Es kommt nicht mehr zum Einsatz, nur weil die nötige Pflege für die Kette vernachlässigt wurde. Zu viele Menschen haben zugelassen, dass banale Ereignisse die Begeisterung in ihrem Leben auslöschen konnten.
Vielleicht warst du einst begeistert von der Person, mit der du verheiratet bist, aber jetzt ist diese Beziehung „abgestanden.“ Vielleicht hast du einst mit großer Freude das Familienleben genossen oder du hast mit Leidenschaft gelesen, gebacken, gebastelt, gebaut, musiziert, Gäste bewirtet, und diese Tätigkeiten erfüllten dich mit Glück und Zufriedenheit. Doch im Laufe der Zeit ist die Begeisterung – aus möglicherweise heute unbekannten Gründen – erloschen. Doch du kannst deine Begeisterung wiederfinden und entfachen.
Die Quelle für Begeisterung
Das Wort für „brennend“, das Paulus in Römer 12,11 gebraucht, beschreibt im Griechischen z.B. einen Topf mit kochendem Wasser oder ein Eisen, das im Feuer glühend gemacht wird. Diese Bilder verdeutlichen die Intensität und Leidenschaft, die wir in unser Leben bringen sollen. Es geht darum, dass wir schätzen, was Gott uns in unserem Leben anvertraut: die Menschen, die er in unser Leben stellt, die Umstände, die uns umgeben, und die Möglichkeiten, die wir haben. Die Quelle für unsere Begeisterung ist die Verbindung zu Gottes Geist. So wie ein Eisen im Feuer sich nicht selbst zum Glühen bringen kann oder ein Topf mit Wasser nicht von selbst zum Kochen kommt, so werden wir nur brennend, wenn wir uns Gottes Geist ausliefern. Er ermöglicht es uns, positiv und voller Energie, Begeisterung und Hingabe die Gelegenheiten des Lebens zu ergreifen und zu gestalten.
Zum Schluss will ich dir drei mal drei Gedanken an die Hand geben, wie du „brennend im Geist“ bleiben kannst.
1. Schätze dein Leben!
Dankbarkeit und Anerkennung: Nimm dir jeden Tag Zeit, um die Segnungen in deinem Leben zu erkennen und dankbar dafür zu sein! Denk an die Menschen, die dich unterstützen und lieben, die Chancen, die dir gegeben wurden, und die Ressourcen, die dir zur Verfügung stehen. Dankbarkeit fördert eine positive Einstellung und erinnert uns daran, wie reich wir gesegnet sind.
Reflexion: Setz dich regelmäßig hin und reflektiere über dein Leben. Erkenne die Wege, auf denen Gott dich geführt hat, und die Herausforderungen, die du mit seiner Hilfe überwunden hast! Durch diese Reflexion wirst du die wertvollen Lektionen erkennen, die du gelernt hast, und die Weisheit, die du gewonnen hast, voller Dankbarzeit schätzen lernen.
Pflege von Beziehungen: Schätze die Menschen in deinem Leben und investiere Zeit und Mühe in deine Beziehungen! Zeige deiner Familie, deinen Freunden und Kollegen, dass du sie schätzt. Nimm dir Zeit für gemeinsame Aktivitäten und tiefgehende Gespräche, die eure Bindung stärken.
2. Suche Inspiration!
Gebet und Bibelstudium: Beginne und beende deinen Tag mit Gottes Wort und Gebet. Diese geistlichen Disziplinen nähren deinen Geist und geben dir Klarheit und Führung. Lies mit offenem Herzen die Bibel und bitte Gott, dir Weisheit und Inspiration zu schenken.
Gemeinschaft mit Gläubigen: Umgib dich mit Menschen, die deinen Glauben teilen und dich ermutigen. Nimm regelmäßig an Gottesdiensten, Kleingruppen und Gebetstreffen teil. Die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen wird deine eigene Leidenschaft stärken.
Inspirierende Ressourcen: Lies Bücher, höre Podcasts und schaue Predigten, die deinen Glauben stärken und dich inspirieren. Vertiefe die Botschaften, die dich ermutigen und herausfordern, in deinem Glauben zu wachsen und deine Ziele zu verfolgen.
3. Sei entschlossen!
Durchhaltevermögen: Bleib entschlossen, auch wenn du auf Hindernisse und Herausforderungen stößt. Entschlossenheit bedeutet, trotz Schwierigkeiten und Rückschlägen weiterzumachen und nicht aufzugeben. Gott gibt dir die Kraft, standhaft zu bleiben.
Glauben und Vertrauen: Vertraue darauf, dass Gott einen Plan für dein Leben hat und dass er dich auf deinem Weg leitet. Glaube daran, dass er dir die nötige Stärke und Weisheit gibt, um deine Ziele zu erreichen.
Positive Einstellung: Behalte eine positive Einstellung und konzentriere dich auf das, was du erreichen kannst. Vermeide negative Gedanken und Zweifel. Sei dankbar für die Fortschritte, die du machst und bleib optimistisch hinsichtlich der Zukunft.
Indem wir diese Praktiken in unser tägliches Leben integrieren, können wir „brennend im Geist" bleiben und unsere Leidenschaft für Gott und unser geistliches Wachstum lebendig halten. Lasst uns wie ein Topf mit kochendem Wasser oder wie ein glühendes Eisen sein – voller Energie, Begeisterung und Hingabe in unserem Glauben und in unserem Leben!
Thomas Inhoff, Missionswerk Karlsruhe
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