Die Lügen des Feindes erkennen
Jeder von uns hat schon Momente erlebt, in denen wir von widersprüchlichen Stimmen umgeben sind. Die eine Stimme spricht uns ins Ohr: „Das wird nie passieren. Du bist nicht begabt oder gesalbt genug. Du hast nicht die Mittel und kennst nicht die richtigen Leute.“ Dies ist die Stimme des Anklägers, die uns in die Unsicherheit und den Zweifel führen möchte, mit dem Ziel, uns vom göttlichen Plan abzubringen. Diese Worte versuchen, unsere Identität in Christus zu zerstören und uns daran zu hindern, unsere Berufung zu erfüllen.
Doch es gibt eine andere, mächtigere Stimme, die sagt: „Du bist begabt genug. Du bist gesalbt genug. Du hast genügend Ressourcen und kennst die richtigen Leute, weil du mich kennst.“ Das ist die Stimme unseres himmlischen Vaters, der uns daran erinnert, dass wir durch ihn die Kraft haben, Berge zu versetzen. Diese Stimme fordert uns auf, im Glauben voranzuschreiten, zu handeln und seinen Verheißungen zu vertrauen.
Lügen durchschauen
Wie können wir die Stimme des Feindes erkennen? In Johannes 8,44 wird der Teufel als „der Vater der Lüge“ beschrieben. Die Stimme des Feindes sät Zweifel, Furcht und Täuschung in unsere Herzen. Sie widerspricht Gottes Wort und seinen Verheißungen. Wir müssen wachsam sein und prüfen, ob das, was wir hören, mit der Wahrheit des Evangeliums übereinstimmt. Immer wenn wir mit Gedanken des Versagens oder der Minderwertigkeit konfrontiert sind, können wir sicher sein, dass sie nicht von Gott kommen. In Jeremia 29,11 lesen wir ganz klar:
„Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“
Sieben Zeichen der Lüge
Dies sind sieben Merkmale, an denen wir die Lügen des Feindes erkennen können:
- Negative Gedankenmuster: Wiederkehrende Gedanken des Zweifels, der Angst oder des Pessimismus können ein Zeichen für die Stimme des Feindes sein, der versucht, unsere Gedankenwelt zu beherrschen.
- Widerspruch zu Gottes Wort: Wenn die Botschaft nicht mit den Lehren der Bibel übereinstimmt oder klaren biblischen Grundsätzen widerspricht, ist es wahrscheinlich eine Lüge des Feindes.
- Gefühl der Hoffnungslosigkeit: Die Stimme des Feindes erzeugt oft ein Gefühl der Entmutigung, Resignation oder Verzweiflung, während Gottes Stimme Hoffnung und Zukunftsperspektiven bietet.
- Anklage und Verurteilung: Der Feind liebt es, uns mit unseren Fehlern zu konfrontieren und uns schuldig fühlen zu lassen, während uns Gottes Stimme zur Umkehr, aber auch zu Vergebung und Erneuerung einlädt.
- Isolation und Rückzug: Gedanken, die uns dazu bringen wollen, uns von Gemeinschaft und Unterstützung zu distanzieren, stammen oft vom Feind, der uns schwächen will.
- Falscher Stolz oder Überheblichkeit: Die Stimme des Feindes kann auch versuchen, uns in falscher Sicherheit zu wiegen und uns zu überheblich zu machen, um uns letztlich zu Fall zu bringen.
- Verwirrung und Unklarheit: Wenn Gedanken oder Botschaften zu großer Verwirrung führen und keine Klarheit bringen, ist dies ein Indikator dafür, dass der Feind am Werk sein könnte.
Reale Unvollkommenheit
Wir alle sind nicht vollkommen und machen Fehler. In Römer 3,23 wird das klar auf den Punkt gebracht: „Denn alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.“ Wir dürfen aber dankbar sein, dass es etwas gibt, das größer ist als unser Versagen! Unsere Unvollkommenheit ist keine Barriere für Gottes Liebe und Gnade:
„Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ – 1. Johannes 1,9
Diese Verheißung zeigt uns, dass Gott uns nicht nach unseren Fehlern beurteilt, sondern nach dem Opfer seines Sohnes: Wenn wir ihm unsere Schuld bekennen, wäscht er sie fort.
Die Wahrheit der Freiheit
Wann immer wir die anklagende Stimme des Feindes hören, dürfen wir uns an die Wahrheit unserer Rechtfertigung erinnern:
„Gott hat Christus, der ohne jede Sünde war, mit all unserer Schuld beladen und verurteilt, damit wir freigesprochen sind und vor ihm bestehen können.“ – 2. Korinther 5,21
Durch Jesus sind wir vor Gott gerechtfertigt, und das gibt uns eine neue Identität in ihm. Wir müssen unsere Freiheit nicht verdienen; wir empfangen sie durch Gnade und Glauben. Diese Erkenntnis befähigt uns, dem Feind zu widerstehen und in der Autorität zu leben, die uns in Christus gegeben ist.
Die Autorität von Jesus
In Matthäus 28,18 erklärt Jesus: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Diese Autorität hat er uns weitergegeben, damit wir in seinem Namen handeln können. Zu seinen Jüngern sagt er:
„Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch … Empfangt den Heiligen Geist.“ – Johannes 20,21-22
Die Stimme Jesu ist eine Stimme der Wahrheit, des Lebens und der Hoffnung. Sie spricht direkt in unser Herz und vertreibt jede Dunkelheit. Wenn wir uns auf seine Worte stützen, können wir sicher sein, dass wir auf festem Grund stehen.
Ein Schritt des Glaubens
Gott ruft uns auf, im Glauben zu leben und mutige Schritte zu gehen. Hebräer 11,1 definiert Glauben als „eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“ Vertrauen wir auf Gottes Verheißungen und lassen wir uns nicht von den Lügen des Feindes abhalten! Hören wir auf die Stimme unseres Vaters. Er will uns anleiten und uns versichern, dass wir genug sind. Wenn wir seine Stimme erkennen und ihr folgen, werden wir entdecken, dass wir in seiner Gnade und Liebe voll ausgestattet sind, um unsere Bestimmung zu erfüllen.
Sieben Zeichen der Wahrheit
Dies sind sieben Merkmale, an denen wir die Stimme des Vaters erkennen können:
- Übereinstimmung mit der Bibel: Die Stimme des Vaters widerspricht niemals den Lehren der Bibel. Überprüfe immer, ob das, was du hörst, mit der biblischen Wahrheit übereinstimmt.
- Frieden im Herzen: Die Stimme Gottes bringt Frieden und keine Unruhe. In Philipper 4,7 lesen wir von dem „Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft.“
- Trost und Ermutigung: Gottes Stimme baut uns auf und ermutigt. Sie nimmt dir nicht allen Mut, sondern hilft, das Potenzial in dir zu sehen und zu fördern.
- Gemeinschaft mit anderen Gläubigen: Häufig bestätigt Gott seine Führung durch andere Gläubige in deinem Leben. Achte auf weise Ratschläge und Ermutigungen von geistlichen Mentoren und Freunden.
- Beharrlichkeit und Klarheit: Gottes Führung ist oft beständig und wird mit der Zeit klarer. Wiederholte Botschaften oder Eindrücke können ein Zeichen dafür sein, dass Gott spricht.
- Liebe und Mitgefühl: Gottes Stimme spricht immer aus Liebe und Mitgefühl heraus, wie es in 1. Korinther 13 beschrieben wird.
- Bereitschaft zum Dienen: Wenn die Stimme dich dazu anregt, anderen zu dienen und die Früchte des Geistes wie Liebe, Freude, und Geduld zu zeigen (vgl. Galater 5,22-23), kannst du dir sicher sein, dass sie die Stimme des Vaters ist.
Der Stimme, der du folgst, gibst du Macht. Worauf du hörst, das wird in deinem Leben Raum einnehmen. Du hast die freie Wahl, die Wahrheit des Heiligen Geistes oder die Lügen des Feindes zu leben. Indem wir lernen, die Stimme des Vaters zu erkennen, können wir die Lügen des Feindes überwinden und mutig den Weg gehen, den Gott für uns vorgesehen hat.
Daniel Müller, Missionswerk Karlsruhe