Zeichen setzen

Unser Glaube erfordert auch Mut und Einsatz. Deshalb kann es dran sein, beherzt voranzugehen. Daniel Müller ermutigt dich dazu!

Wir bekamen eine Mail von Ulrike, die uns schrieb, dass sie schon lange Zeit keine Freude mehr an ihrer Arbeit hatte. Sie war hin und hergerissen, ob sie sich etwas Neues suchen sollte. Doch nach einigen Predigten, Telefonandachten und Gebeten fühlte sie sich schließlich bestätigt, dass es richtig war. Und sie setzte ein klares Zeichen: Sie reichte bei ihrem Arbeitgeber im Vertrauen auf Jesus schließlich die Kündigung ein. Ihr Vertrauen wurde belohnt: Jesus sorgte für eine neue Arbeitsstelle, in der sie nun zufrieden und voller Dankbarkeit beschäftigt ist. 

Schritte wagen

Manchmal erwarten wir, dass Gott alles weiß und automatisch Wunder tut. Und wenn sich nichts ändert fragen wir: „Herr, warum hast du nicht ...?“ Dann kann es sein, dass Gott zurückfragt: „Warum hast du nicht ein Zeichen deiner Bereitschaft gesetzt?“ Glaube kann unseren Mut und unseren Einsatz erfordern. Dann warte nicht einfach, bis Gott tätig wird, sondern setze ein Zeichen! Als Jesus ihn dazu aufforderte, stieg Petrus erst mit einem Bein, dann mit dem anderen aus dem Boot – mitten auf dem See. Er wagte den Schritt. Ohne ein Zeichen zu setzen – nach einer Erfahrung, einem Erlebnis, einer Entscheidung –, ist alles zufällig!

Josua zog mit dem Volk Israel Richtung Jordan. Gott hatte gesagt, sie würden den Jordan überqueren und in das Land ziehen, das er ihnen geben wollte. Doch als sie an den Fluss kamen, hatte er Hochwasser. Und Josua setzte ein Zeichen: Er trug den Priestern auf, die Bundeslade zu nehmen und in den Fluss zu tragen. Wie bitte? Die heilige Bundeslade, das Zeichen für Gottes Gegenwart in den Fluss tragen? Es war ein Zeichen des Gottvertrauens – und sobald die Träger der Bundeslade das Wasser berührten, staute es sich. So konnte das Volk durch das Flussbett gehen (Josua 3). In Jericho, das vor ihnen lag, setzt derselbe Josua erneut ein Zeichen: Sechs Tage lang zog er mit den kampffähigen Männern, der Bundeslade und sieben Priestern mit Shofar um die Stadt und am siebten Tag sogar siebenmal. Die uneinnehmbaren Mauern stürzten ein. Nicht wegen der gewaltigen Druckwelle der Hörner, sondern weil Josua ein Zeichen gesetzt hatte.

Ganz ähnlich setzte Mose ein Zeichen, als das Volk vor dem Roten Meer stand und hinter ihnen das Heer der Ägypter heranrückte. Er hielt seinen Stock über das Meer und es teilte sich. Es war kein magischer Stock, sondern ein Zeichen des Glaubens. Elia setzte ein Zeichen, als er bei den Baalspriestern noch zusätzlich Wasser auf die Opfer goss, weil er darauf vertraute, dass Gott sie dennoch brennen lassen würde. Joschafat, der König Judas, stellte statt Kämpfern einige Sänger in die erste Reihe seines Heeres, die Gott in Festgewändern lobten. Er setzte damit ein Zeichen, dass er auf Gott vertraute – und nicht auf die Kampfkraft seiner Männer. David verzichtete auf eine Rüstung. Sein Zeichen waren fünf Kieselsteine, die mit Gottes Hilfe genügten, um Goliath zu besiegen. Ich könnte das ganze Magazin mit Berichten darüber füllen, wie Menschen Zeichen setzten.

Starte den Motor

Und du – wo gehst du Schritte in deinem Gottvertrauen? Setze mit deinem Glauben ein Zeichen und aus deinem Unmöglich kann ein Wunder werden! Wir haben Tausende Zeugnisse gesammelt, in denen Menschen uns berichten, wie Gott eingegriffen hat. Das sind Berichte von Menschen, die im Glauben ein Gebetsanliegen in den Briefkasten gesteckt oder uns gemailt haben und manche haben schon beim Einwurf oder Absenden ein Wunder erlebt. 

Wann immer du in der Bibel liest oder eine Predigt bei YouTube siehst: setze ein Zeichen zu dem, was du gelesen oder gehört hast! Mache den ersten Schritt und Gott macht den zweiten! Sei nicht jemand, der seinen Wagen nur tankt, sondern starte den Motor, lege den Gang ein und setze den Fuß aufs Gaspedal. Setze das, was du hörst, in deinem Leben um, damit es Frucht bringen kann!

Mein Großvater kam 1945 aus dem Krieg zurück und begann mit drei Frauen einen Hauskreis. Rasch schlossen sich viele Menschen an und man brauchte ein Gemeindehaus. Mit Wertmarken, die es nach dem Krieg statt Geld gab, kauften die Leute sich Zigaretten und andere Dinge. Mein Großvater kaufte stattdessen ein „Kamintürchen“. Was er damit vorhatte? Er glaubte, dass Gott um dieses Kamintürchen herum das Gemeindehaus ermöglichen würde! Das Wunder steht heute noch in Karlsruhe-Durlach.

Flügel und Steine

Als wir kein Grundstück für die Kirche bekamen, lief mein Vater wie Josua sechs Tage lang und am siebten Tag sieben Mal um das Rathaus herum. Die Striche sind heute noch am Dachkanal, wenn er nicht erneuert wurde. Auch auf dieses Zeichen hin hat Gott das Unmögliche wahr gemacht. Später kaufte mein Vater von dem Geld seines Bauunternehmens den größten Steinway-Flügel, den es gab, und stellte ihn in sein Büro. Er bat Gott, die Vision der Kirche zu ermöglichen und der Flügel möge eines Tages auf der Bühne der Kirche zu Gottes Ehre gebraucht werden. Schon seit 1999 spiele ich nun in der Christus-Kathedrale mit Begeisterung auf dem schönsten Instrument, das ich auf der Erde kenne. 

Ein weiterer Traum meines Vaters war, dass hinter dem Kreuz in der Kathedrale Steine aus Jerusalem die Kirche schmückten. Er setzte ein Zeichen, indem er zu einem Steinbruch in Israel fuhr und sich die Steine aussuchte. Als er nach Hause kam, lag an seinem Geburtstag ein Zettel auf dem Schreibtisch, dass er eine Frau anrufen solle. Als er sich bei ihr meldete, fragte sie ihn nach seinem Geburtstagswunsch. Er erzählte begeistert von den Steinen, die er gerne als Schmuck für die Kirche hätte. Die Frau erwiderte, dass sie genau diese Größenordnung im Sinn gehabt habe und sich freue, diesen Traum zu verwirklichen. Dieses Zeichensetzen habe ich bei meinem Vater immer wieder beobachtet und Gott hat es beantwortet.

Ein Bus und eine Reise

Auch in Isoldes und meiner Geschichte hat es oft eine Rolle gespielt. Als wir vor einigen Jahren einen neuen Einsatzbus brauchten, standen beim Händler zwei Fahrzeuge zur Auswahl. Der eine Bus war günstiger, hatte aber viele Nachteile. Doch bei so viel Geld ist man geneigt, auch Kompromisse einzugehen. Der andere Bus hatte alles, was wir brauchten, aber eben auch einen stolzen Preis. Isolde sagte bei der Entscheidung: „Das eine ist ein Bus – das andere ist Glaube!“ Nach diesem Zeichen kam in kürzester Zeit das benötigte Geld dafür zusammen. 

Auch mit unserer Israelreise haben wir ein Zeichen gesetzt, indem wir sie geplant und nicht abgesagt haben. Ein TV-Sender erlaubte uns schon nicht mehr, Werbung für die Reise zu zeigen, da es ja unmöglich sei, nach Israel zu fliegen. Aber unser Zeichen hatte Folgen: Am 12. Oktober konnten wir trotz geschlossenem Land nach Israel einreisen! Zu Beginn der Pandemie, am 1. April 2020, haben wir ein Zeichen gesetzt und ein TV-Ermutigungs-Studio gebaut. Mittlerweile ist es in Betrieb und hat schon über 200 Sendungen beherbergt, die über 500.000 Mal angesehen wurden. Wir wollen mit all dem nie prahlen – es ist allein Gott, der Wunder tut! 

Auch in meiner eigenen Lebensgeschichte hat es oft eine Rolle gespielt. So hatte ich beispielsweise mit 20 Jahren schon drei Berufe erlernt auf einer Laufbahn der Wunder, die normalerweise total unmöglich ist. Im IBM-Magazin wurde gemeldet, dass ich als jüngster Programmierer IBM-Systeme verknüpft hätte, was eigentlich unmöglich sei. Wir dürfen auch in der Welt Zeichen setzen. Mit meinem Motto „Geht nicht – gibt’s nicht“ haben wir im Missionszentrum viele Zeichen gesetzt, die Gott mit Wunder bestätigt hat. Was ich von uns in aller Demut schreiben darf, ist, dass wir immer einen kindlichen Glauben bewahrt haben und Schritte gegangen sind. Alles was wir sind und haben, ist alleine Gottes Größe. Doch das Zeichensetzen war und ist ein mächtiger Schlüssel dazu. Ich sage nicht, dass es einfach ist. Heute ist auch eine andere Zeit und Zeichen zu setzen kann schwierig sein, weil es keine Beispiele gibt und wir vor Herausforderung stehen, die es noch nie gegeben hat. 

Nicht unbedacht

Bei all diesen Beispielen möchte ich auch nicht sagen, dass wir unbedacht alle möglichen Zeichen setzen sollen zu allem möglichen, das uns in den Sinn kommt oder das wir uns wünschen. Es gehört immer ein Hören auf Gottes Willen, ein Abwägen, oft Gespräche mit anderen und Gebet dazu! Und dennoch ist es so wichtig, voller Gottvertrauen Schritte zu gehen:

„Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft, Liebe und Besonnenheit!“

2. Timotheus 1,7

Und du? Wo setzt du für dein Wunder ein Zeichen – vielleicht ausgelöst durch diesen Impuls? Für viele heißt es: Schöne Predigt – nächste Predigt. Doch du kannst fünf YouTube-Predigten am Tag konsumieren – wenn du nicht nach dem Gehörten für dich ein Zeichen setzt, wenn du nicht den Motor startest, dann bist du nur jemand, der tankt! Welches Zeichen willst du setzen? Jesus hat am Kreuz das größte Zeichen gesetzt: 

ein ewiges Zeichen des Sieges über den Tod, die Sünde und Krankheit. Jetzt bist du an der Reihe. Setze mit deinem Glauben ein Zeichen und aus deinem Unmöglich kann ein Wunder werden. 

Als Jesus zum Teich Betesda ging, neben dem viele Hilfsbedürftige lagen, sah er einen Mann, der seit 38 Jahren krank war. Er forderte diesen Mann auf: „Steh auf, rolle deine Matte zusammen und geh!“ Und der Mann setzte das Zeichen: Er tat, was er 38 Jahre lang nicht gekonnt hatte, und stand auf. Er war geheilt (Johannes 5,1-9).

Daniel Müller, Missionswerk Karlsruhe

Zeichen setzen

Predigt Podcast

Zu diesem Thema hat Daniel am 9. Januar predigen. Hier kannst du dir die Predigt anhören:
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