Eine Berührung von Jesus

Jesus hat die ganze Welt berührt durch das, was er am Kreuz für die Menschheit getan hat, und er will auch dich ganz persönlich in deinem Leben berühren.

Als Jesus auf dieser Erde war, sah er immer die Situation und die Not des Einzelnen. In vielen Berichten in der Bibel lesen wir, dass er stehenblieb und Menschen berührte: Er ermutigte, heilte und befreite sie. Und Jesus wirkt heute noch. Er sieht auch das, was du mit dir herumträgst, und möchte deine Situation verändern. Er hört, wenn du mit ihm redest, und er hört deinen Ruf. 

Woran spüren wir eine Berührung von Jesus? In den Berichten der Bibel wird klar: Eine Berührung von Jesus verändert das Leben. Sie bleibt nie wirkungslos. Wenn er da ist, verändert sich alles! Vielleicht sehnst du dich nach einer Berührung von Jesus und fragst dich: Wie kann ich von ihm berührt werden? Wie kann ich das Wirken von Jesus in meinem Leben erfahren?

1. Ihm nah sein

Menschen, die von Jesus berührt wurden, waren in seiner Nähe. Wenn du von ihm berührt werden willst, musst du da sein, wo er ist. Wenn du ihn nicht in dein Leben mit einbeziehst, kann er auch nicht wirken in deinem Leben. 

2. Mit ihm reden

Jesus hat sich oft zurückgezogen, um mit dem Vater zu reden. Da hat er seine Kraft geholt. Genauso will er sich für dich Zeit nehmen, wenn du dich ihm zuwendest und mit ihm redest.

3. Vergebung empfangen

Wir lesen an mehreren Stellen in der Bibel, dass Schuld eine Barriere zwischen uns und Gott ist: „Eure Schuld – sie steht wie eine Mauer zwischen euch und eurem Gott! Eure Sünden verdecken ihn, darum hört er euch nicht“ (Jesaja 59,2). Aber wenn wir unsere Schuld bekennen, vergibt er gern (vgl. 1. Johannes 1,9). 

4. Bemerkbar machen

In der Bibel lesen wir von Bartimäus, der blind war und die günstige Gelegenheit beim Schopfe packte, als Jesus vorüberging:

„Dann kamen Jesus und seine Jünger nach Jericho. Als sie die Stadt wieder verlassen wollten, folgte ihnen eine große Menschenmenge. Am Weg saß ein Blinder und bettelte. Es war Bartimäus, der Sohn des Timäus. Als er hörte, dass Jesus von Nazareth vorbeikam, begann er laut zu rufen: ‚Jesus, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!‘ Die Leute fuhren ihn an: ‚Halt den Mund!‘ Aber er schrie nur noch lauter: ‚Du Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!‘“ – Markus 10, 46-48

Von dieser Geschichte können wir lernen, dass wir uns bemerkbar machen und mit Jesus kommunizieren dürfen. Hätte Bartimäus nicht geschrien, wäre er unbemerkt und blind geblieben. Es hätte ihm nicht geholfen, wenn Jesus nur vorübergegangen wäre. Auch du kannst dich bemerkbar machen und er hört dich, wenn du zu ihm rufst und er will auch dein Leben verändern. 

5. An Jesus festhalten

Auch wenn zu dir Menschen sagen: „Das bringt doch nix!“ oder „Du bist es nicht wert!“ – dann halte an den Verheißungen von Jesus fest. Fokussiere dich auf ihn. Lass dich nicht von anderen abbringen, sondern richte dein Leben auf Jesus aus. 

6. Glauben 

Als Jesus Bartimäus rufen hörte, blieb er stehen. „Was soll ich für dich tun?“, fragte ihn Jesus. „Meister“, flehte ihn der Blinde an, „ich möchte sehen können!“ Darauf antwortete Jesus: „Geh! Dein Glaube hat dir geholfen.“ Im selben Augenblick konnte der Blinde sehen, und er ging mit Jesus.“ 

„Dein Glaube hat dir geholfen“, sagt Jesus zu ihm. In manchen Übersetzungen heißt es: „Dein Glaube hat dich geheilt“ oder „gerettet“. Unser Glaube ist ein wesentlicher Bestandteil von dem, was geschieht. Das Geheimnis des Glaubens ist: Gott kann! Vertraue darauf: Gott kann und er kann es auch in deinem Leben. Dein Glaube zählt, lass dich nicht verunsichern. Es zählt nicht, was dein Nachbar oder deine Familie oder Freunde Gott zutrauen, sondern was du ihm zutraust. Gib nicht auf! Wenn du weißt, worum es geht, setzt das Kraft frei in deinem Leben.

Körperliche Heilung

Wer von Jesus berührt wird, ist nicht mehr derselbe. Die Bibel gibt uns einige Beispiele, was eine Berührung von Jesus heißt. Einmal traf Jesus einen Mann, der am ganzen Körper aussätzig war, also Lepra hatte: „Als er Jesus sah, warf er sich vor ihm nieder und flehte ihn an: ‚Herr, wenn du willst, kannst du mich heilen!‘ Jesus streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: „Ich will es tun! Sei gesund!“ Im selben Augenblick war der Mann von seiner Krankheit geheilt“ (Lukas 5,12-13).

Wir sehen hier: Eine Berührung von Jesus ist genug. Selbst schwerste Krankheiten wie Lepra sind für Jesus kein Problem. Egal, wie aussichtslos eine Situation erscheinen mag, Jesus hat die Kraft, sie zu verändern.

Heilung der Seele

Von einer ganz anderen Situation lesen wir in Lukas 7. Jesus war von einem Pharisäer zum Essen eingeladen worden. Als er am Tisch saß, kam eine Prostituierte herein, die erfahren hatte, dass Jesus dort war. Was für eine mutige Frau! Sie traute sich dahinzugehen, wo sie nicht willkommen war: in das Haus eines Pharisäers – das muss man sich vorstellen! Wie stark muss ihre Sehnsucht gewesen sein, Jesus zu begegnen und eine Berührung von ihm zu bekommen. In der Hand hielt sie ein Fläschchen mit wertvollem Salböl, denn sie hatte etwas Besonderes vor: „Die Frau ging zu Jesus, kniete bei ihm nieder und weinte so sehr, dass seine Füße von ihren Tränen nass wurden. Mit ihrem Haar trocknete sie die Füße, küsste sie und goss das Öl darüber.“ Es brach etwas aus ihrem Herzen hervor. Sie war nicht körperlich krank, sondern hatte eine große Last auf ihrer Seele. Sie hatte erkannt, dass es nicht richtig war, was sie tat, sonst wäre sie nicht gekommen. Sie wollte diese Last loswerden. Jesus ist nicht nur an körperlicher Heilung interessiert, sondern wünscht sich auch Heilung an deiner Seele und an deinem Geist. 

Herzenshaltung

In Lukas 7 wird weitererzählt, dass der Pharisäer alles beobachtet hatte und dachte: „Wenn dieser Mann wirklich ein Prophet wäre, müsste er doch wissen, was für eine Frau ihn da berührt. Sie ist doch eine stadtbekannte Prostituierte!“ 

Und Jesus wusste, wen er vor sich hatte, aber er sieht immer den Menschen. Er sah die Frau an, die ihn gerade gesalbt hatte, und an Simon gewandt sagte er: „Siehe diese Frau, Simon! Ich kam in dein Haus, und du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben, was doch sonst selbstverständlich ist. Aber sie hat meine Füße mit ihren Tränen gewaschen und mit ihrem Haar getrocknet.“ Und weiter sagte er: „Sie hat mich geküsst, du nicht! Sie hat mich gesalbt, du nicht!“ Was für eine Blamage für diesen Pharisäer. Jesus lobte eine Prostituierte vor diesem stolzen Pharisäer. Nicht einmal das damals Selbstverständliche hatte er getan, doch diese Frau hatte aus ihrem Herzen heraus gehandelt. Jesus hat andere Maßstäbe als wir. Für ihn kommt es auf die Herzenshaltung an. Darum hat die Geschichte eine besondere Pointe. Jesus erklärte dem Pharisäer: „Ihre große Schuld ist ihr vergeben; und darum hat sie mir so viel Liebe gezeigt. Wem aber wenig vergeben wird, der liebt auch wenig.“ Zu der Frau sagte Jesus: „Deine Sünden sind dir vergeben.“ Jesus bestätigte ihre Herzenshaltung und ihre Liebe. Sie bekam Vergebung und Reinigung ihres ganzen Lebens. Frei von Schuld und Scham, frei von Anklage und Verachtung konnte sie ihren Weg gehen.

Komm auch du in die Freiheit, durch eine Berührung von Jesus. Egal, was um dich herum geschieht – es geht um dich! Dieser Frau waren die Pharisäer egal. Es war ihr egal, was sie dachten oder über sie sagten. Sie bereute mit ihren Tränen und brachte Jesus Liebe entgegen. Sie wünschte sich die Heilung ihrer Seele und ihres Herzens. Und Jesus sprach sie ihr zu, als er sagte: „Dein Glaube hat dich gerettet! Geh in Frieden“ (Vers 50). Diese Frau hat Rettung erfahren, im Gegensatz zum Pharisäer. In ihrem Herzen war Frieden. 

Eine Berührung mit Jesus bringt dir Hoffnung auf körperliche Heilung, aber auch auf Heilung deiner Seele und deines Geistes: auf Heilung von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, von Ängsten und Depressionen. Eine Berührung von Jesus ist genug. Sie verändert dich. Empfange das, was er für dich bereitet hat. Vertraue darauf, dass er immer bei dir ist, um dich zu lieben, zu leiten und zu trösten.

Isolde Müller, Missionswerk Karlsruhe

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