Gestalte deine Zukunft
Wer hätte gedacht, dass sich 2020 Dinge so rasant verändern würden? Wir Christen lieben ja Veränderungen, aber auf diese Weise und so schnell? „O Herr, wir dachten, es passiert anders und nur für die anderen!“, möchten wir fast ausrufen. Doch nun erlebt die ganze Welt Veränderung – Nichtchristen wie auch Christen. Die einen haben mehr Arbeit, die anderen gar keine mehr. Manche haben Menschen verloren, andere ihr Geschäft, wieder andere stehen vor scheinbar unlösbaren Problemen. So viel ist so plötzlich so anders geworden, wie man es sich nicht hätte vorstellen können.
Reflektiere Jesus
Was du hier liest, wurde vor etwa sechs Wochen für unser Mai-Magazin geschrieben, da Grafik, Druck, Versand und Zustellung so lange benötigen. Somit ist die aktuellste Meldung von heute in sechs Wochen unter Umständen veraltet. Daher möchten wir unseren Fokus mehr auf die Zukunft richten als auf die aktuelle Lage. Außerdem gibt es so viele Auslegungen zu dieser Situation – vom Weltuntergang bis zum Gericht Gottes –, dass wir da nicht noch etwas drauf setzen wollen. Wir glauben, dass sich die Bibel erfüllt. Vielleicht sehen wir das in diesen Tagen mehr als sonst. Sicher ist: Auch jetzt sind wir nicht die Richter der Welt, sondern immer noch die Reflektoren von Jesus: Wir reflektieren Liebe, Wertschätzung und Vergebung!
Ergreife die Gelegenheit
Es gibt eine Zukunft, die du gestalten kannst. Bei allem Schmerz und Verlust sitzt Gott immer noch auf dem Thron! Und er hat eine Zukunft für dich! Überlass dein Leben nicht dem Zufall, sondern triff jetzt die Entscheidung, deine Zukunft mit Gott zu gestalten. Denn das passiert nicht automatisch – nur weil du Christ bist. Es ist deine persönliche Entscheidung.
Lass dir deine Berufung zeigen
In Offenbarung 21,5 steht: „Der auf dem Thron saß, sagte: ‚Sieh doch, ich mache alles neu!’“ Dieser Vers klingt ganz anders in unseren Ohren als im letzten Jahr, oder? Noch nie sind so viele Gesetze erlassen und geändert worden wie in diesem Jahr. Man weiß heute noch nicht, was sich morgen ändert. Was jahrelang wie immer lief, ist plötzlich ganz anders oder nicht mehr da.
In meiner Fernsehpredigt mit dem gleichen Titel, die demnächst erscheint, habe ich ein Lego-Haus aufgebaut, um diese Aussage zu veranschaulichen: Ich hatte mir Steine meiner Enkel ausgeliehen und habe ein buntes Haus errichtet. Das soll unser Lebenshaus darstellen. Wir Christen haben unser Lebenshaus so eingerichtet, dass wir uns möglichst wohlfühlen und waren ständig dabei, es zu verbessern und zu schützen. Wir wollten es gern bequem haben und haben in unser Lebenshaus auch viel eingebaut, das gar nichts nützt, keine Frucht bringt, sondern uns nur beschäftigt.
Nun wurde bei manchen von uns dieses Haus durch die aktuelle Situation beschädigt. Es hat Risse bekommen oder wurde sogar ganz zerstört. Viele stehen vor dem Scherbenhaufen ihres jahrelang organisierten Lebens. Die tägliche Normalität ist plötzlich ganz anders. Wie bei einem zerbrochenen Lego-Haus liegen nun alle Steine einzeln da. Ich sage dir: Dies ist eine Gelegenheit, um sie neu zusammenzusetzen. Gestalte deine Zukunft und beginne noch heute damit! Baue nicht das alte Haus wieder auf, sondern lass dir von Gott zeigen, was sein Plan ist mit deinen Steinen – deiner Berufung.
„Gestalte deine Zukunft, sonst wird die Zukunft dich gestalten!“
Mach Jesus zum Eckstein
Beim Bauen mit Lego-Steinen ist die Grundplatte wichtig. Wenn man ohne Grundplatte etwas aufbaut, zerbricht das Bauwerk immer wieder, sobald man damit spielt. Vielleicht hast du dein Leben auf andere Böden aufgebaut – auf dein Können, deine Erfahrungen, deine Klugheit, deinen Job ... und sonntags auf den lebendigen Gott. Bei so vielen Grundplatten reichen dir die Steine gar nicht, um ein einziges Bauwerk zu errichten. Nutze die gravierende Veränderung dieser Zeit, neu auf Gottes Fundament, den Eckstein Jesus zu setzen. An ihm richtet sich das ganze Bauwerk aus.
Es gibt Lego-Sets, bei denen man aus denselben Steinen drei verschiedene Entwürfe nachbauen kann z.B. ein Auto, einen Kran oder eine Tankstelle. Deine Berufungsbausteine tragen nicht nur die Möglichkeiten in sich, die du bisher gesehen hast, sondern noch ganz andere. Lass dir von Gott zeigen, welches Lebensbauwerk sein Entwurf für dich ist. Habe den Mut anzufangen deine Zukunft zu gestalten. In Offenbarung 21,5 steht: „Der auf dem Thron saß, sagte: ‚Sieh doch, ich mache alles neu!’“ Es heißt hier nicht: „Ich mache alles kaputt“!
Vieles Gewohnte wird in der Zukunft nicht mehr funktionieren, wohl aber Gottes Plan für dich! Sein Wort wird sich erfüllen. Sei nicht überrascht, wenn es anders aussieht, als du dir vorgestellt hast. Mach nicht den Fehler und sitze vor deinem Steinhaufen, der einmal dein gewohntes Leben war, und analysiere das Warum. War es der Nachbar? Liegt es an der bösen Welt? Wie groß ist mein Schaden? Mein Leid? Mein Verlust? Sei kein Schadensanalysierer, sondern ein Baumeister. Beginne die Veränderung zu nutzen. Fang an, deine Zukunft zu gestalten.
Lass Gott wirken
Ich war diese Woche bei meinen Eltern und meine Mutter erzählte mir von ihrer Familie. Als ihr Vater im Krieg war, hat ihre Mutter viele mühsame Tätigkeiten verrichtet, wie beispielsweise eine Kuhhaut vom Metzger zum Gerber zu tragen. Schließlich hatte sie das Geld für den Kauf einer Gerberei zusammengespart. Doch als das Geld beisammen war, verfügte der Staat 1948 mit der Währungsreform, dass jeder einmalig nur 40 Reichsmark in D-Mark umtauschen durfte, und danach wurde privates Bankguthaben nur noch im Wert 10:1 gewechselt.
Das klingt wirklich nicht nach einer großartigen Perspektive. Ich kann mich dennoch erinnern, wie ich als Kind etwa 15 Jahre später auf dem Grundstück der Gerberei meiner Großeltern spielte. Sie war hart erkämpft und erarbeitet. Doch dann kamen für die Schuhe Gummisohlen auf. Die teureren Ledersohlen waren kaum noch gefragt und die Gerberei brachte nicht mehr genug Geld ein. Ich habe noch die Stimme meines Opas Georg in den Ohren, der über die Gummisohlen klagte.
Mein Onkel Helmut kaufte eine Drehmaschine und produzierte nun im Schuppen der Gerberei Schrauben. Schon bald wurde der Schuppen zu klein und mein Vater Siegfried, der mittlerweile eine Baufirma besaß, plante für sie ein großes Firmengebäude. Sie begannen Teile für Wasserarmaturen herzustellen, die das Unternehmen nebenan, die Firma Grohe, auf der ganzen Welt verkaufte. Erst letzte Woche haben wir von der nächsten Firmengeneration – meiner Cousine – eine schöne Spende für die Reparatur unseres Generators erhalten. Das ist noch Frucht von den 40 DM, die es damals gab und die sich mit Gottes Segen multipliziert haben. Mein Onkel und seine Frau haben ihr ganzes Leben lang das Missionswerk in Israel unterstützt, worauf sie auch ihren Segen gegründet haben.
Gestalte deine Zukunft
Ich möchte dir mit dieser Geschichte Mut machen. Wenn du gerade in so einer „40-DM-Situation“ bist, dann gestalte gerade jetzt deine Zukunft mit Gott! Jetzt ist eine Zeit, in der du feststellen kannst, was wirklich Sinn hat und trägt und was uns nur beschäftigt und die Zeit vertreibt. Verwende bewusst deine Freizeit darauf, um Gottes Entwurf für dein Lebenshaus zu erkennen. Sei nicht ein Opfer deiner Situation, sondern ein Täter des Guten. Gottes Wort und seine Kraft wirken uneingeschränkt auch in dieser Zeit. Erwarte täglich ein Wunder. Fang jetzt an, deine Zukunft zu gestalten. Gott segne dich!
Daniel Müller, Leiter des Missionswerk Karlsruhe
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