Gott ist wichtig, was dir wichtig ist

Erfahre in diesem Artikel von Daniel Müller, warum es nicht darum geht, Geboten und Regeln zu folgen, sondern in der Normalität Gottes zu leben und was das konkret bedeutet.

Kennst du diese Aufforderung: „Wenn du ein guter Christ sein willst, muss Gott an der ersten Stelle deines Lebens stehen!“? Ich habe sie schon so oft in Predigten gehört und sie klingt logisch. Was dann in der Rangfolge nach der ersten Stelle kommt, hängt vom Einzelnen ab. Zweiter Platz: Gemeinde, dritter Platz: Ehe/Familie oder umgedreht. Gebet, Gottesdienst, gute Taten, Job und Urlaub – alles hat in der Rangordnung einen Platz. Ein organisiertes Pflichten erfüllen. Aber ist das richtig so? Hier die befreiende Nachricht: Gott ist wichtig, was dir wichtig ist!

Wenn Gott mein Vater ist – die Nummer 1! – dann ist der Rest ein intaktes Familienleben in der Familie Gottes. Das heißt nicht nur Lobpreis, beten, Gottesdienst, sondern auch: Müll raus, während andere noch am Tisch sitzen. Mit dem Vater reden, auch wenn kein Gottesdienst ist. Den Kindern helfen, und nicht erst dann, wenn irgendwann mal Zeit ist. Alltäglichkeiten!

Die Normalität Gottes leben

Uns ist im Evangelium eine göttliche Freiheit gegeben – kein religiöser heiliger Zwang! Göttliche Freiheit ist der ganze Wille Gottes für uns. Gottes Priorität ist: Gemeinschaft mit dir– nicht nur in den geistlichen Zeiten unseres Alltags! Ein Leben mit dem himmlischen Vater ist konfliktfrei: Ich kenne seine Gedanken, ich kenne seinen Willen.

Religiöse Menschen leben nach Regeln, die Menschen aus verschiedenen Situationen in der Erfahrung mit Gott erstellt haben. Doch jeder Tag hat neue Situationen und Herausforderungen, denen Gott anders begegnen möchte. Religion ist Vergangenheitshandeln. Der Gott, der jeden Tag Neues schafft, möchte uns mit dem Neuen eine Freude machen. Wie freuen wir uns über ein neues Kleidungsstück, das es so in unserer Kindheit noch nicht gab. Da sagen wir auch nicht: „Aber die Konfirmationskleider passen doch noch und sind das Beste!“, nur weil es damals die besten Kleider waren.

Die Bibel ist der beste Maßstab für unsere heutige Zeit, nicht religiöse Regeln. Aus einer Liebesbeziehung zu Gott lebe ich ein zielgerichtetes Leben, das Freude macht. Ich strenge mich nicht an, Gebote und Regeln zu folgen, sondern lebe die Normalität Gottes. Jesus kam für unser Leben auf der Erde, das einem ewigen Ziel zuläuft – und nicht für eine Religion! Wenn wir eine Beziehung zu Gott haben, besteht unser Lebensstil darin, andere zu lieben – Normalität Gottes.

Durch meine Freude an Gott habe ich Freude am Leben – und nicht nur am Gottesdienst! Christsein bedeutet nicht, dass zum weltlichen Leben ein geistliches Leben hinzukommt. Beides ist eins. Beides ist Normalität Gottes! Nur wer zwei Bereiche in seinem Leben hat, braucht eine Prioritätenliste. Unsere Arbeit, Ehe, Kinder, Gebet, Haushalt, Gottesdienst, Freizeit – sind Normalität Gottes. Denjenigen, der ihn annimmt, hat er als „neue Kreatur“ auf der Erde geschaffen – Normalität Gottes!

Was uns trennt, muss raus

Wenn irgendetwas in unserem Leben wetteifert mit der Gemeinschaft, die wir mit Gott haben, dann sollten wir zusehen, wie wir diesen Bereich verlassen können. Was mit unserer Gemeinschaft mit Gott konkurriert, sollten wir hinauswerfen. Es gilt, diesen Teil nicht hintenanstellen oder zu ignorieren. Denn die Bibel nennt ihn Sünde. Sünde heißt: Gottes Willen nicht zu tun. Wer ein Leben, das die Sünde aus dem Leben verbannt, als Einschränkung betrachtet, kennt Gottes Ausmaß an Liebe und Freiheit nicht. Der Wille des Vaters öffnet uns unbeschreibliche Dimensionen für unser Leben, die das sündige Tun mit seiner begrenzten Freude weit in den Schatten stellt.

Wie wir leben überzeugt andere

Wir lesen in 1. Johannes 4,20, dass unsere Liebe zu Gott an unserer Liebe zu den Menschen gemessen wird: „Sollte nun jemand behaupten: ‚Ich liebe Gott‘, und dabei seinen Bruder oder seine Schwester hassen, dann ist er ein Lügner. Wenn er schon seine Geschwister nicht liebt, die er sehen kann, wie will er dann Gott lieben, den er nicht sieht?“ Das bedeutet nichts anderes, als dass wir Gott nicht lieben, wenn wir unseren Nächsten nicht lieben! Und es bedeutet umgekehrt auch, dass wir unsere Liebe zu Gott damit zeigen, wie wir unser alltägliches Leben führen. Wie gehen wir mit Dingen um? Wie reagieren wir auf Situationen? Was leuchtet aus unseren Augen?

Ein Leben in der Normalität Gottes ist das Zeugnis, das unseren Nächsten überzeugt. Leben in der Normalität Gottes ist eine Entscheidung, die wir treffen. Jeder für sich selbst. Es geht nicht um das Erbringen von Leistung. Wir haben die Chance, auf der Erde ein Leben aus der Gemeinschaft mit unserem himmlischen Vater zu leben. Unsere Wertschätzung im Alltag spiegelt den Lebensstil Gottes in unserem Leben.

Gott ist wichtig, was dir wichtig ist

Unser Vater ist nicht nur der Gott für die Maximalprobleme und das Überdimensionale. Gott macht uns auch gerne Geschenke, die nicht ganz oben auf der Gebetsliste stehen oder die vielleicht sogar nur in unseren Gedanken vorkommen. Hier ein paar Beispiel: Du fährst zum Einkaufen, hoffst auf einen Parkplatz – und findest ihn. Du siehst einen Sonderpreis, hoffst, noch ein Teil zu erwischen – und es gelingt. Der angesagte Regen wartet, bis deine Gartenarbeit beendet ist. Du siehst eine Info, die dich vor einer Falschentscheidung bewahrt. Alles Zufall? Nein – Normalität Gottes! Gott ist das wichtig, was dir wichtig ist. Er ist nicht nur Gott – er ist dein Vater.

Meine Frau und Freunde wissen, dass sie mir mit einem Obstkuchen oder Schokolade eine Freude machen können. So mancher lässt im Alltag mal eine kleine Schokokugel oder eine andere Süßigkeit an meinem Schreibtisch liegen. Genauso ist Gott – er möchte uns auch mit kleinen Dingen, die wir lieben, eine Freude machen, ohne dass immer sein Logo „Kreuz“ oder „Fisch“ darauf gedruckt ist. Das ist Gottes Normalität! Gott ist grenzenlos: Er tut das Unbeschreibliche für uns, aber auch die kleinen Dinge. Zu seiner Fülle gehört ALLES – für dich! Seine Zeichen und Wunder gehören dir.

Beschränke Gott nicht auf Platz 1 in deinem Leben. Er möchte in deinem gesamten Leben mit dir Gemeinschaft haben. Er ist nicht der furchterregende herrschende Gott, sondern der liebende Vater, mit dem du in allen Situationen leben kannst!


Daniel Müller, 
Leiter des Missionswerks

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