Mitten im Leben

Probleme? Kennen wir alle! Isolde ermutigt dich, denn wie Gott sie löst, können wir ganz ihm überlassen.

Wir alle stehen mitten im Leben, mitten in Aufgaben, mitten in tagtäglichen Herausforderungen. Wir sind Helden und Heldinnen unseres Alltags. Und das geht nicht nur uns so. Es begeistert mich immer wieder, wie lebensnah die Bibel ist. Eine Geschichte könnte glatt heute spielen, so aktuell ist sie, obwohl sie sogar schon ziemlich am Anfang der Bibel steht. Es ist die Geschichte von Hanna. Hanna steckte in einer schwierigen Lebenssituation und stand sehr unter Druck durch ihre Umstände. Kennen wir alle, oder? Viele erleben heute schwierige Lebenssituationen.

Als Frauen, die gleichzeitig Beruf, Kinder, Haushalt und Ehe jonglieren, vielleicht noch alleinerziehend sind oder gesundheitliche Herausforderungen haben – oder beides. Als Männer, die sich neben ihrer Familie den Forderungen an ihrem Arbeitsplatz stellen müssen und vielleicht dem Burn-out nahe sind – oder denen Arbeitslosigkeit droht, bei denen Finanzen knapp sind und Fragen nach der Zukunft drängen. Es gibt viele Konstellationen, die uns bedrücken, entmutigen, ängstigen können und in denen wir nicht weiterwissen.

Innerlich weint das Herz

Von Hanna erfahren wir im 1. Buch Samuel, dass sie aus gutem Hause stammte und verheiratet war mit Elkana, der zum Stamm Levi gehörte, dem Geschlecht der Priester. Nicht nur kam er aus einer angesehenen Familie, er liebte Hanna auch und sorgte für sie. Man könnte meinen, Hanna müsste eine zufriedene Frau gewesen sein. Wenn wir aber genauer hinsehen, lesen wir, dass es nicht so war.

Oftmals wirkt unser Leben nach außen hin gut und geordnet, doch in unserem Inneren spielt sich etwas anderes ab. Wir sind bedrückt durch unsere Situation, fühlen uns vergessen, missachtet, wertlos, unbrauchbar, unglücklich. Genauso erging es Hanna. Wir versuchen, all das zu verstecken, damit es niemand merkt. Nach außen lachen wir – doch innerlich weint unser Herz. Sei dir gewiss: Gott sieht in dein Herz. Er weiß, wie es um dich steht.

Er sah auch Hanna. Sie war eine verzweifelte Frau. Sie hatte das Problem, dass ihr Mann noch eine zweite Frau hatte. Damals war das nichts Ungewöhnliches. Doch Elkanas zweite Frau Pennina machte Hanna das Leben schwer. Denn Hanna konnte keine Kinder bekommen. 

Was das damals bedeutete, können wir uns heute gar nicht vorstellen. Kinder waren für die Fürsorge der Eltern sehr wichtig, sie waren (und sind es noch heute in vielen Ländern) die Altersvorsorge. Krankenkassen und Pflegeversicherung gab es nicht. 

Kein Ausweg in Sicht

Elkana versuchte, Hanna in ihrem Kummer zu trösten, denn sie war sein Liebling. Doch wir können uns lebhaft vorstellen, wie sehr sie die Sache belastete. Hinzukam, dass Peninna wiederum Söhne und Töchter hatte und Hannas Unfruchtbarkeit zum Anlass nahm, sich unablässig über sie lustig zu machen. Sie stichelte gegen Hanna und kränkte sie laufend. Hanna war sehr verletzt. In 1. Samuel 1,6 lesen wir davon:

„Und ihre Widersacherin reizte sie mit vielen Kränkungen, um sie zu demütigen, weil der Herr ihren Mutterleib verschlossen hatte.“ 

Hanna wurde immer wieder erniedrigt und beschämt wegen dieser Sache. Es gab für sie kein Entrinnen aus dieser Situation. Sie musste mit Peninna unter einem Dach leben. Viele Jahre lang ging das so und ich könnte mir vorstellen, dass sie sogar in Depressionen stürzte, denn in Vers 10 heißt es, dass sie verbittert war und sehr weinte. Es gibt viele Arten von Nöten und eine der schlimmsten Nöte ist, wenn ein Mensch innerlich kaputt ist. Kaputt durch Lebensumstände, durch das, was sie erlebt haben und viele Menschen sind verzweifelt und entmutigt und sehen keinen Ausweg aus ihrem Dilemma

Entscheidung ist nötig

Und dann kam wieder dieser schreckliche Tag, an dem die ganze Familie wie jedes Jahr zum Heiligtum nach Silo ging, um Gott Opfer zu bringen. Auch diesmal spielte sich dieselbe Tragödie ab:

„Peninna verletzte Hanna mit ihrem Spott so sehr, dass sie nur noch weinte und nichts mehr essen wollte. ‚Hanna, warum weinst du?‘, fragte Elkana dann. ‚Du isst ja gar nichts. Bist du so traurig, weil du keine Kinder hast? Bin ich dir denn nicht viel mehr wert als zehn Söhne?‘, versuchte er sie zu trösten.“

1. Samuel 1,7-8

Hanna war so kaputt, dass sie nicht mehr essen konnte. Es brachte sie an den Rand der Verzweiflung. Sie war körperlich angegriffen und sie war verbittert in ihrem Herzen. Sie fragte sich sicher: Muss ich mein ganzes Leben so zubringen?

Vielleicht steckst auch du in einer Situation, die du nicht ändern kannst, wie Hanna und siehst keinen Ausweg? Vielleicht hast auch du Widersacher und bist gekränkt? Du denkst, dein ganzes Leben ist verpfuscht und kein Trost von Menschen hilft dir. Es gibt Hoffnung für dich! 

Es ist so wunderbar zu sehen, wie Gott mit dieser Frau seinen Weg gegangen ist und das möchte er auch mit dir. Gott kann jede Situation verändern, wenn wir es wollen und zulassen. 

Oft erlebe ich, dass sich Menschen gar nicht verändern und ihre negativen Umstände nicht loslassen wollen. Manche Menschen hängen auch an alten Begebenheiten fest und holen sie immer wieder herauf, statt sie einfach mal abzuschließen. Es muss in unserem Leben eine Kehrtwende geben, damit unser Weg eine andere Richtung nimmt und wir in ein anderes Denken hineinkommen.

Hanna hatte wirklich die Nase voll von ihrer Situation. Und sie hat etwas dagegen unternommen. Sie war eine wunderbare Frau mit Charakter. Sie hat ihr Leben in die Hand genommen und ihm die richtige Wendung gegeben. Manchmal ist es dran, einfach eine Entscheidung zu treffen, damit unser Leben eine andere Wendung nimmt – und bevor wir keine Entscheidung treffen, wird sich an unserer Situation nichts verändern.

Veränderte Blickrichtung

Und Hanna fasste einen Entschluss. Sie kam mit ihrer ganzen Last, Bitterkeit und Traurigkeit vor Gott. Sie wusste, dass sie vor ihm ihr ganzes Herz ausschütten durfte und dass er sie verstehen würde. Sie nannte Gott ihre ganze Not, ihre Schmerzen, ihre Situation – doch ihr Augenmerk war dabei auf Gott gerichtet und nicht auf die Umstände. Die Änderung ihrer Blickrichtung hat den Segen in Bewegung gesetzt. Schau nicht auf deine Umstände, sondern ändere deine Blickrichtung. Schau nicht auf das, was dich niederdrückt, sondern schau auf Jesus. Erkenne an, dass nur er dir helfen kann, und verpasse nicht, was Hanna erlebte: Sie hat Gottes Frieden empfangen! In Vers 18 lesen wir:

„Erleichtert ging sie zu den anderen zurück. Sie konnte wieder essen, und man sah ihr an, dass sie neue Hoffnung geschöpft hatte.“

Die Begegnung mit Gott hat ihr Aussehen verändert – und nicht nur das, auch ihr ganzer innerer Zustand veränderte sich. Hannas Herz fand Ruhe, unabhängig davon, wie Gottes Antwort auf ihre Bitte um Nachwuchs ausfallen würde. Ihre Situation hatte sich nicht verändert, wohl aber ihre Einstellung dazu. Diese neue Blickrichtung ist das Wichtigste.

Schließlich schenkte Gott Hanna, was sie sich erbeten hatte. Sie bekam Samuel. Er wurde Richter in Israel, Prophet und Priester und er salbte zwei Könige, Saul und David. Er war ein wunderbarer Segen für Generationen. Gott hörte Hannas Herzensschrei und ihr Gebet und schenkte ihr mit Samuel weit mehr, als sie sich hätte erträumen können. Wie Gott dein Problem löst, das überlass ihm. Aber sei gewiss: Er sieht dich, er hört dein Gebet und er kennt die Lösung. Alles wird zu deinem Guten mitwirken. Gib deinem Leben eine Wendung: Schau auf Jesus – denn er wirkt mitten in deinem Leben.

Isolde Müller, Missionswerk Karlsruhe

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