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Zu wem gehörst du?

Auch im neuen Jahr gilt die Frage: Zu wem gehörst du? Bist du nur dabei oder bist du schon Teil von Gottes Familie? Daniel Müller lädt dich in diesem Artikel ein, dich ganz für Gott zu entscheiden.

Über unseren Glauben können wir ganz unterschiedlich reden. Wir können sagen: „Ich glaube“ oder „Ich denke, es gibt einen Gott“. Wir können bekennen: „Ich bin Christ“ oder „Ich gehöre zu Jesus“ oder „Ich bin ein Teil der Familie Gottes“. Oder wir äußern: „Gott ist mein Vater“. Alle diese Aussagen klingen sehr ähnlich. Doch sie beschreiben eine ganz unterschiedliche Nähe zu Gott. Wer sagt, er ist Christ, empfindet Gott nicht automatisch als Vater. Wer sagt, er glaubt, sagt damit noch nicht, woran er glaubt. Woran glaubst du? Zu wem gehörst du?

Das letzte Abendmahl

In Matthäus 26,26-28 lesen wir vom letzten Abendmahl. Alle zwölf Jünger waren beisammen: „Während sie aßen, nahm Jesus Brot, sprach das Dankgebet, teilte das Brot und gab jedem seiner Jünger ein Stück davon: ‚Nehmt und esst! Das ist mein Leib.’ Anschließend nahm er einen Becher Wein, dankte Gott und reichte ihn seinen Jüngern: ‚Trinkt alle daraus! Das ist mein Blut, mit dem der neue Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt wird. Es wird zur Vergebung ihrer Sünden vergossen.’“
Alle zwölf Jünger saßen zusammen, so wie sie schon über drei Jahre lang mit Jesus zusammen waren. Wir wissen, dass diese Männer sich sehr in ihrem Charakter und ihrem Können unterschieden und auch verschiedener Herkunft waren. Jesus hatte sie ausgesucht und allen die gleiche Ausbildung und die gleichen Möglichkeiten gegeben: Alle erlebten dieselben Wunder und sahen, wie Jesus mit Menschen in Verbindung war. Im Gegensatz zu den Pharisäern lebte Jesus die totale Freiheit vor, während es bei den Gelehrten darum ging, Gesetze einzuhalten, um es Gott recht zu machen.

Der Judas-Geist

Wir lesen, dass diese Zeit, in der sie das letzte Mahl feierten, die Stunde der Entscheidung war. Es war wie immer und doch anders. Jesus sprach vom neuen Bund, der mit seinem Blut besiegelt wurde. Bis heute ist das die wichtigste Entscheidung für einen Menschen: der Bund mit Jesus! Dass Petrus ihn verleugnen, dann aber das Evangelium in die ganze Welt bringen würde, war Jesus zu diesem Zeitpunkt klar. Dass seine Jünger schlafen würden, als er betete, war für ihn bestimmt schmerzhaft, aber auch verständlich. Dass jedoch einer – Judas – nicht in den Bund eintreten, sondern ihn für 30 Silberlinge verraten würde, war eine klare, freiwillige Entscheidung. Die Entscheidung nicht drin zu sein, sondern draußen. Durch diese Entscheidung, nicht in den Bund einzutreten, konnte Judas der Versuchung des Geldes nicht widerstehen und übergab sich freiwillig dem Teufel. Als Judas danach Jesus begegnete – hinter sich dessen Gegner –, küsste er Jesus. Er gab Nähe, Freundschaft, Intimität vor, wollte aber keinen Bund.
Lass mich diese Haltung einmal „Judas- Geist“ nennen. Jemand, der so lebt, nutzt die Gemeinschaft mit Jesus aus, um Zeichen, Wunder und alles, was Jesus sonst zu geben hat, zu bekommen. Wenn Jesus dann sagt: „Komm in meinen Bund, in meinen Leib und lebe in meiner Familie“, dann möchte er nicht die Verpflichtungen eingehen, die dieser Bund ausmacht. Das Leckerbissen- Evangelium ist nur so lange gut, wie man sich nicht selbst einbringen muss.

Wie eine Ehe

Wenn man einen Bund eingeht, legt man sein eigenes Leben hin, um mit demjenigen, mit dem man den Bund schließt, gemeinsam zu leben. Wie es auch für die Ehe heißt: Sie werden ein Fleisch. Einen Ehebund einzugehen, bedeutet mehr, als auf dem Standesamt ein Blatt Papier zu unterschreiben. Einen Bund einzugehen, bedeutet, sich zu verEINEN – zwei werden eins! Dazu gehören Verpflichtungen, in guten wie in schlechten Tagen! Mann und Frau können entweder eine Ehe eingehen oder ohne Trauschein zusammenleben. Um die schlechten Tage zu umgehen, leben manche lieber ohne den Bund der Ehe zusammen, damit sie sich, wenn es schwierig wird, davonstehlen können.
Genauso war es bei Judas: Jetzt galt es, die Frage zu beantwoten: Zu wem gehörst du? Es galt, für die Sache Jesu zu stehen. Auch als es schwierig wurde, im Zweifel bis zur Kreuzigung. Doch Judas kniff. „Ich möchte nicht dazugehören, wenn es mich etwas kostet.“ Das ist der Judas-Geist. Den Preis des Verrats schon in der Tasche haben, aber Jesus noch fragen: „Bin ich es, der dich verrät?“ Sich äußerlich zum Wort bekennen, innerlich dasselbe aber ablehnen. Wer nur konsumiert, kann weder im Bund noch in einer Ehe leben. Ein Konsument übt Kritik am Leib Christi, füllt aber nie seinen Platz aus, der im Leib für ihn vorgesehen ist. Ein Konsument findet Opfer unangemessen. Jesus kostete unsere Erlösung sein Leben. Uns kostet es, sie anzunehmen, den Bund mit ihm einzugehen und ein Teil seines Leibes zu werden.

Geboren für den Bund

Als Jesus seinen Jüngern zum ersten Mal seine bevorstehenden Leiden ankündigte, sagte er zu ihnen: „Wer mir nachfolgen will, darf nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern muss sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen“ (Matthäus 16,24). Jesus hat nicht gesagt: „Ich stille deine Unterhaltungslust“, sondern: „Folge mir nach.“ Das ist nicht die langweilige Alternative, sondern bedeutet ein erfülltes Leben des Friedens für jede Altersklasse.
Es ist interessant, dass die Gemeinde nicht während der drei Jahre, in denen Jesus mit den Jüngern unterwegs war, gegründet wurde. Sie begann erst später mit den Leuten, die beim Abendmahl den Bund mit Jesus eingegangen waren, und mit denen, die nach der Auferstehung in Einheit auf Gottes Geist gewartet haben. Der Heilige Geist wurde ausgegossen, damit jeder von uns, der in dem Bund mit Jesus lebt, in echter Intimität mit Jesus leben kann! Die Frage an uns alle lautet: Zu wem gehörst du? Bist du nur dabei oder schon ein Teil von Gottes Familie?
Die ganze Bibel dreht sich um Gottes Familie. Jesus gab sein Leben für diese Familie! Wenn ich diese Ehe, diese Verbindung eingehe, bin ich ein Teil dieser Familie. Gott braucht keine christlichen Schauspieler in seiner Familie. Du musst nicht Mose spielen. Wirf deine Mose- Schauspiel-Utensilien weg – den Stock, die langen Haare, die Sandalen. Sei vor Jesus einfach du selbst! Tritt aus dem Zusammenleben mit Jesus in den Bund ein. Lege dein ganzes Leben am Kreuz ab! Entscheide dich für den Bund, für das stetige Gehen an der Seite – in guten wie auch in schwierigen Tagen. Wenn du dich einem Arzt anvertraust, legst du alles ab, damit er dir helfen kann. Vertraue dein Leben Jesus an – er kann dir helfen. Du bist geboren für einen Bund!

Entscheide dich: Zu wem gehörst du?

Mein Rat an dich für dieses Jahr: In einer Welt, in der es schwierig ist zu regieren, in der Korruption zur Gewohnheit wird, in der man über Nacht seinen Arbeitsplatz verlieren kann und die Gerechtigkeit immer kleiner geschrieben wird – in dieser Welt gilt es, die wichtigste Entscheidung zu treffen: weg von der ungebundenen und unverbindlichen Intimitätssuche bei Gott, hin zu Jesus und seinem Bund des Lebens. Du darfst sagen: „Ich bin geboren für einen Bund; ich bin dafür geboren, ein Teil der Gemeinschaft zu sein; ich bin dafür geboren, Mitglied in Gottes Familie zu sein.“ Du bist ein Teil der Familie! Wenn du nicht dabei bist, bleibt im Leib eine Lücke.
Tritt Gottes Familienleben bei, auch wenn du schon lange in den Gottesdienst gehst, wenn du schon alles kennst. Lerne die Familienmitglieder der göttlichen Familie zu lieben, zu schätzen, zu unterstützen und die Nähe des Vaters zu genießen. Aus dieser Gemeinschaft heraus kannst du den Herausforderungen im Jahr 2018 begegnen, denn die ganze Kraft und Autorität des Himmels stehen dann hinter dir! Und, wie beantwortest du die Frage: Zu wem gehörst du?
Daniel Müller, Leiter des Missionswerks
 

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