Zwei Pioniere am Ziel angekommen

David Yonggi Cho und Colin Urquhart haben ihren Lauf vollendet. Daniel Müller gibt einen Überblick über ihr Leben.

David Yonggi Cho

1936 – 2021

Dr. David Yonggi Cho hat in Seoul eine der größten Einzelgemeinden weltweit aufgebaut und verkörperte die schnelle Verbreitung des Christentums in Südkorea. Als mein Vater Siegfried Müller 1971 von Christen enttäusch nach Seoul kam, erlebte er dort einen lebendigen christlichen Glauben. Im Hotelzimmer dort ist meinem Vater Gott begegnet und es hat sein ganzes Leben verändert.

1975 war Dr. Cho zum ersten Mal in Karlsruhe. Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir in der Gemeinde 35 Leute waren, ich aber mit meinem Vater in der leeren Schwarzwaldhalle mit 4.000 Sitzplätzen stand, um sie zu mieten. In jener Zeit kannte man in christlichen Kreisen in Deutschland auch kaum Heilungsdienste. Die vollbesetzte Schwarzwaldhalle am Sonntag war nicht nur ein Wunder, sondern auch Ausgangsposition für die Entwicklung unseres Missionswerkes.

Neue Dimensionen der Gegenwart Gottes mit Zeichen und Wundern entwickelten sich und im Jahr darauf erhielt mein Vater die Vision, das Missionszentrum mit der Christus-Kathedrale zu bauen – fast undenkbar zur damaligen Zeit in Deutschland! Doch seit 1981 wurde sie Stück für Stück Wirklichkeit (viele Details kann man in dem Buch meines Vaters „Es gibt keine Grenze für Jesu Macht“ und in unserem Buch „Gott vertrauen“ nachlesen). 

Auch Isolde und ich haben Dr. Cho persönlich erlebt und auch für uns war er eine große Inspiration für unsere Wahrnehmung von Gottes Größe und im Hinblick auf das Gebet! Unser Besuch 1992 auf dem Gebetsberg in Korea war die Initialzündung für unsere Gebetsnächte, die im kommenden Jahr ihr 30jähriges Jubiläum feiern. 

Dr. Cho starb am 14. September im Alter von 85 Jahren.

Colin Urquhart 

1940 – 2021

Seit dem Jahr 2000 war der englische Pastor Colin Urquhart jedes Jahr als Gastredner bei uns in der Kathedrale. Er war mein Lieblingspastor, der absolut keine Mainstream-Predigten gehalten hat, sondern – von Gott inspiriert – das 1 x 1 einer lebendigen Beziehung mit Gott vermittelte. Begonnen hat er als anglikanischer Pfarrer und erlebte später in seiner Gemeinde eine Erweckung vom Feinsten. Seine spürbare Verbindung zu Gott ließ keinen Zweifel, dass er das, was er sagte, aus der intimen Zeit mit seinem Herrn empfangen hatte. Unsere Tochter Rahel war bei ihm auf der Bibelschule und hat dies im vollen Umfang genossen.

Colin Urquhart war unermüdlich. Wir erlebten es bei einem Faith Camp in England, wo er eine Woche lang in jedem Gottesdienst zu etwa 5.000 Menschen sprach, da die Gastredner ausgefallen waren. Am Schluss fühlten wir uns, als hätten wir ein Stück Himmel erlebt. Seine Botschaft war immer klar, direkt und für jeden im Leben umsetzbar. Jedes Mal, wenn er bei uns in Deutschland war, hatten wir zusammen mit ihm und seiner Frau Caroline eine wunderbare Zeit. Das werden wir vermissen.

Sein Erbe, das er hinterlassen hat, sind seine Botschaften, die nie ihre Kraft und Gültigkeit verlieren werden. Sie sind eine wahre Schatzkiste, aus der wir hier eine Auswahl präsentieren. Wenn du diese Botschaften lebst, wirst du in eine ganz andere Beziehung zu deinem Gott hineinkommen. 

Colin Urquhart ist am 13. September nach 55 Jahren im Dienst für seinen Herrn friedlich im Familienkreis eingeschlafen. Er hinterlässt seine Frau Caroline, seinen Sohn Clive, der die Gemeinde weiterführt, und seine Töchter Claire und Andrea. Wir trauern mit ihnen und beten für sie – und freuen uns zugleich darauf, ihn eines Tages wiederzusehen.

Daniel Müller, Missionswerk Karlsruhe

Colin Urquhart: Online-Konferenz 2020

Geistliche Schatzkiste

Noch im vergangenen November erlebten wir ihn bei der wunderbaren Online-Konferenz. Die Mittschnitte von 2020 und auch die der letzten Jahre sind in unserem Online-Shop verfügbar.
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Ist der Himmel offen über dir?

Hören auf das Herz Gottes

In verständlichen Worten erzählt Colin Urquhart in diesem Buch, was Gott für uns empfi ndet und wie sehr er uns mit seiner Liebe beschenken möchte. Er schreibt dabei aus Gottes Sicht, als würde der Vater den Leser direkt ansprechen.
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