77 Jahre Missionswerk Karlsruhe

Auf Gott und treue Freunde ist absolut Verlass. Daniel Müller berichtet von 77 Jahre Missionswerk.

„Es gibt keine Grenzen für Jesu Macht.“ Dieser Slogan stammt aus einem Lied der Gastmann-Familie, einer in den 80er und 90er Jahren beliebten christlichen Musikgruppe. In den Radiosendungen, die mein Vater Siegfried Müller ab 1967 betrieb, lief dieses Lied rauf und runter. Der Slogan war seit der ersten Stunde das Leitmotiv, nach dem wir uns im Missionswerk richten – bis in die heutige Zeit. 

Nach dem Krieg begann alles aus dem Nichts in einer kleinen Wohnung und wir erlebten Zeichen und Wunder. Dem Spott der Welt und manchen Urteilen religiöser Christen mussten wir mitunter widerstehen, auch dann, wenn wir selbst noch nicht die Lösung sahen. Doch das kindliche, aber felsenfeste Vertrauen belohnte Gott die ganze Zeit hindurch. Oft handelten wir so, wie wir es in der Bibel von vier Männern lesen: Sie glaubten, dass ihr gelähmter Freunde geheilt würde, wenn sie ihr Problem Jesus vor die Füße legen. Sie deckten dafür das Dach eines Hauses ab, in dem Jesus predigte, und ließen ihren Freund von oben vor Jesus hinunter.

Grenzenloser Hunger

Wie oft mussten wir Dächer abdecken, um uns entgegen traditionellen Vorstellungen mancher Leute, direkt vor Jesu Füße zu begeben. Es gab Spott in Zeitungen und Rundfunksendungen. In manchen Situationen glaubte nur noch unsere Familie alleine an die Missionswerk-Vision! Wir sind motiviert vom grenzenlosen Hunger, Gottes Herrlichkeit auf der Erde so zu erleben, dass sie als Zeugnis für die Menschen sichtbar wird. Dieser Hunger spornt uns bis heute in ungetrübter Form an. 

Wir sind überzeugt: JEDER Mensch hat die Möglichkeit, Gott in einer unbeschreiblichen Art und Weise zu erleben. Wir können dir nur raten, dich – wie die vier Männer – in deiner Situation zu entscheiden, dich nach einer Begegnung mit Jesus auszustrecken – koste es, was es wolle an Anstrengung, und selbst wenn es bedeutet, ein Dach abzudecken!

Wir haben in all den Jahren auch viel Schmutz erlebt, nicht nur auf all unseren Baustellen, sondern auch durch wirres Gerede mancher Leute. Gleichzeitig hatten wir immer eine Quelle der Reinigung und Erfrischung. Auf Gott ist absolut Verlass! Auch wenn wir uns manchmal fühlten wie die Israeliten beim Auszug aus Ägypten, als sich vor ihnen das unüberwindbare Meer erstreckte und hinter ihnen die Ägypter anrollten, haben wir uns immer an Worte aus der Bibel gehalten.

Ein Beispiel ist das Gebet eines Mannes namens Jabez in der Bibel, das lautete: „Herr, erweitere mein Gebiet.“ Wir nahmen es als erreichbare Realität. Und es hat funktioniert. Nach so manchem aussichtslosen Tal kam der Aufstieg, nach so manchem Rückschritt kam der Sieg. Wir rufen dir zu: Halte durch, das Wort Gottes gilt auch für dich – auch in dieser Zeit!

Erfüllte Vision

Die frühesten Zeiten, an die ich mich erinnern kann, liegen etwa 58 Jahre zurück. Ich könnte Bücher schreiben von Erlebnissen, Engpässen, unbeschreiblichen Wundern und vielem mehr. Aber all die Bücher würden dir nichts nützen, wenn du nicht die Entscheidung treffen würdest, deine Probleme Jesus vor die Füße zu legen – und selbst wenn es bedeutet, dafür das Dach abzudecken!

„Es gibt keine Grenzen für Jesu Macht.“ Wie wahr diese Überzeugung ist, beweist auch die Erfüllung der großen Vision meines Vaters. Seit 41 Jahren verfolgen wir diese Vision nun auf diesem Grundstück. Die Plattformen und die Art und Weise, wie Gott gewirkt hat, haben sich immer wieder verändert. Doch Gottes Kraft und das Eintreten seiner Zeichen und Wunder nie!

Alles begann in einer kleinen Wohnung. Ein Stall im Hinterhof des Privathauses wurde zum Gemeindesaal. Dann kamen der Karlsruher Messplatz mit einem großen Zelt, die Bachstraße im Hinterhof, das Konzerthaus, die Schwarzwaldhalle, die Pauluskapelle im Altbau, die Johannes-Kapelle, die große Lagerhalle, die Christus-Kathedrale, viele Stadthallen in Deutschland und der Schweiz – sie alle waren Plattformen für die Verbreitung der besten Botschaft. Über unseren Livestream, über YouTube und Facebook erreichen wir bis zur achtfachen Zahl der Menschen, die in die Kathedrale passt. Über Sendungen wie „Gebet für dich – live“ haben auch schon 50 Mal so viele Menschen zugeschaut, als in die Kathedrale gepasst hätten. 

Welches wird die nächste Plattform sein, von der wir den meisten Menschen zeitgemäß dienen können? In dieser Zeit, in der sich so vieles verändert, auch durch den Krieg, brauchen wir Weisheit, was das Richtige ist für die Zukunft, um Menschen zu ermutigen mit diesem Wort: „Es gibt keine Grenzen für Jesu Macht“!

Hinter uns Beter

An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei allen bedanken, die so treu – zum Teil schon seit Jahrzehnten – hinter uns stehen. DANKE! Gott ist treu – aber auch ihr, die ihr euch gebrauchen lasst. DANKE! Die Freundschaft mit dir hat so viele gute Seiten. Wir sehen immer wieder das biblische Prinzip von Saat und Ernte bestätigt, das wir in der Bibel finden und das funktioniert. Es sind nicht nur die Mittel, die wir bekommen, um Menschen zu zeigen: „Es gibt keine Grenzen für Jesu Macht“.

Freundschaft bedeutet auch, dass wir dein Vertrauen haben, für persönliche Anliegen zu beten, und uns umgekehrt mit dir zu freuen, wenn die Gebete erhört werden, seien es deine eigenen Anliegen oder die von anderen Menschen. Wir freuen uns so sehr darüber, in den Online-Kommentaren zu lesen, dass die Predigten weiterhelfen und Augen öffnen für das tägliche Leben. Wie reich beschenkt sind wir mit solchen Freunden! 

Wenn wir Texte schreiben, wollen wir nicht das Papier mit schlauen geistlichen Worten füllen. Sondern wir schreiben unseren Freunden, die mit uns in ihrer Berufung von Gott unterwegs sind. Was für ein Schatz ist es zu wissen, dass wir Beter hinter uns haben, die aus lauter Liebe für uns beten, obwohl wir sie nicht aufgefordert haben. Viele Werte werden in dieser Zeit wertlos – doch Beter bleiben für uns besonders wertvoll!

Viel konnten wir in all den Jahren auch international im sozialen Bereich tun: 55 Kindergärten in Jerusalem errichten, Tausenden von indischen Kindern ihren Start ins Leben ermöglichen, Schulen und Krankenhäuser errichten und erneuern und vieles mehr! Das alles läuft nicht, weil wir gut sind, sondern weil unsere Freunde uns die Hände füllen, damit wir es gezielt weitergeben können – DANKE!

Daniel Müller, Missionswerk Karlsruhe

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