Die Schönheit der Braut

Was willst du in dieser Welt bewirken? Daniel Müller ermutigt dich deinen Glauben auch in deinem Alltag auszustrahlen.

Im Epheserbrief wird die Gemeinde als Braut bezeichnet und Jesus als Bräutigam. Eine Braut möchte dem Bräutigam gefallen und macht sich schön. Den Männern fällt es vielleicht etwas schwieriger, sich das vorzustellen. Aber keine Sorge, gemeint ist nicht die Schönheit vor dem Spiegel im Bad. Gemeint ist die Schönheit, die die Gemeinde ausstrahlt – eine Ausstrahlung, die im Alltag von anderen gesehen wird.

Diese Schönheit wurde in der letzten Zeit ziemlich auf die Probe gestellt. Als Christenheit haben wir uns beschmutzt mit Meinungskämpfen zum Thema Corona, mit Verurteilungen, Trennungen, eigenen Wegen. Manche Christen sind so resigniert, dass sie meinen, das christliche Leben sei ein Auslaufmodel und nehmen immer mehr den Lebensstil dieser Welt an. Und von außen werden wir in dieser Zeit, in der so viel Missbrauch in den Kirchen aufgedeckt wird, als Christen oft alle in einen Topf geworfen. Doch ich glaube, das religiöse Christsein wird keinen Bestand und keine Wirkung mehr haben. Diejenigen aber, die sich danach sehnen, mitten in dieser Welt die Schönheit der Braut auszustrahlen, werden an einer Entwicklung des Christentums teilnehmen, die zu einer Erweckung führt.

Wer liest dich?

Es ist eine Entscheidung, sich nur Christ zu nennen oder auch als Christ zu leben! In dieser Zeit, in der wir leben, ist eine christliche Reife gefordert. Ein Pastor hat einmal sehr treffend formuliert: „Du bist die einzige Bibel, die manche jemals lesen werden!“ 

Die Welt braucht keine Flyer mit Zurechtweisungen. Die Welt braucht Christen, die das Wesen des Bräutigams widerspiegeln. Sie braucht Christen, die biblische Prinzipien leben.

Es herrscht in der heutigen Zeit eine unglaublich große Orientierungslosigkeit. Auf YouTube gibt es Predigten in allen Richtungen und zu jeder Meinung und jeder behauptet, es sei die Wahrheit. Die Gefahr ist: Was unser Ohr gerne hört, halten wir schnell für wahr und richtig. Doch auf welchem Fundament steht die Wahrheit, die wir glauben? 

In Epheser 5,27 lesen wir: Jesus wollte die Gemeinde „als seine Braut in makelloser Schönheit vor sich stellen, ohne Flecken und Falten oder einen anderen Fehler, heilig und vollkommen.“ Wenn wir uns nicht am Bräutigam orientieren, haben wir die Vielfalt der Meinungen, und die Früchte davon sehen wir gerade. Doch die Braut, die sich an Jesus ausrichtet, wird auch in diesen Zeiten stark, fröhlich und in Frieden leben. Sie lebt in der Stärke ihres Bräutigams und nicht in ihren eigenen Überzeugungen.

Kraftvoll etwas bewirken

Viele erleben die Zeit der Pandemie als eine Wüstenerfahrung. Jesus verbrachte am Anfang seines Dienstes buchstäblich eine Weile in der Wüste. Nach der Taufe am Jordan wurde er vom Heiligen Geist dorthin geschickt und kam voll des Heiligen Geistes zurück. Man mag sich wundern: Der Heilige Geist schickt in die Wüste? Doch wer schon einmal dort war, weiß, dass Zeit in der Wüste eine ganz besondere Erfahrung ist. In der Wüste hat man einen klareren Blick. Dort lenkt nichts ab und man ist konzentriert auf die Lösung. Das ist übrigens auch ein Gedanke unserer Oasentage: viel Ruhe ohne Ablenkung, um Gott zu begegnen. 

Jesus ging gestärkt aus seiner Wüstenzeit heraus:

„Mit der Kraft des Heiligen Geistes erfüllt, kehrte Jesus nach Galiläa zurück.“

Lukas 4,14

In der heutigen Zeit sehen wir es gerade leider oft eher umgekehrt: Die Gemeinde lebt in der Fülle des Wohlstands und erlebt Kraftlosigkeit. Das heißt nicht, dass Armut ein Segen wäre. Versorgt zu sein, verleiht uns das Vorrecht, unabhängig und in Frieden leben zu dürfen. Die Frage ist vielmehr, ob unser Wohlstand uns ablenkt vom Wesentlichen und uns die Kraft der Schönheit und der Ausstrahlung des Bräutigams raubt. Oder ob wir frei genug bleiben, dass Jesus uns verändert und durch uns etwas bewirkt in dieser Welt. In Johannes 15,5 lesen wir: „Ohne mich könnt ihr nichts tun.“ 

Weder die Lauen noch die religiösen Kümmelspalter werden etwas für Gottes Reich bewegen. Sie sind wie die Pharisäer damit beschäftigt, andere zu richten, wenn sie religiöse Regeln nicht einhalten. Solche Menschen erkennst du an ihren Früchten: Sie führen keinen Menschen in Gottes Gegenwart, sondern werden von der Welt ignoriert.

Schmuck für die Braut

In 5. Mose 4,39 steht:

„So begreift doch endlich und nehmt euch zu Herzen, was ich sage: Der Herr ist Gott im Himmel und auf der Erde, er allein! Haltet euch an seine Gebote und Weisungen, die ich euch heute gebe.“

Was seine Gebote sind, erfahren wir in der Situation, die in Markus 12,28-31 geschildert wird: Ein Schriftgelehrter hatte einem Wortwechsel zwischen Jesus und einigen religiösen Führern zugehört und war von seiner Antwort beeindruckt. Er fragte Jesus daraufhin: „Welches ist von allen Geboten Gottes das wichtigste?“ Jesus antwortete: „Dies ist das wichtigste Gebot: Hört, ihr Israeliten! Der Herr ist unser Gott, der Herr allein. Ihr sollt ihn von ganzem Herzen lieben, mit ganzer Hingabe, mit eurem ganzen Verstand und mit all eurer Kraft. Ebenso wichtig ist das andere Gebot: Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist wichtiger als diese beiden.“

Nehmen wir uns zu Herzen, was Jesus hier sagt? Der Arm unseres Bräutigams ist ausgestreckt! Ergreifen wir ihn oder sind wir zu sehr beschäftigt, über unsere Nächsten zu urteilen? Sind dir aktuelle Nachrichten oder Meinungen wichtiger als Zeichen und Wunder? Oder machst du dich auf, dieser Welt Gottes Zeichen und Wunder zu zeigen? 

Machst du dich schön für den Bräutigam? Was das bedeutet, wird in 1. Petrus 3,4 beschrieben: „Eure Schönheit soll von innen kommen! Ein freundliches und ausgeglichenes Wesen ist euer unvergänglicher Schmuck. Das ist es, was Gott als wirklich kostbar ansieht.“

Beginne heute noch, an deiner Schönheit zu arbeiten. Der Bräutigam freut sich – und die Welt um dich herum hat mit dir eine Bibel, die sie lesen kann!

Daniel Müller, Missionswerk Karlsruhe

Fragen zum Nachdenken

  • Was beschäftigt dich mehr: Aktuelle Nachrichten und Meinungen – oder wie Menschen Gottes Liebe und Lösungen erleben?
  • Für welche Menschen bist du die einzige Bibel, die sie lesen?
  • Lesen sie in dir von Gottes Liebe, Wertschätzung und Vergebung?
  • Was möchtest du heute für deine innere Schönheit tun?
Leitfaden für Alltagsveränderer vom Missionswerk Karlsruhe

Leitfaden Alltagsveränderer

Du bist für Gott ein wertvolles Werkzeug im Alltag! Viele Anregungen, Ideen und Erlebnisberichte, wie Gottes Liebe ganz praktisch leben kannst, findest du in dieser Broschüre.
Kostenlos bestellen

Ähnliche Beiträge

Schau dir auch unsere weiteren Beiträge zu diesem oder einem verwandten Thema an.
cross