Fest verankert durch Glauben

Was gibt dir Halt, wenn du mitten in einem Lebenssturm stehst? Isolde Müller lädt dich ein, Hilfe bei Gott zu suchen und fest im Glauben verankert zu sein.

In stürmischen Zeiten braucht unser Lebensschiff sicheren Halt. Es muss fest verankert sein.Wenn ein Schiff seinen Anker ins Wasser ablässt und er hinuntersinkt, bohrt er sich in den Untergrund des Gewässers. Auf ähnliche Weise bohrt sich auch unser Glaube in den Grund: den Grund der unsichtbaren Welt. Er hakt sich fest. Manchmal wird ein Anker auch weit vom Schiff hinausgeworfen an eine Stelle, an der er vielleicht besseren Halt findet. Genau so können wir unseren Glauben auswerfen – hin zu Jesus. Hakt sich dein Glaube an Jesus fest, kommt dein Lebensschiff zur Ruhe.

Wie ein Schiff, das im Sturm Anker geworfen hat, treibt er nicht mehr davon. So mancher Sturm unseres Lebens ist stark genug, uns vom Kurs abzubringen. Deshalb brauchen wir einen festen Halt! In Markus 4,37-40 lesen wir:

„Und es erhebt sich ein heftiger Sturmwind, und die Wellen schlugen in das Schiff, so dass das Schiff sich schon füllte. Und er war hinten im Schiff und schlief auf dem Kopfkissen; und sie wecken ihn auf und sprechen zu ihm: Lehrer, kümmert es dich nicht, dass wir umkommen? Und er wachte auf, bedrohte den Wind und sprach zu dem See: Schweig, verstumme! Und der Wind legte sich, und es entstand eine große Stille. Und er sprach zu ihnen: Warum seid ihr so furchtsam? Wie, habt ihr keinen Glauben?“

Jesus ist jedem Sturm gewachsen

Vielleicht ist dein Lebensschiff auch in Seenot und die Wellen schlagen schon ins Boot? Wenn wir in solchen Situationen keinen Glauben haben, breitet sich Furcht aus. Sind wir aber fest verankert, brauchen wir uns nicht zu fürchten. Der Anker, unser fester Glaube, bewahrt unser Schiff davor, willkürlich den Wellen und Stürmen ausgeliefert zu sein. Böse Wellen und Stürme bringt der Teufel in unser Leben, doch wenn wir den Anker des Glaubens werfen, haben wir festen Halt!

Jeder von uns hat andere Herausforderungen in seinem Leben, aber Jesus ist jedem Sturm gewachsen, ganz so, wie wir oben gelesen haben. Selbst wenn das Schiff zu sinken droht! Egal wie deine Stürme aussehen, ob sie deine Gesundheit, Familie, Arbeitsstelle oder Finanzen betreffen: Jesus ist der Herr über jeden Wind. Er kennt unsere Lebensstürme und greift ein durch den Anker des Glaubens, den wir auswerfen. Er ist derselbe gestern, heute und in alle Ewigkeit. Seine Kraft hat sich nicht verändert und sie wird sich auch nie verändern! Es hat sich nur verändert, dass er nicht mehr sichtbar auf dieser Erde ist, sondern durch den Heiligen Geist in uns. Seine Gesinnung ist die gleiche und seine Macht ebenfalls!

Was trauen wir Jesus zu?

In Markus 5,25-26 lesen wir von einer Frau, die wirklich extreme Not hatte:

„Und es war eine Frau, die zwölf Jahre mit einem Blutfluss behaftet war und vieles erlitten hatte von vielen Ärzten und alle ihre Habe aufgewendet und keinen Nutzen davon gehabt hatte; es war vielmehr schlimmer mit ihr geworden.“

Zwölf Jahre krank. Kein Arzt konnte helfen. Sie besaß kein Geld mehr. Und es wurde noch schlimmer. Sie stand da und hatte nichts. Ihr Lebensschiff war kurz vorm Untergang! Eine beängstigende Situation. Die Wellen schlugen schon ins Boot! Als sie von Jesus hörte, kam sie und sagte voller Hoffnung und Glauben: „Wenn ich nur seine Kleider anrühre, werde ich geheilt werden. Und sogleich vertrocknete die Quelle ihres Blutes, und sie merkte am Leib, dass sie von der Plage geheilt war“ (Markus 5,29).

Diese Frau hat ihren Glaubensanker weit hinausgeworfen und ihr untergehendes Lebensschiff war gerettet. Ihr Glaubensanker hat sich eingehakt in der unsichtbaren Welt. Jesus sagt zu ihr in Vers 34: „Tochter, dein Glaube hat dich geheilt; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage.“ In manchen Übersetzungen steht statt „geheilt“ auch gerettet: „Dein Glaube hat dich gerettet.“

In beiden Fällen führt Jesus die Rettung auf den Glauben zurück. Die Frau hat nicht aufgegeben. Traust du Jesus zu, dass er für dich heute dasselbe tut?Glaubst du das tief in deinem Herzen, in deinem Geist? Oder nur oberflächlich in deinem Kopf und Verstand? Wissen hilft nicht, doch Glaube hilft. Wissen ist tot, Glaube ist lebendig. Egal wie sehr dein Lebensschiff schwankt, gib nicht auf!

Nicht lockerlassen

In Matthäus 9,27-30 lesen wir folgende Begebenheit:

„Als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde, die schrien und sprachen: Erbarme dich unser, Sohn Davids! Als er aber in das Haus gekommen war, traten die Blinden zu ihm; und Jesus spricht zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich dies tun kann? Sie sagen zu ihm: Ja, Herr. Dann rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben! Und ihre Augen wurden aufgetan.“

Diese beiden Blinden schrien zu Jesus um Hilfe, als er weiter seines Weges ging. Erstaunlich ist, dass Jesus sich gar nicht um sie kümmerte, obwohl sie schrien. Er ging einfach weiter. Erst als er angekommen war, wo er hinwollte, und die beiden immer noch da waren, sprach er sie an. „Glaubt ihr, dass ich das tun kann?“ Nach ihrem Ja sagte er: „Euch geschehe nach eurem Glauben!“

Zwei Dinge können wir daraus lernen: Die Grundlage, dass es geschah, war ihr Glaube und sie hatten nicht aufgegeben. Sie hatten den Anker des Glaubens ausgeworfen und die Gewissheit im Herzen: Er kann es tun. Und er tat es! Stellen Sie sich einmal die Situation vor, in der die beiden sind. Sie schreien zu Jesus – und er geht einfach weiter! Was würden Sie denken? Vielleicht so etwas wie: „Was ist denn das, der beachtet mich nicht! Er interessiert sich überhaupt nicht für mich und meine Probleme! Ich bin so enttäuscht! Ich dachte, er hilft mir!“ Hätten wir nicht solche Gedanken? Diese beiden aber sind ihm einfach weiter gefolgt. Erschwerend war, dass sie ja gar nichts sahen! Obwohl sie auf Hilfe angewiesen waren, waren sie weder enttäuscht noch entmutigt, sondern folgten ihm. Sie waren nicht enttäuscht oder entmutigt! Sie ließen nicht locker, bis es geschehen war.

Warum hält der Anker manchmal nicht?

Wie oft bleiben wir einfach stehen auf dem Weg und sind enttäuscht, weil unsere Hilfe nicht sofort kommt? Wir werfen unseren Glauben weg und damit machen wir eine Türe auf für Satan. Dann bekommt der Zweifel Zugang. Zweifel ähnelt einem Sumpf. Im Sumpf des Zweifels kann ein Anker aber nicht halten. Unser ganzer Glaube wird seicht. Enttäuschung, Entmutigung, Angst und Bitterkeit öffnen dem Zweifel weit die Türen. Lass diese Dinge nicht in dein Leben hinein. Die beiden Blinden hätten enttäuscht, entmutigt und bitter werden können. Doch sie hätten die Hilfe verpasst, wenn sie stehen geblieben wären. Gib dem Zweifel, und somit dem Teufel, keinen Raum! Widerstehe ihm, indem du an deinem Glauben festhältst. Wirf  deinen Glaubensanker aus. In den Stürmen unseres Lebens brauchen wir einen Halt.

Fest verankert in Gottes Wort

Nach Römer 10,17 entsteht unser Glaube durch Beschäftigung mit Gottes Wort: „Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch das Wort Gottes.“ Stärke deinen Glauben, solange du in ruhigem Gewässer fährst, bau ihn auf, wenn für dich die Welt noch in Ordnung ist. Dann kannst du den Anker auswerfen, wenn Stürme aufziehen und dein Lebensschiff in Seenot gerät. Fest verankert wird dein Glaube in schwierigen Zeiten auf festem Untergrund ruhen.

Aus: Freude am Leben Nr. 10 | Oktober 2017

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