Glaube – größer als das Sichtbare

Wie Gott dich gebrauchen will, um Hoffnung zu säen

»Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.« - 2. Timotheus 1,7

Stell dir vor, deine Wohnung wäre völlig überfüllt. Überall stünden Möbel, Tüten, Kartons, Werkzeuge, Geräte und Dinge, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben. Es gibt kaum ein Durchkommen. Alles ist vollgestellt. Nun möchtest du gern Gäste empfangen. Das Problem nur: Es gibt keinen Platz. Deine Gäste könnten kaum zur Tür hereinkommen, geschweige denn sich irgendwo hinsetzen. 

So ähnlich verhält es sich auch mit unserem Leben. Wenn wir es mit Sorgen, Planen, Absichern und Ablenkungen überfüllen, bleibt wenig Raum für Gottes Wirken. Doch die gute Nachricht ist: Wir können Dinge ordnen und neuen Raum für ihn schaffen.

Du siehst es. Du hörst es. Du spürst es. Die Welt steht unter Druck. Die Nachrichten sind voll von Kriegen, Krisen, Erdbeben, politischen Umbrüchen, Angst und Orientierungslosigkeit. Es fühlt sich an, als würden alle Sicherheiten wegbrechen. Vielleicht fragst du dich manchmal: „Was kommt als Nächstes?“ Und doch gibt es mitten in all dem eine Wahrheit, die dich tragen kann: Dein Glaube ist stärker als jede Krise!Denn deine Realität endet nicht im Sichtbaren. Vielmehr beginnt sie erst dort, wo die Perspektive des Glaubens anfängt.

Mit anderem Blick

Die Bibel beschreibt den Glauben so: „Der Glaube ist eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht“ (Hebräer 11,1).  Glaube ist das Vertrauen darauf, dass unsere Hoffnung sich erfüllt und dass Gottes unsichtbare Wirklichkeit wahr ist.

Glauben heißt nicht, die Augen vor der Realität zu verschließen. Es heißt, über sie hinauszuschauen. Du hältst dich nicht an Schlagzeilen fest – sondern an Verheißungen. Du gehst nicht mit dem Strom der Angst – du schwimmst auf dem Fluss der Hoffnung. Du siehst nicht nur das, was vor Augen ist – du siehst mit einem Herzen, das Gott vertraut.

Keine Überraschung

Schon vor über 2000 Jahren sprach Jesus über das, was wir heute erleben:

- Kriege und Katastrophen (Matthäus 24,6-7),

- Zunehmende Lieblosigkeit (Matthäus 24,12),

- Verwirrende Ideologien und geistliche Täuschung (Matthäus 24,24),

- Beschuss deines Glaubens (Matthäus 24,9).

Wenn wir all das sehen – Kriege, Lügen, Lieblosigkeit – dann sagt Jesus: Das sind keine Zufälle. Es sind Zeichen. All das passiert nicht einfach so, sondern ist Teil eines größeren Bildes. Jesus will uns damit wachrütteln. Er will uns nicht lähmen oder in Angst versetzen, sondern unsere Aufmerksamkeit schärfen. Die Hinweise sind wie ein Weckruf: Schau hin, verlier dich nicht in Angst, sondern atme tief durch und halte dich an der Wahrheit fest. Richte deinen Blick auf den, der alles in der Hand hält. Finde Frieden in dem, der größer ist als alle Umstände. Denn gerade jetzt braucht die Welt Menschen wie dich, die standfest sind. Die klar sehen und fest stehen. Die nicht den schnellen Meinungen folgen, sondern der Stimme des guten Hirten. Menschen, die nicht mit der Angst treiben, sondern mutig mit Jesus gehen.

In einer anderen Wirklichkeit

Auch wenn dich die Nachrichten dieser Welt täglich erreichen: Deine wahre Heimat liegt woanders. Als Kind Gottes hast du ein neues Zuhause – auch wenn du noch auf dieser Erde lebst. Du lebst im Sichtbaren, aber dein Vaterhaus steht im Unsichtbaren.

- Du bist Bürger des Himmels (Philipper 3,20).

- Du gehörst zu einem Königreich, das nie erschüttert wird (Hebräer 12,28).

- Du schaust auf das Unsichtbare – weil es ewig ist (2. Korinther 4,18).

Das bedeutet: Du bist nicht mehr von der Weltlage abhängig. Wo andere sich in Sorgen verlieren, kannst du den Frieden Gottes erfahren. Wo der Blick nur auf das Sichtbare fällt, kannst du die Freude des Himmels in dir tragen. Wo die Welt verzweifelt, lebst du in einer Hoffnung, die nicht von dieser Erde kommt. Nicht, weil du stärker oder besser bist, sondern weil Christus in dir lebt – und sein Reich ist nicht zu erschüttern. Er hält alles in seiner Hand, und das verändert alles für dich.

Glaube verändert Perspektive

Durch den Glauben sehen wir nicht mehr nur mit unseren menschlichen Augen, sondern mit den Augen Gottes. Was in der natürlichen Welt unüberwindbar erscheint, wird im Licht des Glaubens zu einer Chance, Gottes Wirken zu erfahren. Der Glaube lädt uns ein, nicht nach dem zu sehen, was ist, sondern nach dem, was Gott versprochen hat.

Du bist nicht der Erste, der mit erschütternden Umständen konfrontiert ist – aber du kannst ein Beispiel sein, der anders reagiert:

- So wie Abraham, der Gott glaubte – auch als es unmöglich aussah (Römer 4,20),

- wie Daniel, der standhaft blieb, obwohl alles um ihn herum gegen Gott war,

- wie Petrus, der auf dem Wasser lief – solange sein Blick auf Jesus gerichtet war (Matthäus 14,29) und

- wie die erste Gemeinde, die trotz Bedrohung betete, teilte, diente und wuchs (Apostelgeschichte 4).

Was sie getragen hat, trägt auch dich: der Blick auf Gottes Wahrheit – nicht auf deine Umstände. Der Glaube gibt uns die Perspektive, das zu sehen, was Gott schon vorbereitet hat, auch wenn die Welt um uns herum uns anderes sagt. Und wie diese Glaubensvorbilder vor uns können auch wir erleben, dass Gott inmitten von Schwierigkeiten wirkt, wenn wir unseren Blick auf ihn richten.

»Deine Realität heißt nicht Krise oder Angst. Deine Realität heißt Jesus. «

Sei ein Hoffnungsträger!

Diese Zeit braucht Menschen, die sich nicht verstecken, sondern leuchten. Die nicht aufgeben, sondern aufstehen. Menschen wie dich. Denn du bist berufen, einen Unterschied zu machen:

- nicht Angst zu verbreiten, sondern zu glauben,

- nicht zu klagen, sondern zu beten,

- nicht mit der Masse zu gehen, sondern dem Hirten zu folgen,

- nicht aufzugeben, sondern aufzustehen.

Paulus, der vermutlich selbst gerade im Gefängnis saß, schrieb an seinen engen Mitarbeiter Timotheus und erklärte, warum dieser mutig seinen Auftrag erfüllen konnte: „Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“ (2. Timotheus 1,7).

Deine Realität heißt Jesus

Deine Realität heißt nicht Krise, Angst oder Orientierungslosigkeit. Deine Realität heißt Jesus. Er ist das Fundament, auf dem du stehst – egal, was kommt. Wie kannst du heute in dieser Realität leben – im Glauben statt in der Angst?

1. Suche mehr Gottes Stimme als die der Welt. Was du ständig hörst, prägt dein Denken – und dein Herz. Du brauchst nicht mehr Schlagzeilen, du brauchst mehr Wahrheit: „Der Glaube kommt aus dem Hören, das Hören aber durch das Wort Christi“ (Römer 10,17). Füll dich mit dem, was bleibt. Was aufbaut. Was Gottes Herz zu dir spricht.

2. Richte deinen Blick nach oben. Die Bibel sagt: „Wenn ihr all das seht, dann erhebt eure Häupter – denn eure Erlösung naht“ (Lukas 21,28). Noch einmal: Glaube heißt nicht, das Sichtbare zu ignorieren, sondern darüber hinauszusehen. Du darfst hoffen. Nicht, weil alles gut aussieht, sondern weil Jesus kommt. Und er verliert niemals die Kontrolle.

3. Sei bereit, wenn andere nach Hoffnung fragen. Du bist nicht ohne Grund genau jetzt an dem Ort, wo du bist. Menschen brauchen Hoffnung – echte, tragende Hoffnung. Petrus schrieb an Christen, die damals ebenfalls unter Druck standen: „Seid jederzeit bereit, Rechenschaft zu geben über die Hoffnung, die in euch lebt“ (1. Petrus 3,15). Deine Haltung kann Fragen wecken. Deine Worte können Licht bringen. Dein Leben darf ein Fenster zum Himmel sein.

Lebe heute in dem Bewusstsein: Du gehörst nicht dem Chaos, sondern Christus. Deine Realität heißt Jesus. Die Welt sagt dir: „Hab Angst. Sorge dich. Pass dich an.“ Jesus sagt dir: „Fürchte dich nicht. Ich bin bei dir. Ich habe den Überblick.“

Du darfst glauben – stärker als je zuvor.

Du darfst hoffen – selbst wenn alles erschüttert wird.

Du darfst leben – im Licht seiner Wahrheit.

Denn dein Glaube ist nicht Wunschdenken. Er ist gegründet auf einen Gott, der treu ist. Gegründet in einem Reich, das unerschütterlich ist – eine Zukunft, die feststeht. Und genau deshalb leben wir anders. Nicht von dem bestimmt, was wir sehen oder fühlen, sondern von dem, was Gott sagt: „Denn wir leben im Glauben – nicht im Schauen“ (2. Korinther 5,7). Bleib fest. Bleib nah bei Jesus. Und sei das Licht, das andere zum Staunen bringt. Gerade jetzt. Gerade du. Gerade hier.denn Gott ist bereit, dein Leben zu füllen!

Daniel Müller, Leiter des Missionswerk Karlsruhe

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