Ein mehrjähriges Projekt ist vollendet!
Bei einem Besuch im Mercy-Hospital in Kalkutta 2017 berichtete uns der Klinikdirektor Sanjay Prasad auch von seinem Leid mit dem CT-Scanner. Nach mehreren Generalüberholungen gebe es nun einfach keine Ersatzteile mehr. Uns schmerzte, dass solche Untersuchungen nun nicht mehr möglich sein würden. Wir begannen, für einen neuen CT-Scanner zu sammeln. Ursprünglich sollte ein kleinerer Scanner für etwa 50.000 Euro angeschafft werden, dann entschied man aber, dass ein voll ausgestattetes Gerät sinnvoller war. Dieser wurde bei Siemens für fast 200.000 Euro angeboten. Die Spenden kamen nicht so schnell zusammen, wie wir erhofft hatten – aber sie kamen!
Im März 2021 konnten wir den Startschuss für die Anschaffung geben. Wir erzählten per Zoom Dr. Huldah Buntain davon, die in den vergangenen 60 Jahren und anfangs noch mit ihrem Mann eine riesige Indienarbeit aufgebaut hat. Sie hat uns immer angefragt für die Projekte, die ihr besonders am Herzen lagen. Kurz nach unserem Zoom-Gespräch verstarb sie. Die Zusage für den CT war eine große Abschlussfreude ihres irdischen Lebens. Ihre Tochter mit Schwiegersohn leiten heute das Mission of Mercy Krankenhaus. Während der Pandemie konnten wir zudem Rechnungen für Hotels bezahlen, die als Krankenhauserweiterung bereitgestellt wurden, um dem Ansturm der vielen Kranken gerecht zu werden.
Einweihung online
In Pandemiezeiten einen Computertomografen zu bestellen, über Wochen hinweg Teil für Teil nach Kalkutta anzuliefern und dort endlich zu installieren erwies sich als unglaublich kompliziert. Es kann sich niemand vorstellen, wie viele administrativen Schritte und Aufgaben da nötig waren. Hinzukamen die notwendigen Genehmigungen: Wie auch bei uns in Deutschland reicht es nicht einfach, einen Raum bereitzustellen. Unzählige Auflagen müssen erfüllt werden. Große Freude herrschte dann im September, als die Freigabe der Strahlenschutzbehörde für den Einsatz des Scanners kam. Am 21. September konnte der neu installierte CT-Scanner eingeweiht werden und wir waren per Online-Übertragung dabei.
Zum einen können dank dieses CTs nun Patienten medizinische Hilfe erfahren, die sie sich sonst nie leisten könnten, weil sie so arm sind. Zum anderen ist der CT aber auch eine großartige Möglichkeit, um Geld für das Krankenhaus einzunehmen, weil wohlhabende Patienten untersucht werden und ihre Behandlung bezahlen. Patienten kommen von weither, um dank des modernen Geräts eine genaue Analyse zu bekommen. Wer unsere Indienarbeit verfolgt, weiß, dass das Krankenhaus auf einem Kirchengrundstück steht. Somit liegen Glaube und Medizin ganz nahe beieinander.
Daniel und Isolde Müller, Missionswerk Karlsruhe