Geschaffen, um Gott zu hören

Gottes Stimme können wir in ganz unterschiedlichen Situationen hören. Daniel Müller ermutigt dich, deine Ohren zu spitzen.

Wir sind geschaffen, um zu hören. Wir hören den ganzen Tag: Nachrichten, Anweisungen, Geräusche oder das Navi im Auto. Doch geschaffen sind wir, um von Gott zu hören:

„Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir.“ Johannes 10,27

 
Er beschreibt damit alle, die zu ihm gehören. Und das ist auch die einzige Voraussetzung, um von ihm zu hören. Was daraus folgt ist Gehorsam: „... und sie folgen mir“. Hören und tun gehören zusammen.  

Mein Berufungserlebnis

Gott hat uns eingeladen, mit ihm zu kommunizieren. Wir hören viel Unspektakuläres für unser alltägliches Leben. Doch manchmal spricht Gott auch Berufungen und Aufträge aus, die einen Reichtum an Inhalt haben, oft für einen ganzen Lebensabschnitt. 
Ich hatte so ein Erlebnis. Mein Vater setzte einmal drei Gebetsabende an. Ich saß an diesen Abenden hinter meiner selbstgebauten Orgel, um die Gebete mit Musik zu untermalen. Es war eine wunderbare Atmosphäre, bei der ich auch anbeten wollte. So beschloss ich, neben der Orgelbank auf die Knie zu gehen. Da sah ich eine Hand, die über die Kuppel der Christus-Kathedrale streichelte (die zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gebaut war). Dann hörte ich Gott laut und deutlich reden: „In diesem Haus will ich dich mächtig gebrauchen!“ 
Ich dachte, jeder hätte es gehört. 1 Woche lang musste ich jedes Mal weinen, wenn ich an diesen Moment zurückdachte. 
Ich versuchte immer wieder, meinem Vater davon zu erzählen. Erst nach einer Woche, als er im Tonstudio war und Radiosendungen aufnahm, schilderte ich ihm das Erlebnis. Er reagierte kaum, sondern sagte nur kurz: „Ja, schön.“ Das hat mich enttäuscht. Ich musste lernen: Wenn Gott redet, kann es passieren, dass andere, die es nicht betrifft, es nicht verstehen. 

In Korea

1991 flogen Isolde und ich als Vertretung für meinen Vaters zu einem Treffen mit vielen VIP-Pastoren aus aller Welt in der Gemeinde von Dr. Cho in Korea.. Isolde und ich verbrachten einen Tag und eine Nacht auf dem dortigen Gebetsberg, wo rund um die Uhr Tausende Christen beteten. Kurz vor der Rückreise forderte mich ein Pastor auf, in der 10.000 Menschen fassenden Kirche mitzuhelfen, den Menschen die Hände aufzulegen, dass sie die Fülle im Heiligen Geist empfingen. Zu meiner Verwunderung bekam jeder in dem Moment, als meine Hände seinen Kopf berührten, die Fülle im Geist. Schließlich hörten wir Gottes Reden: „Geht heim und startet Gebetsnächte.“
Das waren markante Erfahrungen, wie man sie nicht jeden Tag erlebt. Doch auch eine brillante Idee, die uns in den Kopf kommt, kann Gottes Stimme sein. In einer Veranstaltung Gottes Nähe zu spüren, kann Gottes Stimme sein. Wenn wir In der Bibel lesen und die Worte zu uns reden, ist das Gottes Stimme. In Lukas 4,4 lesen wir:

„Der Mensch lebt nicht allein von Brot, sondern von allem, was Gott ihm zusagt!“

 
Wir hören nicht, um etwas Zusätzliches zur Bibel zu erfahren – sondern um die Botschaft der Bibel zu verstehen. 

Auf dem Meer

Als ich mit meinem Freund Dirk Schröder zu einem Coaching auf dem Meer war, hörte ich Gott in einer Fülle reden wie noch nie in meinem Leben. Einmal lagen wir mit dem Schiff an einer schönen Stelle mit viel Aussicht. Die ganze Crew hörte mit mir das Lied „Herz zu Herz“ von meiner CD, auf deren Cover zwei Herzen abgebildet sind. Da wurde das Schiff vom Wind gedreht und vor mir im Gebirge war ein riesiges Herz zu sehen. Das war für mich wie ein Kuss von Gott. 
Dirk gab uns die Aufgabe, uns auf dem Schiff einen Platz zu suchen, an dem wir uns wohlfühlten. Ich bevorzugte den Platz ganz vorne, wo man nichts mehr vom Schiff sieht nur noch Meer. Ich saß da mit Papier und Kugelschreiber in der Hand. Dirk sagte: „Schränkt Gott nicht ein, wenn ihr auf ihn hört. Er sagt nicht nur Dinge, die für dich möglich sind, sondern manchmal auch solche, die für dich unmöglich sind.” Ich konnte gar nicht schnell genug schreiben, als ich dann Gottes Reden hörte.

Immer neu

Hinhören ist ganz wichtig! Abraham hörte von Gott, dass er seinen Sohn Isaak opfern sollte, als Zeichen, dass er Gott an erste Stelle stellte. Abraham brach auf und wollte seinen Sohn auf dem Berg Moria opfern. Als er das Messer nahm, sagte Gott:

„Stopp! Ich habe gesehen, dass du es ernst meinst.“ 1. Mose 22

 
Hätte Abraham nicht auch beim zweiten Mal hingehört, hätte er die aktuelle Anweisung nicht mitbekommen und sein Sohn wäre tot gewesen. Auch Isaak war froh, dass sein Vater auch diesmal hinhörte...
Manche Isaaks werden geopfert, nur weil Menschen einfach tun, was Gott einmal in einem anderen Zusammenhang sagte. Es gilt in jeder Situation, auf Gottes Stimme zu hören.
Ein ähnliches Problem gab es bei Mose. Als er das Volk durch die Wüste führte, wies Gott ihn an, mit einem Stock gegen einen Felsen zu schlagen. Daraufhin floss Wasser für Menschen und Vieh heraus. Als das Volk einige Zeit erneut murrte, tat Mose es genauso. Er hatte Gott nicht zugehört. Gott hatte gesagt: „Rede mit dem Felsen.“ Viele von uns haben einmal etwas von Gott gehört und handeln nun immer auf dieselbe Weise, obwohl Gott nun anderes vorhat. Das ist so, als wenn ich mein Navi im Auto sagen höre: „An der Kreuzung rechts abbiegen“ und ich es daraufhin ausschalte und meine: Ab jetzt an jeder Kreuzung rechts abbiegen.

Das Ohr an Jesus

Viele Menschen leben leider in einer Religiosität, die vom Alten Testament geprägt ist. Sie haben nicht hingehört. Sie haben nicht wahrgenommen, dass Jesus mit seiner Liebe am Kreuz das Gesetz abgelöst hat. Als die Pharisäer die Ehebrecherin steinigen wollten, war Jesus da, mit seiner vergebenden Gnade. Wer immer noch Steine auf Menschen wirft, hat Gottes Liebe in Jesus nicht verstanden. Gott hat mit Jesus etwas Neues begonnen. Er hat für uns Menschen, die er so sehr liebt, sein Leben gegeben und damit eine ewige Herz-zu-Herz-Beziehung mit Gott ermöglicht. Und er schenkt uns seinen Geist, der uns in alle Wahrheit führt. Wir dürfen seine Stimme, die Stimme des Hirten hören und ihm folgen.
Glaube und Hören gehören zusammen. In Römer 10,17 lesen wir:

„Der Glaube kommt aus dem Hören der Botschaft; und diese gründet sich auf das, was Christus gesagt hat.“

 
Der Glaube entsteht aus dem Hören und das Hören aus der Botschaft von Jesus. Du bist geschaffen, um von Gott zu hören!

Verschiedene Wege

Gott hören wir nicht nur im Gebet, beim Bibellesen oder in Gottesdiensten. Ich habe Gott schon reden hören, wenn ein Freund etwas erzählt hat und ein Satz für mich die Lösung für eine Schwierigkeit war; wenn ich eine Situation erlebte, die mir wie ein Theaterstück vorspielte, was Gott mir zeigen wollte; wenn ich im Lobpreis Gott anbete und auf ihn höre oder wenn ich nachts einen Traum habe. 
Am häufigsten redet Gott zu mir, wenn ich morgens aufwache. Dann stehen mir ganz klar Antworten vor Augen, die ich beim Einschlafen noch nicht hatte. Menschen, die mit mir arbeiten, kennen schon morgendliche E-Mails von mir, die mit dem Satz beginnen: „Beim Aufwachen ist mir dieses und jenes in den Kopf gekommen …“ 
Hören muss man lernen. Es ist eine Schule, die mit kleinen Anfängen beginnt. Oder wie ein kleiner Samen, der einige Zeit braucht, bis aus ihm ein Baum gewachsen ist, an dem Früchte hängen. Wir wachsen, indem wir uns Gott zuwenden. In 2. Korinther 3,16 lesen wir:

„Wie es bei Mose war, so ist es auch bei ihnen: Wenn sich Israel dem Herrn zuwendet, wird das Tuch weggenommen.“

 
Wenn unser Herz sich Gott zuneigt, wird eine Verhüllung weggeschoben. Gott möchte unser „Ja, ich will“ bevor er spricht. Probiere es aus, es lohnt sich. Denn du bist geschaffen, auf Gott zu hören.
Daniel Müller, Missionswerk Karlsruhe

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