Liebe vertreibt die Angst

Daniel Müller weiß, die Weltlage kann uns Bange machen. Aber was steht eigentlich dazu in der Bibel?

Die Weltlage kann uns Bange machen. Aber was steht eigentlich dazu in der Bibel?

Wir lesen in 1. Samuel 17 von einer Situation, die an unsere heutige Lage erinnert: Die benachbarte Armee der Philister hatte ihre gewaltige Streitmacht zusammengezogen und bedrohte das Volk Israel. Der Kopf des Heeres war Goliath, der in der Bibel als „Riese“ bezeichnet wird. Heute sind es andere Köpfe. So manchen bekannten Herrscher oder Präsidenten der heutigen Zeit könnte man nennen. 

Als Goliath die Armee von König Saul herausforderte, ein Soldat möge doch gegen ihn kämpfen, sank der Mut der Menschen. Jeder wusste, dass Goliath nach menschlichem Ermessen jedem Israeliten überlegen war. Angst herrschte im Volk Israel. 

Lähmende Angst 

Angst holt ihre Kraft aus Erinnerungen. Sie ist ein erlerntes Verhalten, denn wir alle haben Situationen oder Prüfungen erlebt, die Einschüchterungen des Feindes waren und uns geprägt haben. Der Feind flüstert uns in solchen Momenten ein, dass Gott uns verlassen hätte, es keine Hoffnung mehr gäbe oder wir einen Fehler gemacht hätten, der uns von Gottes Hilfe abschneiden würde. Eine andere Taktik des Feindes ist es, uns all das Negative um uns herum wie durch ein Vergrößerungsglas zu zeigen und als Beispiel für unser Leben hinzustellen. Die Medien sind voll davon. Angst lähmt!

Ich möchte dich ermutigen und dir sagen, dass Gott selbst die ultimative Kraft gegen diesen gewaltigen Feind der Angst ist! Wir meinen gern, das Gegenteil von Angst sei der Glaube. Wir sagen uns: „Wenn ich nur mehr Glauben hätte, dann könne ich ..." Doch die Bibel lehrt uns eine andere Antwort auf die Angst, die uns lähmt:

„Es gibt keine Angst in der Liebe; aber vollkommene Liebe vertreibt die Angst!“

1. Johannes 4,18

Wirkliche Liebe ist frei von Angst. Wenn Gottes Liebe uns erfüllt, vertreibt sie unsere Angst.

Größer als Realität

David stellte sich der Angst. Seiner eigenen und der Angst seiner Mitmenschen um ihn herum. Er trat Goliath Auge in Auge gegenüber. Auch wir stehen heute auf diesem Schlachtfeld der Angst. Der Geist der Angst ist verbreitet auf der ganzen Welt, wo ein Virus wütet und ein grausamer Krieg zivilisierte Menschen bedroht. Das ist Fakt. Wir sind mittendrin und erleben hautnah die betroffenen Menschen. Das sind leider Tatsachen der Gegenwart. Aber wir dienen einem Gott, der größer ist als diese Realität! Gottes ultimative Waffe gegen Angst war zu Davids Zeiten und ist noch heute in unserem Leben die LIEBE! Tatsache ist, dass Gott uns mit größerer Kraft liebt als alles, was jemals auf dieser Welt ist oder sein wird!

Paulus schrieb an seinen Schüler Timotheus:

„Gott hat uns keinen Geist der Angst gegeben, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“

2. Timotheus 1,7

Dem „Geist der Angst“ stellt die Bibel den „Geist der Kraft“, den „Geist der Liebe“ und den „Geist der Besonnenheit“ gegenüber. Wir haben die Autorität empfangen, den Geist der Angst im Namen Jesu von uns zu weisen. 

Der Geist der Angst herrscht in unserer Zeit und möchte die ganze Welt lähmen. Er führt uns in den Medien täglich Beispiele vor Augen, die seine Aussagen bestätigen. Bestimmt er auch deine Gedanken und Handlungen? Der Teufel versucht wie nie zuvor, den Samen der Angst in unsere Herzen zu pflanzen. Medien verbreiten Vermutungen, wie die Zukunft aussehen wird, in der angeblich ein für uns normales Leben nicht mehr möglich sein wird. Wir spüren die Anzeichen, wenn wir einkaufen oder unsere Energierechnungen bekommen. Dabei sollten wir bedenken, dass es in anderen Ländern schon seit vielen Jahren durch andere Umstände viel schlimmer ist. Wir dürfen nicht die Perspektive unserer Situation verschieben.

Stärkende Liebe

Gottes Plan ist es, uns mit seiner Liebe in einer übernatürlichen Dimension zu begegnen, die größer ist als alles, was wir jemals erlebt haben! David hatte sich in seinem Leben der Liebe Gottes geöffnet. Diese Liebe verschaffte ihm Bestätigung, wenn andere ihn übersahen oder verleumdeten. Diese Liebe verlieh ihm Stärke, wenn seine eigenen Schwächen und Fehler ihn schwächen wollten. Diese Liebe gab ihm Ermutigung, wenn andere ihm drohten oder versuchten, ihn anzugreifen.

Vierzig Tage lang kämpfte die Armee der Israeliten gegen die Philister und musste sich täglich Goliaths Verspottung anhören. Als David, der Hirtenjunge, seine Brüder an der Front besuchte und Goliaths Kampfaufruf hörte, ließ er sich nicht davon lähmen. Er nahm die Herausforderung an. Davids Herz war durch Gottes Liebe in seinem Leben gestärkt worden. Mit dieser empfangenen Liebe konnte er aus Liebe zu seinem Gott, dessen Heer verspottet wurde, dem Philister zurufen:

„Ich komme im Namen des Herrn, des Allmächtigen – des Gottes des israelitischen Heeres, das du verhöhnt hast!“

1.Samuel 17,45

Welchem ​​Riesen, welcher Herausforderung stehst du heute gegenüber? Vielleicht hast du durch die Pandemie einen lieben Menschen verloren. Oder du bist selbst krank geworden. Vielleicht haben dich die letzten Jahre einsam gemacht. Oder deine finanzielle Lage ist zerrüttet oder bedroht. In welchen Umständen du auch immer lebst: Wenn die Angst versucht, dich durch die aktuelle Situation in der Welt zu packen und zu lähmen, dann glaube an die Kraft der Liebe Gottes. Sie will dich in viel stärkerem Maß umhüllen und durchfluten. 

Als David entgegen aller Warnungen und Widrigkeiten hinausging und sich seinem Feind stellte, brachte genau das den Sieg! David besiegte den Riesen mit seiner Hirtenschleuder. Für David war es eine Prüfung, die ihm später den Thron Israels einbringen sollte. Auf diese Weise erfüllte sich Gottes Wort über sein Leben, als ihn der Prophet Samuel zum zukünftigen König salbte, obwohl niemand es für möglich hielt. Davids Sieg über den Riesen brachte der gesamten Nation Israel großen Segen. 

Egal, was passiert: Lass dich nicht schwächen oder einschüchtern! Träume größer – und ergib dich nicht dem Feind. Vertraue auf die Kraft der Liebe Gottes, und der Herr wird mit dir sein! Wir stehen in einem geistlichen Kampf. Doch er wurde schon gewonnen:

„Mitten in alldem triumphieren wir als Sieger mit Hilfe dessen, der uns so sehr geliebt hat!“

Römer 8,37

Nimm Platz

Im Psalm 23 betet David zu Gott: „Du lädst mich ein und deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du begrüßt mich wie ein Hausherr seinen Gast und füllst meinen Becher bis zum Rand.“ Sitzt du an diesem Tisch? Hast du Platz genommen an Gottes Tisch der Liebe? Oder sitzt du mit am Tisch der Angst – dort, wo Furcht verbreitet wird unter Bekannten, Freunden, Beratern, bestimmten Medien, Social Media-Kanälen? 

Du bist eingeladen an den Tisch unseres Vaters im Himmel, an dem sich all jene versammeln, die sich aus Liebe zu Gottes Liebe angezogen fühlen. „Es gibt keine Angst in der Liebe; aber vollkommene Liebe vertreibt Angst!“ (1. Johannes 4,18). Welcher Tisch bestimmt deine Gesprächsinhalte? Welcher Tisch nährt das, woran du glaubst? „Niemand kann zwei Herren gleichzeitig dienen. Wer dem einen richtig dienen will, wird sich um die Wünsche des anderen nicht kümmern können. Er wird sich für den einen einsetzen und den anderen vernachlässigen“ (Matthäus 6,24).

Es ist deine private Entscheidung an welchem Tisch du (als Christ) Platz nimmst! Du bestimmst damit, in welchem geistlichen Umfeld du dich bewegst. Egal, wie groß und grausam der Riese ist – lass dich nicht einschüchtern, denn Gott ist größer! Die Welt braucht Menschen, die von Kraft, Liebe und Besonnenheit erfüllt sind.

Daniel Müller, Missionswerk Karlsruhe

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