Überdimensionale Freude
Im Juni ging es mit unserem Einsatzbus nach Nürnberg. Einige aus unserer Gemeinde wollten gern einmal selbst erleben, wie sich ein Ermutigungsgottesdienst anfühlt und fuhren im Bus mit, sodass wir diesmal in etwas größerer Runde unterwegs waren.
Als wir zur Halle kamen, waren wir zunächst besorgt, denn überall am Straßenrand campierten Menschen. Wir erfuhren, dass in Nürnberg „Rock im Park“ mit 75.000 Besuchern stattfand und in unserer Halle eine Registrierungsstelle dafür war. Der Parkplatz war schon fast von diesen Leuten besetzt. Dann betraten wir unsere Halle mit den noch vielen leeren Stühlen und fragten uns: „Kommt da jemand durch dieses Gewühl an Leuten? Finden unsere Besucher einen Parkplatz?“ Doch beim Lobpreis füllte sich die Halle und jede Sorge war verschwunden.
Große Offenheit in Nürnberg
Was Nürnberg schon seit Jahren abhebt von anderen Städten, ist, dass die Freunde schon so mit Freude geladen kommen, dass es das ganze Team begeistert. Auch unsere Gemeindeleute erzählten von der Freude der Besucher, die sie zum Teil schon vom Gebetserlebnis-Tag in Karlsruhe kannten.
Es ist viel leichter auf der Bühne zu dienen, wenn so eine große Offenheit herrscht. Auch Gott kann viel leichter an Menschen wirken, wenn sie offen sind für seine Größe. Eine Frau berichtete spontan, dass sie seit dem Lobpreis wieder scharf sehen kann. Viele sagten, dass sie so eine Nähe Gottes noch nie erlebt hätten. Ich denke, dass auch noch nie so viele Menschen am Ende der Veranstaltung zum persönlichen Gebet gekommen sind. Uns freute vor allem, dass sie voller Glauben zum Gebet kamen und so etwas sagten wie: „Ich glaube, Gott wird mich heilen – bitte bete mit mir.“ Nach etwa anderthalb Stunden persönlichen Gebeten fuhren wir erschöpft, aber von Gottes Größe erfüllt, nach Karlsruhe zurück. Dort bauten wir die mitgenommene Technik wieder für den Gottesdienst auf, der am nächsten Morgen stattfand.
Wunderbares Wirken in Bern
Am 22. Juni ging es dann nach Bern in die Schweiz. Obwohl das Team kleiner war, war der Aufbau recht schnell erledigt. Auch hier kamen die Menschen schon voller Freude und Erwartungen. Eine Frau betrat den Saal mit Krücken und betonte, diese seien keine Deko. Sie wolle sie möglichst in diesem Gottesdienst loswerden, denn sie wolle mit nach Griechenland fahren und außerdem wieder in den Schweizer Bergen wandern.
Auch in Bern erfreuten wir uns an einer schönen Besucheranzahl und wie sehr die Gegenwart Gottes spürbar war. Isolde begann spontan herrlich in Zungen zu singen und Besucher berichteten später, wie ihnen das Befreiung gebracht hatte. Ein Mann erzählte, dass die Entzündung seiner Kopfhaut während des Gottesdienstes verschwunden war. Während der Gebetszeit kam ein Mann, der schon in den zwei vorherigen Jahren in Bern wegen einer Erbauseinandersetzung zum Gebet gekommen war. Er konnte vor Ergriffenheit kaum reden und sagte, er sei aus Dankbarkeit gekommen, weil die Woche zuvor die Erbstreitigkeiten beigelegt worden waren und nun alles abgewickelt sei. Eine Frau sagte, sie habe eine depressive Phase und wolle befreit werden. Während ich betete, begann sie, unkontrollierte Laute von sich zu geben und zu schreien. Kurz darauf war sie frei. Sie sagte: „Wow, da ist jetzt etwas von mir weggegangen!“ Eine Großmutter berichtete Isolde, dass wir vor zwei Jahren für den Enkel gebetet hatten – und er seitdem keine epileptischen Anfälle mehr erlebt hatte. Und die Frau, die mit Stöcken in die Halle gekommen war? Sie zeigte mir kurz vor unserer Rückfahrt, dass sie wieder ohne Stöcke laufen konnte!
Wir haben so viel Ermutigendes erlebt. Doch ich kann hier viel schreiben – es ist nicht dasselbe. Man muss einfach dabei gewesen sein. Es ist so schön, wenn dem Wirken des Heiligen Geistes Freiraum gibt, wie er wirkt und handelt. In allem wurden wir auch selbst gestärkt und fuhren voller Freude zurück nach Karlsruhe.
Daniel Müller, Missionswerk Karlsruhe